Vergangene Zeit (II)

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Es war eine Zelle, wie man sie sich vorstellte. Dunkel, kalt, feucht und es lag ein Gestank in der Luft den man schlecht definieren konnte.
In einer Ecke war ein Waschbecken und eine Art Toilette zu finden. So etwas wie ein Bett oder eine Art liege Platz gab es nicht.
Dicke Stahlstangen bildeten ein kleines Viereck, mit Hilfe einer massiven Steinwand. Obwohl die Zelle nicht groß war, konnte man das kleine zarte Wesen welches, zusammen gekauert, auf dem Boden lag glatt übersehen. Der kleine Körper zitterte, aber er war nicht bei Bewusstsein. Alles hatte sich umgestellt ohne, dass man etwas dafür tun musste. Der Durst auf Blut entstand, sowie die spitz gewordenen Reißzähne. Die Augen welche noch geschlossen waren, hatten nun eine neue Farbe, welche aber nach der Zeit verblassen wird.

Zeit.

Zeit wurde ab diesem nicht mehr relevant.

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Das erste was sie spürte, war das jucken in ihrem Hals. Sie öffnete ihre Augen und versuchte sich auf zu stützen. Nach einiger Zeit hatte sie es auch geschafft.
Ihr Körper hätte vor Energie strotzen müssen, aber er war das komplette Gegenteil. Ihre Gliedmaßen fühlten sich an wie Grashalm in einem starken Sturm.
Nachdem sie einigermaßen sicher saß, wanderten ihre Hände gleich zu ihrem Hals. Sie begann ihn zu kratzen um das jucken zu lindern. Es half aber nicht. Sie bekam nicht mit wie ihre Nägel länger wurden und sie sich somit der Hals auf schnitt.

"Hör auf!", hallte es auf einmal durch das Kellerverließ.

Ihr Kopf drehte sich sogleich in die Richtung, aus welcher sie die Worte vernahm oder es zu mindestens vermutete. Sie sah aber niemanden. Das Jucken intensivierte sich noch mehr. Ihre Hände zuckten da sie sich am Hals kratzen wollte. Sie hatte aber Angst vor dem was passieren würde, wenn sie es machen würde.

"So ist es gut.", hallten die Worte, der gleichen Stimme, wieder durch den Keller.

"Gleich wird es besser."

Es ertönten Schritte. Sie konnte aber nicht ausmachen aus welcher Richtung sie kamen und wie viele Personen sich bewegen, da der Ton immer wieder von den Wänden abprallte.

Ein reizendes Geräusch.

Ein Duft der sie verrückt werden ließ.

Sie hechtete an die Gitterstäbe, aber nicht wie ein Mensch sondern wie ein Tier, welches schon lange keine Beute mehr gefunden hatte. Ohne das sie etwas dagegen tun konnte knurrte sie kurz auf.

"Schweig still!"

Das knurren hörte abrupt auf.

Sie sah eine Gestalt die kurz vor dem Gitter stand. Ihre Augen sollten nun eigentlich dazu dienen perfekt im der Dunkelheit zu sehen, aber zu diesem Zeitpunkt konnte sie diese noch nicht und konnte dadurch die Person vor den Gittern nicht erkennen.
Der Geruch wurde intensiver. Sie streckte ihre Arme durch die Gitter und versuchte die Person mir ihren Händen zu erreichen. Es funktionierte aber nicht. Sie versuchte es so lang bis auf einmal etwas in ihre Zelle klatschte. Sie drehte sich um und krabbelte zu dem was dort gelandet ist. Sie roch dran. Es war dieser betörende Duft. Er war stark und intensiv. Ihr Kopf bewegte sich Richtung Boden. Ihre Zähne wuchsen und ihre Zungen traf die Flüssigkeit, die sich in der kurzen Zeit auf dem Boden verteilt hatte. Ein Gefühl durchflutete sie, welches sie davor noch nie gespürt hatte.

Es war ihr erster Rausch. Das erste Mal hatte sich ein Nebel in ihrem Kopf gebildet und sie vergessen lassen.

Sie wollte mehr davon.
Viel mehr.

Die Dort, über einer Pfütze von Blut, kauernde Person war kein Mensch mehr, sie war nun eine Kreatur der Nacht, welche nach Blut verlangte.

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