№ 17: etude

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Intim werden, Vertrauen und Liebe-
das alles war so neu für Taeyong.
Auf eine Art hatte er sich selbst schnell daran gewöhnt und diesen neuen Lebensumstand sehr gut akzeptiert, trotzdem war es auf eine Art ziemlich seltsam.
War er nun mit Jaehyun in einer Beziehung?
Allein der Gedanke daran ließ ihn zusammzucken und eine Gänsehaut über seinen Rücken breiten, egal wie oft er sich dessen auch besinnte.
Er war verliebt, das war klar, aber war es für den anderen auch so?
Oder war das unter Männern wieder etwas ganz anderes?

"Ach, von was habe ich schon Ahnung", flüsterte er sich selbst zu, als seine Gedankengänge von dem jähen Klingeln unterbrochen wurden, das eigentlich wirklich nur noch ein leises Wispern von Geräusch war.
Heute würde er zu ihm kommen.
Taeyong hatte gefühlte dreißig Jahre mit Umziehen, sich nervös in die Fingerknöchel beißen und Schwelgen in Vorfreude verbracht.

"Hallo Baby", wurde ihm sofort wieder die Sicht von dem Studenten genommen, während der Taeyong glücklich brummend über die Haare strich, die andere Hand fest um die Taille des Schülers gelegt.
Jaehyun war in voller Liebe, auch wenn er es dem Kleinen, seinem Baby noch nicht gesagt hatte.
Er würde auf den richtigen Moment, die richtige Sekunde warten.
Ihm war es nicht um die Worte, vielmehr der Moment, in dem er die Gefühle einen Moment einfrieren konnte.
"Wie geht es dir?"
Der Kleine wurde noch kleiner bei jedem Augenblick, den der große ihn seines bloßen Blick betrachtete, ihm dabei sanft die Hände an die Hüfte legte und ihn wieder an sich zog.
"Gut. Miyou hat sich gemeldet über unseren Festnetzanschluss. Sie darf kein Handy mehr haben, weil sie gerade in den finalen Vorbereitungen für ihr Debut steht. Sie hat gesagt, dass sie mich sehr vermissen würde und sie hat geweint", berichtete der Schüler das am vorherigen Tag geschehen Ereignis, nach dem er nicht mehr hatte sich wirklich dem Lernen und anderem wichtigem zukunftsweisenden hatte beschäftigen können.

Auf eine Weise verachtete er sich selbst für seine Macke in Sachen Gefühlsleben, doch es war seine beste Freundin, die da ein paar hundert Kilometer weg von ihm jeden Tag das Leben verfluchte, nur weil sie nicht mehr mit ihrem alten Ich und dem Traum deren übereinstimmen konnte.
Immerhin kam sie mit den anderen Mädchen zurecht und hatte auch den Posten als Sängerin gut verdient, sodass sie auch ein paar Verse alleine hatte einsingen dürfen.
Sie war nur eine von 12, trotzdem hatte Taeyong das Gefühl, Miyou würde es weit bringen in ihrer neuen Persönlichkeit und Karriere.

"Und du vermisst sie", schloss Jaehyun aus dem geknickten Blick des Kleineren.
Ein Nicken folgte als Antwort, geschwächt durch das fehlende Elan seines Ausführers.

"Lass mich dich ablenken von der ganzen Sache. Wir reden nachher ausgiebig darüber, okay?"

Taeyong brachte sich zu einer wiederholten Geste seiner Einverständnis, worauf er von Jaehyun an der Hand in sein eigenes Wohnzimmer auf die Couch gezogen wurde, woher auch immer der Student wusste, wo die Couch stand.
Noch nie hatte Jaehyun das Haus des andern betreten, trotzdem war er sich dem Aufbau des Hauses so sicher, als wäre er schon mal hier gewesen.
Wenn es so wäre, dann hätte der Schüler spätestens jetzt die Flucht ergreifen müssen.

Leider war das etwas schwerer als gedacht, denn der Große hatte ihn spontan in seine Arme gelupft und barg ihn jetzt wieder dicht an seiner Brust, wie als wäre Taeyong ein Baby.
Dessen Herzschlag hatte sich nebenher inzwischen verdreifacht, sodass er sich für ein paar Sekunden seiner Existenzgrundlage nicht mehr bewusst war.
Vielleicht war er sich bewusst, was gleich folgen würde, aber er konnte sich erst dessen befassen, als der Student ihn schon auf seinen Schoß bugsiert hatte und ihm das Gesicht zwischen den Händen einrahmte, um ihm dann einen sanften Kuss auf die Lippen zu geben, bei dem Taeyong wieder vergaß, wie wichtig die Luft für sein Gehirn war und lieber seine Hände um den Nacken schlang.

Sie küssten sich minutenlang, dicht aneinander gedrängt, beide kurzen Atems und voller versteckter Liebe, bis Jaehyun sich löste und dem Schüler über die verwuschelten Haare strich.

"Du weißt ja gar nicht, wie wichtig du mir eigentlich geworden bist, Baby. Mit was habe ich dich verdient?"

Darauf wussten beide keine Antwort.

Wie hätten sie auch die Gedanken und Gefühle des anderen kennen können, während sie sich wieder zu einem Kuss fügten, der auch kein Ende zu haben schien.

~♡~

Ich habe wieder etwas längeres zu Stande gebracht^^
Das mit den Berührungen ist vielleicht etwas steif, da ich selbst nie eine Beziehung hatte und dadurch nicht so sehr einschätzen kann, wie es wirklich ist...
I hope you do well,
-P

●•alleviare°jaeyong•●Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt