《 6 》

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Sie liegen alle verteilt im Zimmer ihrer Schwester. In ihrem Bett wurde es nach der Zeit doch zu eng für alle. Welcher noch in ihrem Bett liegt ist Noah. Sie hat sich weiterhin an ihn geklammert, weswegen er sich nicht von ihr lösen konnte. Die anderen beiden hatten sich Kissen und Denken geschnappt und es sich auf dem Boden gemütlich gemacht, so gut es auf einem Boden halt gehen kann. Abigail ist die erste die aus ihrem Schlaf erwacht.
Die Sonne scheint ihr durch das Fenster ins Gesicht. Sie ist froh endlich aus ihrer Traumwelt rausgerissen geworden zu sein.

Die Sätze des Unbekannten hatten sich immer wieder wiederholt, ebenso wie das ganze Szenario. Der einzige Unterschied, welcher aber für noch schlechteren schlaf sorgte war, dass als sie sich im ihrem Traum umdrehte nicht den Schatten sah sondern ihn.
William.
Er stand hinter ihr und grinste sie an. Seine eine Hand lang auf ihrem Rücken und die andere in ihrem Nacken, so, dass sie keine Chance hatte zu fliehen.
Er lächelte sie die ganze Zeit an und sagte kein Wort. Nach einiger Zeit kam eine plötzliche Bewegung von ihm. Er biss sie erneut und nach dem Biss fing der Traum von vorne an.

Dass sie an ihren Traum dachte hilft keines wegs. Ihr Körper bekommt eine unangenehme Gänsehaut und er fängt wieder an zu zittern. Bevor sie aber noch mehr in Gedanken versinken kann, berührt sie eine Hand an ihrem Arm. Abigail zuckt stark zusammen und dreht ihren Kopf in die Richtung, aus welcher die Berührung kommt.

Noah ist derjenige welcher ihr jetzt in die Augen guckt. Dadurch das seine Sinne stärker ausgeprägt sind hatte er das zittern, welches von Abigail ausging, gespürt und ist aufgewacht.
Er nimmt seinen Arm von ihrer Schulter, lehnt sich weiter vor um sie in seine Arme zu schließen. Abigail erwidert die Umarmung nur allzu gerne. Ihr zittern verringert sich automatisch und ihre Gedanken werden ruhiger.

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Nach dem Alexander und Nathan auch aus ihrem Schlaf wach geworden sind, haben sie mir sofort Fragen gestellt welche ich selbst nicht beantworten konnte.
Nun sitzen wir alle im Wohnzimmer. Ich sitze im Schneidersitz auf dem kleinen Sessel. Ich habe mich klein gemacht. Mein Kopf geht Richtung Füße und diese werden von meinen Händen umschlossen. Die anderen drei haben es sich auf der Couch gemütlich gemacht. Alle gucken sie mich an, aber reden tut keiner von uns. Irgendwann schafft es aber doch einer die Stille zu beenden.

"Wir verschwinden von hier."

Diese vier Worte von Nathan bringen mein derzeitiges Leben zum Brechen. Es ist schon des Öfteren aus einander gebrochen, die Scherben konnten aber von meinen Brüdern wieder zusammen geklebt werden, aber nach einer Zeit hält auch nicht mehr der stärkste Kleber um alles zusammen zu halten.
Ich hebe meinen Kopf und gucke Nathan ungläubig an. Ich sehe ihn an und kann nur reine Ernsthaftigkeit sehen. Er meint es ernst. In Alexanders und Noahs Blick ist auch nichts anderes zu finden.

"Das könnt ihr nicht ernst meinen. Ihr wisst wie lange ich beim letzten Mal gebraucht habe um mich an alles zu gewöhnen?", meine Stimme trieft nur so vor Entsetzen.

"Ja das wissen wir. Sag mir aber findest du es besser in ständiger Angst zu leben oder noch Sicherheit und etwas Normalität zu besitzen um das Leben vielleicht sogar noch zu genießen. Was ist besser Abigail? Weißt du ob dieser Fremde vielleicht zu Will-", faucht Nathan zurück, wird aber am Ende von mir gestoppt.

"Wag' es nicht diesen Namen auszusprechen! Wir alle leben so, oder so in ständiger Angst, oder ist es dir noch nicht aufgefallen?", in meiner Stimme ist nur noch Zorn.

Alexander und Noah verfolgen das 'Gespräch' mit einer gewissen Gleichgültigkeit das wird sich glaube aber schnell ändern.

"Wir werden von hier weg gehen. Ich möchte mein Leben lieber so führen, dass ich mich aufjedenfall etwas sicherer fühle als zu diesem Zeitpunkt hier. Wenn du hier bleiben willst bleib hier, ist mir doch egal!", brüllt Nathan zurück.

"Nathan sag sowas nicht! Es ist nicht egal wenn Abby hier bleiben würde. Wir werden gemeinsam eine Lösung finden das haben wir sonst auch geschafft.", Alexander versucht die Stimmung zu beruhigen, da er zum Ende selbst leiser wird.

"Alexander hat Recht. Abby wir können aber nichts mehr dran ändern, wir müssen hier weg. Bitter akzeptierte es.", bringt sie Noah auch noch mit ein.

Wenn man sich die Situation von oben angucken könnte, wäre es sehr amüsant. Der Mittelpunkt ist die kleine Hütte der Geschwister und sich gegenüberliegend befinden sich zwei weitere Personen. Sie halten sich bedeckt und lauschen dem Gespräch. Zwischen diesen Personen liegen aber einige Meter Abstand, denn wenn sie sich begegnen würden, wäre einer der beiden am Ende definitiv tot.

Während William ein Lächeln auf dem Gesicht hat, spürt Vincent Wut und Verzweiflung. Sein Plan scheint kurz vor dem Scheitern. Wenn sich Abigail in sehr naher Zukunft einen neuen Wohnort sucht hat er keinen der sie beißen könnte, außer er selbst und das wollte er von Anfang an nicht. Es steht fest das sie von hier verschwinden und das nur dank ihm. Das war sein Startschuss um noch ein weiteres Mal zum Rudel zu gehen um den 'Termin' noch einmal vor zu verlegen. Und zwar auf den nächste Abend.

Williams Gedanken spielen ebenfalls verrückt, aber ehr im positiven Sinne, für ihn selbst. Die Brüder werden verschiedene Möglichkeiten auskundschaften, wo sie 'sicher', für einer bestimmte Zeit leben könnten und somit wäre Abigail alleine. Auch wenn einer bei ihr bleiben würde, wäre es für ihn kein Hindernis denjenigen auszuschalten. Er würde auch nicht alleine kommen, einige seiner Gefolgsleute würden ihn begleiten und die Jungen würde er vielleicht auch wieder mitnehmen. So hätte er auf jeden Fall ein Druckmittel. Ob für Abigail oder ihre Brüder. Sie sind eine Familie und niemand will dem anderen schaden.

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