-2- Er sah mir in die Augen.

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(Stiles)

Derek lebte nun schon eine Woche bei mir. Er durfte das sogar umsonst, wenn er mich jeden Morgen zur Arbeit fuhr, im Haushalt mithalf und nicht immer so unfreundlich war. Die ersten beiden Dinge klappten, die dritte Forderung: eher weniger.

„Stillleesss!" hörte ich ihn schon rufen. Genervt schaute ich auf und stand von meinem Bett auf. Ich trottete ins Wohnzimmer. Derek saß auf der Couch und schaute fern. Als ich im Wohnzimmer auftauchte drehte er sich zu mir. „Was?" fragte ich meinen neuen Mitbewohner genervt. „Wann gibts essen?" fragte Derek unflätig und sah mich fordernd an. „Du willst das ich für dich koche?" fragte ich ihn mit entsetzter Stimme. Derek hatte sich wieder zum Fernseher gedreht und sagte mit einem selbstverständlichem Ton: „Ja?! Es ist Wochenende. Und ich will nicht wieder solch einen Fast Foot Fraß essen." Ich ging langsam auf ihn zu und stellte mich dann vor den Fernseher: „Ich werde nicht kochen, außer du willst das diese Wohnung hier abbrennt. Und außerdem heißt es für sowas wie dich: fressen." ermahnte ich ihn. Dann musste ich grinsen. Meine Beleidigung war gar nicht mal so schlecht. So trat ich wieder aus seiner Sicht und ging in die Küche -die angemerkt eigentlich im Wohnzimmer war. Oder das Wohnzimmer in der Küche? Ach keine Ahnung. Küche und Wohnzimmer waren halt verbunden.

„Dein Ernst? Ich fresse nicht." meinte Derek, schaltete den Fernseher aus und stand auf. Auch er ging in die Küche. Ich schenkte mir ein Wasser ein. Derek nahm sich ebenfalls ein Glas und stellte es mir hin. Das hieß wohl ich sollte ihm auch einschenken. So tat ich das. „Du bist ein Wolf. Und Wölfe fressen." erklärte ich und trank einen Schluck. Dann lehnte ich mich an die Küchen Zeile. Derek tat es mir gleich und meinte dann etwas argwöhnisch: „Ich bin ein Werwolf. Das heißt das ich fressen und essen kann. Aber selbst essen tu ich nicht. Ich genieße eher." Danach grinste er selbstgefällig. Ich verdrehte die Augen. „Ach und was genießt du denn so?" fragte ich ihn genervt. Derek grinste mich mit einem schrägen Lächeln an.

„Menschen." sagte er kurz und knapp und stieß sich dann von der Theke ab. „Menschen? Du frisst Menschen?" ich lief ihm etwas unbeholfen hinter her. Derek machte die Balkon Tür auf und trat auf den Balkon. Er stellte sein Glas auf den Tisch und sah auf die Groß Stadt. Ich stellte mein Glas ebenfalls auf den Tisch und trat neben ihn. „Menschen. Derek?" wiederholte ich kurz meine Frage. Dereks Grinsen verschwand und er verdrehte die Augen. „Nein. Ich fresse keine Menschen Stiles. Ich genieße sie. Auf sexuelle Art und Weise." erklärte er und musste dann wegen meinem Gesichtsausdruck Grinsen. „Alle Menschen?" fragte ich -keine Ahnung wieso. Derek lachte kurz auf. „Also dich würde ich nicht genießen." provozierte er mich. Empört sah ich auf. „Ja also dich würde ich auch nicht genießen!" rief ich ihm hinter her, da er schon wieder rein ging. Dann ging ich auch rein.

Derek saß wieder auf der Couch und meinte dann: „Das war ein Scherz Stiles. Und ich wette mit dir du würdest mich mehr als nur genießen." Ich schaute geschockt zu ihm. Ok. Kopfkino. Stopp Stiles! Ich schüttelte den Kopf um auf andere Gedanken zu kommen. Daraufhin lachte er wieder kurz auf: „Ich hab recht." Ich wurde rot. Wieso das denn jetzt. Dann stotterte ich: „N..Ne..nei.nne.. nein! Wü..würde ich n..i..ni..nicht!" Darüber musste Derek wieder lachen. Dann sprang er auf die Beine und kam mir mit seinem bedrohlichem -aber auch sexy- Blick näher. „Ach wirklich nicht?" fragte er mich mit rauer, leiser Stimme. Nun stand er ganz nah vor mir. Er sah mir in die Augen. Und machte mich komischerweise total nervös. Ich schluckte hart. „j.. j..ja." murmelte ich. Ich konnte nicht mehr weg sehen. Konnte meinen Blick nicht mehr von seinen Augen lösen. Wie versteinert stand ich vor ihm. Derek mustertete meinen ganzen Körper mit intensivem Blick. Als er wieder bei meinen Augen angekommen war zuckten seine Mundwinkel kurz nach oben. Dann kam er noch näher. Ich konnte keinen Schritt zurück gehen, musste das was jetzt folgen würde einfach über mich ergehen lassen. Was würde denn jetzt kommen? Wollte mir Derek nur wieder Angst machen, oder meinte er es ernst? Das wusste man bei dem Typen nie. Dereks linke Hand kam meinem Oberkörper näher.

Und als er sie Geradeseins Hand auf meine Hüfte legen wollte wurde plötzlich die Haustür aufgerissen. Beziehungsweise die Tür wurde ausgestoßen. Sie flog nach vorne und knallte mit einem lauten Knall auf dem Boden. Derek schreckte auf und zog seine Hand schnell weg. Ich holte wieder Luft und atmete tief ein und wieder auf. Anscheinend hatte ich die ganze Zeit die Luft angehalten. Nun schaute auch ich zur Tür. Und wer dort stand nahm mir wieder meinen Atem.

„Scott?" stießen Derek und ich gleichzeitig aus und schauten geschockt zu ihm. Scott hatte die Tür eingeschlagen. Die Tür lag am Boden. Und Scott stand drauf. „Den Schaden bezahlst du!" ermahnte ich ihn und zeigte auf die Tür. Stiles! Das war gerade echt unpassend. Derek und Scott sahen mich etwas komisch an. Ja. Ich hatte Geldprobleme. „Ja werde ich." meinte Scott dann und trat erst mal von der Tür runter. „Du weißt schon das das hier ein Hochhaus voller Leute ist und die das bestimmt gehört haben." sagte ich etwas aufgebracht. „Ja. Ich weiß." sagte Scott und nahm die Tür. Dann hang er sie wieder ein und schloss sie wieder.

Nun standen wir drei im Raum. Es herrschte peinliche Stille. Jeder mustertete nervös den anderen. Sogar Derek war nervös -aber wohl eher wegen der Situation vorher mit mir. Nun ergriff ich das erste Wort: „Scott was machst du hier?" fragte ich ihn. Scott sah zu mir: „Was macht Derek hier?" fragte er als Gegenfrage. Derek sah zu Scott: „Was machst du hier?" Ich verdrehte die Augen. „Derek ist hier weil er alleine war und keine Wohnung hatte. Also Scott. Was machst du hier?" fragte ich erneut. Scott schaute wieder zu mir: „Ich besuche einen alten Freund!" stieß er glücklich aus -gespielt glücklich. Irgendwas war da los. Ich wusste nur noch nicht was. „Scott. Wir sind nicht als Freunde auseinander gegangen." erinnerte ich ihn. „Naja aber als Feinde auch nicht." sagte er. Gutes Argument. „Scott. Im ernst: Was machst du hier?" fragte ich erneut. Da fragte Scott erneut: „Stiles. Im ernst was macht Derek hier?" Ich verdrehte die Augen: „Hör auf abzulenken. Das spielt jetzt keine Rolle. Er hat mir gesagt er braucht eine Wohnung. Deswegen ist er hier. Aber wies..." Scott unterbrach mich: „Das glaubst du ihm doch nicht wirklich?" Ich schaute ihn verwirrt an: „Doch ich glaube es ihm." „Er hätte sich doch sicher locker ne eigene Wohnung kaufen können Stiles." meinte Scott. „Ja hätte er. Hat er aber wie du siehst nicht. Wieso bist du hier Scott?!" fragte ich erneut. Scott atmete tief ein: „Ich.. ich wollte.. Wollte mich mit dir vertragen. Und hab um genau zu sein auch keine Wohnung. Beziehungsweise kein Geld für eine Wohnung." gestand er dann endlich. Ich nickte und meinte dann: „Ahhh. Und wieso kommst du da zu mir? Und wieso wohnst du nicht bei Kira? Oder den anderen Gestalten aus deinem Rudel?" Scott zuckte mit den Schultern und sagte dann: „Weil ich schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr mit Kira zusammen bin und der Rest ist auch weg." Da stieß Derek entsetzt aus: „Dein Rudel hat dich verlassen?!" Scott schaute zu ihm auf: „Neiiinn. Ich hab sie rausgeschmissen." sagte er. Derek fragte weiter: „Wieso das denn?" „Weil.. Weil.. Ach ist doch jetzt nicht so wichtig! Kann ich einfach bei dir wohnen Stiles? Nur bis ich eine Wohnung gefunden habe?" fragte Scott mich dann flehend.

Ich stieß ein entnervtes Seufzen aus und sagte dann: „Jaaa... Von mir aus! Aber wehe es kommt auch nur ein übernatürliches Etwas hier in meine Wohnung! Dann fliegt ihr beide raus!" Da begann Scott zu lachen: „Du hast jetzt bereits zwei übernatürliche Etwas in deiner Wohnung." Ich nickte und musste dann auch lachen. Derek stand einfach nur still schweigend daneben. Als Scott und ich fertig waren mit lachen murrte Derek einfach: „Ich hab immer noch Hunger." Ich wurde kurz rot. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Derek schien das zu merken und begann selbstgefällig zu Grinsen. „Dann bestellen wir eben Pizza!" schlug Scott vor und löste mich wieder aus meiner Schockstarre. Puh. Danke Scott.

Love, Kill or Die //TW Fanfic. Where stories live. Discover now