№2: adagio

1.2K 76 14
                                    


✟*。✿ ᴛᴀᴇʏᴏɴɢ

Kaum stand er am Spind und verstaute seine frischen Sportsachen für die angehende Woche ganz in seinen Gedanken versunken, kam ihm seine Freundin von hinten entgegen gestürzt.

Miyou war eine Art lebender Energieball, der essen konnte wie verrückt und trotzdem dünn und durchgedreht blieb.

Ihre Beine waren fast schon krankhaft weit auseinander, wenn sie ihren Rock im Sommer manchmal höher trug.

Die Schulordnung unterband eine bestimmte Rocklänge, die etwa an der Mitte des Oberschenkels begann.

Nun mussten also alle Mädchen, ob sie es nun nicht toll fanden oder vielleicht doch, die Socken ein wenig nach unten krempeln, da diese sonst unter dem Falten-„Monster" verschwanden.

Zusätzlich liebte Miyou Kricket mehr als ihre eigene Familie, wobei sie das nicht oft spielen durfte.

Sie hatte sich dem Traum des Idoldaseins versprochen, wie einst ihre Mutter.

An diesem Morgen wussten beide der Jugendlichen, dass es wieder vielleicht ihr letzter sein könnte und begrüßten sich umso herzlicher.

Wann das Mädchen nun tatsächlich nach Japan musste, um dort mit den acht anderen Japanerinnen ihr Debut zu haben, war noch nicht festgelegt worden, selbst nach 2 Monaten der dringenden Nachfrage der noch jetzigen Koreanerin.

Nun war es aber ihr großer Traum gewesen, oder auch der ihrer Eltern und mit diesem Umstand konnte sich Taeyong am wenigsten abfinden.

Das ein bisschen ältere Mädchen kannte er, seit er im Sandkasten vor rund 15 Jahren ihre Sandburg mit seinem super coolen Bagger zerstört hatte.

Das hatte Miyou ihm bis heute nicht verziehen, aber sie waren nun die besten Freunde, die irgendwie existieren konnten.

„Hast du schon gehört, dass wir eine Art Berufsorientierungswoche machen?", fragte das schwarzhaarige Mädchen ihren Kumpel und strich sich die recht kurzen Haare aus ihrem Gesicht.

Taeyong musste an ihre vielen Nachrichten denken und fragte sich dabei dann umso mehr, wieso Miyou doch eigentlich noch fragte.

„Du hast es mir heute Morgen geschrieben. Ganze zwölf Nachrichten, Miyou", gab er ihr als Antwort zurück.

Der Schulflur war wegen ihrer bisherigen Konversation dicht besiedelt von den zahlreichen Schülern der verschiedenen Jahrgangstufen worden.

Alle hatten die gleiche langweilige weiß-graue Uniform an und alle das gleiche schwarze Haar, das sich die Mädchen teilweise in irgendwelche Frisuren gebunden hatten, um wenigsten ein wenig Abwechslung in ihr Aussehen zu bringen.

Make-up und lange Haare waren an dieser Schule, ebenso wie an anderen streng verboten, ebenfalls für die Jungen.

Manchmal fühlte sich Taeyong schon ein wenig wie in einem Gefängnis, wenn er das Leben bedachte, das auf seinen baldigen Abschluss folgen würde.

„Ach ja, stimmt. Das habe ich ganz vergessen vor lauter Lernen. Ich muss in Mathematik noch so viel wiederholen", maulte das Mädchen und hielt sich zur Verdeutlichung den Kopf. „Mir ist jetzt schon übel von diesen ganzen Formeln und Regeln. Meine große Schwester hat aber einen guten Abschluss gehabt und jetzt erwarten meine Eltern das von mir auch, weil wenn unsere Musikgruppe nicht bekannt wird, dass ich einen Job bekommen kann ohne Probleme, vielleicht noch in Japan studieren kann. Entschuldige nochmal."

Sofort nahm der andere die Entschuldigung an und wand sich dann den schlimmen Matheformeln zu, denen er sich auch nicht ganz so sicher war.

Der ganze Abschluss stand ihm schon seit der Mittelschule im Kopf herum und er wusste auch, dass er ihn bis in 3 Monaten nach den Prüfungen nicht aus dem Kopf bekommen würde.

Die Schule war das wichtigste im Leben, die Karriere würde mal über sein ganzes Leben entscheiden.

Teilweise artete diese Pflicht so schlimm aus, dass viele an seiner Schule auch mit der Grippe oder andern ansteckenden und schwächenden Krankheiten im Unterricht saßen und danach ins Krankenhaus mussten, nur weil sie zusammenbrachen.

Ihm zum Glück war es noch nie passiert, aber es wirklich so, dass er sich schon krank mit Magendarm teilweise vor den Computer gesetzt hatte und dort ellenlange Aufsätze und anderes bewerkstelligt hatte.

Er hasste das Berufsleben jetzt schon, obwohl es noch nicht mal begonnen hatte.

/////♡/////

●•alleviare°jaeyong•●Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu