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Lina liegt im Bett und schläft.
Marie sitzt an Mingyu gekuschelt, der seit dem Unfall nicht mehr von ihrer Seite gewichen ist, vor dem Fernseher.
Yara hat sich in ihrem Zimmer eingebunkert und ich sitze in der Küche und weiß nicht, was ich tun soll.
Sogar Backen habe ich schon in Betracht gezogen, da ich allerdings Angst davor habe, unsere Wohnung abzufackeln, habe ich mich dagegen entschieden.
Das Klingeln an der Haustür erlöst mich schließlich von meiner Langeweile.
Ich springe auf und renne zur Tür, reiße sie auf und grüße Wonwoo und Minghao.
Kein Vernon.
Sofort ist der Enthusiasmus wieder verflogen.
Ich lasse die beiden trotzdem herein.
"Wo ist Yara?"
"Wo ist Lina?"
"Wo ist mein Leben?"
Sie schauen mich verwirrt an, ich winke ab und sage ihnen, wo ihre Geliebten sind. Dann gehe ich in mein eigenes Zimmer und höre Musik.

Währenddessen läuft Minghao ohne zu klopfen in Linas Zimmer hinein und erschreckt sie zu Tode.
"MING!! MACH DAS NIE WIEDER!", ruft sie aus und springt von ihrem Bett auf.
Minghao grinst sie an, schmeißt sich auf das Bett und klopft neben sich.
Lina legt sich wiederwillig neben ihn.
"Wenn du willst, dass ich aufhöre, dann küss mich", kommt es auf einmal von Minghao. Lina kann über diese Aussage nur lachen, doch als sie ihren Kopf herum dreht, beobachtet Minghao sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck und ehe sie sich versehen hat, hat er sich über sie gebeugt und seine Lippen auf ihre gelegt.
Für einen Moment ist Lina einfach überwältigt, aber nach einer Weile erwidert sie schließlich.
Als die beiden nach Luft schnappen müssen, trennen sie sich und Minghao grinst siegreich.
"Bist du mir also jetzt endlich verfallen?", fragt er neckisch, woraufhin Lina ihre Augen verdreht.
"Natürlich. Heirate mich Xu Minghao, ich liebe dich so sehr", sagt sie gespielt dramatisch und übertrieben.
"Klar gerne."
Lina schaut ihn verwirrt an.
"Was?"
"Wir sind jetzt verlobt."
Eine Weile herrscht Schweigen zwischen den beiden, doch sehr zu Minghaos Überraschung, beginnt Lina auf einmal breit zu lächeln.
"Nice."

Ich lege gelangweilt mein Gesicht in die Hände.
Mittlerweile bin ich schon wieder im Wohnzimmer.
Mingyu will, dass ich auf Marie achte, da er kurz etwas klären muss und die Wohnung verlassen hat.
Marie liegt allerdings schlafend auf dem Sofa und ist auch nicht gerade eine aufmerksame Gesprächspartnerin.
Da bekomme ich auf einmal eine Nachricht und hätte fast vor Glück geschrien.
Zu meiner eigenen und auch Yaras Überraschung, die gerade in diesem Moment das Zimmer betreten hat, stoße ich tatsächlich ein ziemlich ungesund klingendes Geräusch aus und entsperre mein Handy, während Yara sich vorsichtig neben Marie setzt und mich beobachtet.

Von: Aaron

Was machst du so?

Schnell beschreibe ich ihm die Umstände, kurz gesagt, die Langeweile, in der ich mich befinde.
Bevor er allerdings antworten kann, erhalte ich einen Anruf von meinem Vernilein, zögere keinen Augenblick und hebe ab.
"Hi, Charlie, wie geht's dir?", höre ich endlich seit Tagen seine Stimme wieder und seufze zufrieden.
Mit einem wagen Handzeichen, bedeute ich Yara, dass sie sich um Marie kümmern soll und verlasse kurz darauf das Wohnzimmer, um mich auf das Telefonat zu konzentrieren.
Hätte ich das bloß nicht getan. Denn so bekomme ich nicht mit, wie Yara seufzt und ihren Blick zu Marie schweifen lässt, die noch immer in ihrer verstörenden Fantasie (aka Traumwelt) versunken zu sein scheint.
"Dann kann ich es wohl nur noch dir erzählen", murmelt Yara bedrückt.
"Da habe ich gerade den Mut gefasst und dann haut Charlotte ab."
Müde reibt sie sich über die Augen.
"Ich wollte es euch eigentlich allen gemeinsam sagen, aber... Ich trau mich nicht."
Verzweifelt vergräbt Yara ihr Gesicht in den Händen.
Doch plötzlich spürt sie eine Hand ihren Rücken auf und ab streichen und schaut überrascht auf.
Marie hat die Augen aufgeschlagen, sich ein wenig aufgerichtet und lächelt ihr aufmunternd zu.
"Du kannst es mir gerne sagen, falls du das möchtest", meint sie und hört nicht auf, Yara zu streicheln, um sie zu beruhigen.
"Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll", sagt Yara schließlich und dann sprudeln die Worte auf einmal wie ein Wasserfall aus ihrem Mund. "Vor ein paar Tagen habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht, weil meine Menstruation nicht kam und ich ungewöhnlich oft Stimmungsschwankungen hatte. Als ich mich dann auch noch übergeben musste, wusste ich das etwas nicht stimmt."
Marie nimmt Yara in den Arm, da sie angefangen hat zu zittern.
"Er war positiv und der Arzt hat es bestätigt", flüstert Yara schließlich und löst sich von Marie, um ihr in die Augen sehen zu können. "Ich bin schwanger."
"Und Wonwoo ist der Vater?", fragt Marie ernst.
"Ja."
"Hast du es ihm schon gesagt?"
Yara schüttelt verzweifelt den Kopf.
"Ich weiß einfach nicht, wie ich das anstellen soll. Was wenn-"
"Yara!", unterbricht Marie sie sofort. "Denk nicht an die 'Was wäre wenn's, okay? Du musst es ihm sagen."
"Ich weiß", murmelt Yara niedergeschlagen und reibt sich über die Augen.
Marie nimmt ihre Freundin noch einmal fest in den Arm.
"Du schaffst das."
Auf einmal beginnt Marie zu lachen.
"Ich habe mal Angst bekommen, weil ich meine Erdbeerwoche sechs Tage zu spät bekommen habe", erklärt sie.
Yara schaut sie bloß verwirrt an.
"Erdbeerwoche?"
"Meine Tage."
"Achso. Und was ist da so witzig dran?", hakt Yara nach.
"Na ja", meint Marie und wiegt ihren Kopf zur Seite. "Ich hatte noch nie einen Freund, noch Sex zu diesem Zeitpunkt."

.-. 2 Kartoffeln auf der Suche nach Liebe .-. friendxsvt ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt