Schwächen und Angst

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Oktober

Gakushuu fielen seine Haare sanft ins Gesicht, als er konzentriert in dem Buch über ihm las. Er lag auf seinem Bett, hielt das Buch mit beiden Händen etwas entfernt von sich, während ein leises Atmen neben seinem Ohr zu hören war. Es waren erneut einige Woche vergangen, in denen sich viel verändert hatte. Mia hatte nach der letzten Untersuchung die Erlaubnis bekommen, am Sport teilzunehmen und war somit mehr als begeistert in das Training von Karasuma gelaufen, auch wenn sie sich noch nicht zu stark belasten durfte. Auch mit Gakushuu war die Beziehung etwas inniger geworden, so verbrachte sie mehr Zeit bei ihm Zuhause oder begrüßte ihn bei sich, auch wenn sie oft mit verschiedenen Dingen beschäftigt waren. So lag sie manchmal auf seinem Bett, spielte an ihrem Handy oder las eines seiner Bücher, während er am Schreibtisch lernte. Er half ihr hingegen des öfteren bei Mathe oder anderen Fächern, in denen sie etwas verpasst hatte und ließ sie den Stoff nachholen. Mittlerweile hatte sich Gakushuu auch dazu entschieden, Karma die Übernachtung bei ihr zu erlauben, da jegliche Sorge aus seinem Körper gezogen wurde, als sie ihm die drei bedeutenden Worte zugesprochen hatte. Seitdem hatte sich zwar nicht viel verändert, doch beide merkten, dass diese Worte etwas ausgelöst hatten. Sogar in der Schule verbrachten sie nun öfter die Zeit miteinander, küssten sich und umarmten sich öffentlich. Normalerweise mochte er diese Art Beziehung nicht und nach einem Gespräch stellte sich das selbe bei Mia heraus, doch etwas trieb die beiden dazu einfach die Zeit miteinander mehr zu genießen. Mia machte auf ihn den Eindruck, als wolle sie ihm immer mehr Aufmerksamkeit geben, wenn auch indirekt, weshalb sie überhaupt so oft bei ihm war. Während Mia dabei war, kam er immer weniger in Kontakt mit seinem Vater, was mehr und mehr Ruhe in sein Leben brachte. Doch der Stress blieb. Die Niederlagen in den letzten Monaten saßen tief und er plante alles mögliche, um es der E heim zu zahlen. Dabei störte es ihn nicht, dass er sich manchmal mit Mia in die Wolle bekam, so bereitete es ihm im Endeffekt Freude, dass sie ihm gegenüber eine gewisse kampflust zeigte. Er wollte sie zwar immer wieder gerne in die Schranken weisen, erwischte sich manchmal beschämt dabei, wie seine Fantasien eine bestimmte Wendung nahmen, liebte so das widerspenstige in ihr. Es brachte ihn dazu sie immer wieder herauszufordern, um ihr Knurren zu hören. Allmählich brachte es ihn um den Verstand.
Heute war einer der Tage, an denen sie sich etwas mehr Entspannung gönnten. So hatte sie sich auf ihm niedergelassen, schlief seelenruhig auf ihm, während ihr Gesicht in seinem Nacken lag. Sie hatte des öfteren gesagt, dass sie diese Position liebte, weil er bequem sei und sie ihm so sehr nahe sein konnte. Dabei half ihm diese Position nicht unbedingt sich weiter zu beherrschen. Er war kein lustgetriebener Mensch, wenn es nicht um einen Konkurrenzkampf ging, aber bei Mia merkte er zu seinem Bedauern immer wieder, dass er ihr noch näher kommen wollte. Soweit er sich erinnerte waren sie nun zwei Monate zusammen, eine recht kurze Zeit und doch fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit an. Eine sehr schöne, mit Höhen und Tiefen, wobei die Höhen definitiv den meisten Teil der Zeit übernommen haben. Doch das schöne Mädchen, das auf seinem Körper lag, brachte ihn in Versuchung. An manchen Abenden wachte er sogar schweißgebadet auf, irritiert und heiß von seinem Traum mit ihr. Doch nie hatte er sich dem Verlangen hingegeben, sich selbst Erlösung zu suchen. Dafür war er zu stolz sich selbst anzufassen. Jedes Mal hatte er die Decke bis unter die Nase geschoben, innerlich geflucht und hatte sich so lange den Kopf zerbrochen, bis er wieder eingeschlafen war. Mia brachte definitiv eine andere Seite in ihm hervor. Nicht nur war seine Liebe für sie sehr groß, so hatte er noch nie so viel Zeit mit jemandem verbracht. Er vertraute ihr beinahe blind, fühlte sich wohl bei ihr und ließ den Jungen raus, den er schon sehr früh gelernt hatte zu verstecken. Mit allen Macken und Kanten, die er sonst sehr gut zu kaschieren wusste, präsentierte er sich ihr und fühlte sich wohl dabei. In der Schule und im eigenen Haus musste er stets aufpassen. Doch wenn er mit ihr alleine war, abgeschottet von der Welt, dann ließ er los, versuchte es nicht einmal mehr zu verhindern. Der Nachteil daran war, dass eben auch sexuelle Gefühle an die Oberfläche gerieten, für die er sich ein wenig schämte. Eine weitere Schwäche seinerseits. Dabei war er sich nicht sicher, wie Mia dazu stand. Zwischendurch hinterließ sie den Eindruck, wenn sie an seinem Hals saugte und damit zu ärgern versuchte. Oder wenn sie manchmal einfach so zu ihm kam und ihm einen so leidenschaftlichen Kuss gab, dass ihm schwummrig wurde. Dabei stellte er sich immer die selbe Frage:
Wie würde sie reagieren, wenn er einen kleinen nächsten Schritt wagte?
Das Mädchen auf ihm fing plötzlich an sich zu bewegen und streckte sich, wobei sie ein schweres Gewicht auf ihn legte und es ihn aus seinen Gedanken riss. Er legte das Buch lächelnd zur Seite und legte einen Arm um ihre Taille, während die andere liebevoll das Haar aus ihrem Gesicht strich. Hervor kamen zwei lila strahlende Augen und sein Herz begann zu schmelzen.
Ja, auch das diese Farbe in ihrer Iris zur Zeit dominierte brachte ihn um den Verstand. Es zog in seinem Unterleib.
Das Mädchen lächelte müde und küsste sanft seine Wange.
,,Du bist so bequem, Shuu.", ,,Und das sagst du jedes mal.", lächelte der Junge auf sie hinab und küsste ihre warme Stirn. Während des Schlafens hatte sie eine unglaubliche Wärme produziert, die auf ihn selbst übergegangen ist.
Dann stellten sich seine Haare am ganzen Körper auf, als sie erneut begann an seinem Hals zu saugen, wie so oft, wenn sie wach wurde. Scheinbar war sie im schläfrigen Zustand sehr anhänglich und bedürftig. Er verdrehte seine Augen, nicht weil er genervt war, sondern weil es ihn anmachte und er sich zu beherrschen versuchte. Immer wieder die selbe Prozedur. Aber eventuell konnte er allmählich..
Als sie sich von seinem Hals löste und noch immer halb verschlafen in sein Gesicht blickte ließ er mit Bedacht seine Hand in ihr Haar gleiten, um sie daraufhin sanft zu sich hinunter zu ziehen. Er versiegelte sanft seine Lippen mit ihren, schenkte ihr einen sinnlichen Kuss, sodass das Ziehen im Unterleib stärker wurde und er schloss  genüsslich seine Augen. Sein Herz begann erneut feste zu klopfen. Ein Versuch war es wert, mehr als eine Ablehnung würde er im Endeffekt nicht bekommen, oder? War er wirklich so lustbegierig?
So öffnete er seine Augen und starrte auf die geschlossenen Lider seiner Freundin, die sich dem Kuss hingab, ihre Hände in seine Haare gleiten ließ und mit ihnen spielte. Das Ziehen wurde immer schlimmer, aber er konnte sich noch beherrschen.
Doch er musste nun mit Bedacht vorgehen, als er seine Hand weiter nach unten gleiten ließ. Die Aufregung wuchs mit jedem Zentimeter, so war er gespannt, wie es sich anfühlen würde. Er hatte oft den Blick nicht abwenden können, wenn sie vor ihm hergelaufen war. Es war zu verlockend, wie sie einen wirklich eleganten Hüftschwung präsentierte. Manchmal ahnte er sogar, dass sie es extra machte.
Als er bereits am unteren Rücken war und die Erhöhung zu ihrem Po spürte, glitten ihre Augen auf. Doch weder Überraschung noch der Schock offenbarte sich in ihnen. Er sah Interesse. So hielt er nicht inne und glitt mit der Hand behutsam auf ihren Po und das Gefühl übermannte ihn. Er sah zwar gut aus, aber fühlte sich noch besser an. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass sie aufgehört hatten sich zu küssen, bis Mia wieder die Augen schloss und wieder damit begann. Scheinbar machte es ihr wenig aus, was ihn erleichtert die Augen schließen ließ, als er mit seiner Hand zudrückte. Der Kuss wurde sehr schnell sehr leidenschaftlich und er wurde mutiger, ließ seine Hände über ihren Rücken, zu ihrem Po, an ihre Seiten und wieder über ihren Rücken gleiten, während er leider Gottes nichts mehr unterdrücken konnte. So löste sich Mia mit roten Wangen, als sie einen Druck von ihm aus spürte und sah mit großen Augen auf ihn herab, während seine Hände auf ihrem Hinterteil verweilten.
,,Shuu, du bist..", ,,Mach keine große Sache daraus.", gab er etwas sauer und mit einem schwachen Rot auf den Wangen zurück, sah ihr aber standhaft ins Gesicht. Doch Mia fing verhalten an zu kichern und küsste seinen Hals erneut, was das Rot auf seinen Wangen dunkler werden ließ. Sie machte es ihm wirklich gerne schwer, doch ihr fiel das alles scheinbar auch nicht sehr leicht, wie er an ihren roten Wangen gesehen hatte. So drückte sie sich sanft gegen ihn und er hatte alle Mühe ein leises Seufzen zu unterdrücken, spannte sich leicht an, um jegliche Gefühle zu ignorieren. Diese Art von Schwäche zu zeigen war ihm doch etwas unangenehm, auch wenn sein Verlangen nach ihrem Körper sehr groß war. Trotzdem bekam er das Gefühl, als verliere er die Oberhand in dieser Situation. Und es gefiel ihm kein bisschen, wie sie an seinem Hals nagte und verführte.
So drückte er seine Arme gegen ihren Rücken und drehte sie mit einem Mal um, sodass sie überrascht zu ihm hinauf sah. Doch danach fing das Violett ihrer Augen zu blitzen an.
,,Dir gefällt es also nicht, wenn ich oben bin? Fühlst du dich in deiner Position gefährdet, Shuu?", gab sie höhnisch grinsend von sich und Gakushuu knurrte gefährlich. ,,Reiz mich nicht, Young.", ,,Oho, mein Nachname. Ich hab scheinbar einen wunden Punkt erwischt."
Mit diesen provokanten Worten wurde sein Verlangen, sie auf verschiedenste Weisen zum Schweigen zu bringen derartig groß, dass er beinahe die Beherrschung verlor. Dabei hatte Mia es nur darauf abgesehen, die Herausforderung in seinen Augen leuchten zu sehen. Ja, ihr Verlangen war auch sehr groß, aber reichte es nur um etwas miteinander zu spielen. Noch nicht würde sie den großen Schritt wagen.
,,Ich warne dich.",  ,,Was willst du denn dagegen machen, Shuu?", schnurrte sie mit einem koketten Lächeln.
Er zog seine Lippen in eine Gerade, bevor er ruckartigen in ihren Hals biss, sanft aber warnend. Sie holte erschrocken Luft und er schloss die Augen, rief sich zur Besinnung, als er seine Zähne von ihrem Fleisch löste und anfing an ihrer Haut zu saugen. Es war zwar nur eine kleine Sache, aber es würde Strafe genug sein. Sie war sehr angriffslustig geworden und Schuld daran, dass er sich in ihrer Nähe kaum beherrschen konnte. Er hörte, wie flach ihr Atem war, als der Schmerz und die sinnlichen Gefühle miteinander verschmolzen und ein komplett neues Ergebnis hervorbrachten. Sie streckte ihren Hals etwas mehr und gewährte ihm den Zugriff, bemerkte kaum, wie er etwas auf ihrer Haut hinterließ, womit sie Probleme bekommen würde. Als er sich von ihrem Hals trennte sah sie mit etwas Bedauern zu ihm auf, was ihn lächeln ließ.
,,Wer kriegt denn da nicht genug, hmm?", ,,Ach, Klappe.", meckerte sie und verschränkte die Arme über der Brust. Er entfernte sich nun komplett von ihr und setzte sich neben sie, die Decke gewiss über sich legend, bis er sich beruhigt hatte. Leider hatte er seinen Hunger nicht stillen können, er war verdammt nochmal gestiegen, aber ihre Strafe hatte sie bekommen und er freute sich bereits auf ihr erzürntes Gesicht.
,,Ich gehe eben auf Toilette, bevor wir dann weiter lernen.", kam es wieder gefasst von ihr und sie stand vom Bett auf. Gakushuu hingegen lächelte ihr hinterher, wie sie aus dem Zimmer lief. Ja, das würde amüsant werden.
Auf dem Flur rieb sich Mia den Hals, da ein unangenehmes Gefühl auf ihm lag. Eigentlich musste sie nicht wirklich auf Toilette, aber musste erst einmal Abstand nehmen. Es war definitiv zu warm geworden und die Empfindungen, die seine Hände hinterlassen haben, waren überwältigend gewesen. Leise hatte eine Stimme ihn darum gebeten weiter zu machen und keine Stelle unberührt zu lassen. Doch sie traute sich nicht. Sie war noch nicht für mehr bereit, abgesehen vom anfassen. Aber das war auch ihre Grenze.
Die Tür gegenüber des Badezimmers ging auf und hinaus trat der Schulleiter, in grauer Jogginghose und blauem Pullover. Auch wenn sie ihn bereits des öfteren in solchen Klamotten gesehen hatte, war es noch immer ein ungewohnter Anblick. Es betonte seine dünne Figur und selbst in diesen Sachen brachte er eine Eleganz ans Tageslicht, dass Mia beinahe schon eifersüchtig wurde. In Jogginghose und Pullover sah sie nämlich aus wie ein Sack.
Als er sie erblickte und an ihr vorbeilaufen wollte, natürlich ohne jegliche Begrüßung, blieb er plötzlich stehen, was Mia automatisch dazu veranlasste es ihm gleich zu tun. Sie sah mit skeptischen Augen in sein amüsiertes Gesicht, während sein Blick auf ihrem Hals lag. Aus der Gewohnheit heraus legte sie eine Hand auf die Stelle, auf die er hinab blickte und wartete auf seine Worte, die definitiv nicht ausbleiben würden.
,,Ich hoffe du wirst eure Machenschaften für die Schule künftig überdecken."
Sein Lächeln war spöttisch, wenn auch warnend, so legte sich die allgemeine dunkle Aura auf sie drauf.
,,Wovon reden Sie?"
Das dunkle, sehr fiese Lachen, dass den Flur erfüllte ließ sie ihre Augen aufreißen und die Stirn in noch tiefere Falten legen. Noch nie zuvor hatte sie ihn derartig lachen hören und es gefiel ihr ganz und gar nicht. Es war, als würde die Welt zusammenbrechen und selbst der Teufel die Flucht ergreifen würde. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, denn obwohl er nur kurz aufgelacht hatte, fühlte es sich an wie eine halbe Ewigkeit. Als er sie wieder an sah, stets sein Lächeln auf dem Gesicht, lief er mit den Worten:,,Er ist noch immer mein Schüler.", weiter und ließ eine irritierte, leicht verängstigte Mia auf dem Flur stehen. Sie fasste sich an die linke Brustseite.
Was sollten diese Sprüche? Wieso hatte er gelacht und wieso fühlte sich sein Lachen wie ihre Beerdigung an?
Es brauchte sie etwas Zeit um ihre Fassung wieder zu gewinnen bis sie ins Badezimmer lief. Und was sie dort im Spiegel sah ließ ihren Kopf rot werden.
Sie hatte sich eigentlich nur Wasser ins Gesicht spritzen wollen, doch stattdessen sah sie einen riesigen rot-blauen Fleck an ihrem Hals.
,,Gakushuu Asano, du kleiner... Oh mein Gott, sein Vater hat das gesehen!", legte sie die Hände auf ihren Mund, nicht wissend, ob sie nun sauer, beschämt oder irgendwie sogar glücklich sein sollte, dass er etwas auf ihr hinterlassen hatte. Sie spürte erneut seine Hände und seine Lippen an ihren Hals und wie er angefangen hatte, an ihrer Haut zu saugen. Sie schüttelte sich vor Aufregung. ,,Und ich hab das gar nicht richtig mitbekommen.", flüsterte sie sich selbst zu und beobachtete, wie ihr Gesicht immer mehr an Röte zunahm. So konnte sie doch nicht draußen rum laufen, sie musste immerhin später nach Hause. Sie hatte keinen Schal und keine Jacke, die sie tragen konnte und das Make-Up war Zuhause.
,,Ich bringe dich um, Asano.", fauchte sie ihrem Spiegelbild entgegen und trat furios hinaus in den Flur, auf dem ihr der Schulleiter erneut entgegen kam. Ihr Gesicht hätte an Farbe zugenommen, wenn es nicht bereits wie eine Tomate aussehen würde. Der Schulleiter begann erneut höhnisch zu lächeln und sie streckte im Vorbeigehen den Finger zu ihm aus, drohte ihm mit ihrer Stimme:,,Sagen Sie nichts." Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte er sich das sicherlich nicht gefallen lassen, wenn es nicht noch mehr zu seinem Amusement beigetragen hätte.
Und so ließ er sie passieren, bis sie den Türgriff von Gakushuus Zimmer in der Hand hielt und die Tür öffnete. Gakushuu war mittlerweile aufgestanden und hatte sein T-Shirt ausgezogen, was sie für einen Moment innehalten ließ. Die feinen Muskeln auf seinem Körper lenkten sie für kurz von der Situation ab, bis sie in sein lächelndes, wissendes Gesicht sah und sie ihres wieder vor Wut verzog.
,,Du! Du wirst mir das büßen!", ,,Ich habe dir nur eine kleine Strafe gegeben. Dafür, dass du mich provoziert hast."
Sie trat mit erhobenem Finger auf ihn zu, dieses Mal ignorierend wie seine Haut unter den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hineinbrachen strahlte. ,,Eine kleine Strafe? Dieser Fleck ist riesig und ich muss gleich noch bis nach Hause laufen!"
Sie piekste ihn mit ihrem Finger auf die Brust, was ihn offensichtlich missfiel, so wechselte sein Gesicht von einem amüsierten zu einem toternsten Blick.
,,Du hast es dir selbst zuzuschreiben dich über mich lustig machen zu wollen und meine Drohung zu ignorieren.", kam es bitter von ihm, als er ihr Handgelenk umfasste. Aus dem Affekt heraus ergriff sie sein Handgelenk, was dazu führte, dass sie sich einen kleinen Kampf lieferten. ,,Ich habe mir nur einen Spaß erlaubt, den du nicht zu verstehen scheinst.", argumentierte Mia, während sie seinen Griffen auswich. ,,Du hast mich offensichtlich versucht zu provozieren und ich habe dir eine Lehre erteilt."
Sie holte zum Schlag aus, woraufhin er ihr Handgelenk zu fassen bekam und sie mit der anderen Hand ausholen ließ. Auch das andere Handgelenk bekam er zu greifen und presste sie mit seinem Körper gegen die Wand, die Hände neben ihren Kopf gepinnt.
,,Und außerdem hast du versucht mit deiner Provokation zu kaschieren, dass es dir gefallen hat.", brachte er mit einem erneuten Grinsen entgegen und sie biss sich auf die Zunge. Sein Geruch stieg ihr in die Nase und vermischt mit seinem nackten Oberkörper, von dem sie ihre Augen nicht lösen konnte, zog es sich in ihrem Unterleib zusammen. Er hatte genau ins Schwarze getroffen. Es war ihr peinlich gewesen, wie sehr sie es genossen hatte und hatte es überspielen wollen. ,,Und wer kann seinen Blick nun nicht mehr abwenden?"
Als er den Spieß umdrehte und nun versuchte sie zu provozieren, reagierte sie schnell und ließ ihren Kopf nach vorne schnellen, in der Versuchung ihm eine Kopfnuss zu verpassen. Gakushuu ließ von ihr ab und wich ihrem Angriff nur sehr knapp aus, was ihn nach hinten taumeln ließ. Sie stieß sich von der Wand ab und sprang auf ihn zu, bekam seine Schultern zu fassen, während er ihre Hüfte zu fassen bekam. Noch im Flug passierte es schnell, dass er sie umdrehte, sodass sie unter ihm auf dem Boden landete. Erneut pinnte er ihre Arme nach einem kleinen Kampf neben ihren Kopf fest und lächelte auf sie hinab.
,,Ich habe scheinbar einen wunden Punkt erwischt.", zitierte er sie und ihre Augen fingen Feuer.
Mia wusste, dass er einen Kampf sehr schnell für sich entscheiden konnte, aber noch lange waren ihre Reserven nicht aufgebraucht, die sie auch gleich nutzen wollte, wäre er ihr nicht zuvorgekommen.
,,Ich spiele nicht um einen Ausgleich zu haben. Ich spiele, um zu gewinnen.", hauchte er ihr verführerisch entgegen, was sie innehalten ließ. Unsicher sah sie zu ihm auf und bekam weiche Beine, als das Violett seiner Augen hell zu leuchten begannen. Auch vorhin hatte sie diese Farbe um den Verstand gebracht.
,,Was ist also, wenn ich das hier mache?", kam es weich von ihm und drängte sein Knie zwischen ihre Beine. Augenblicklich kam das zarte Rosa wieder zurück auf ihre Wangen und ihr Puls beschleunigte sich. Das Gefühl von seinem Knie, wie es ihre Beine leicht spreizte hatte definitiv seinen Reiz. ,,Shuu.", ,,Oder das?"
Seine Stimme, wie seine Augen, hypnotisierten sie, machten es ihr unmöglich sich zu wehren, weshalb sie sich nicht einmal unter seinem Griff zu wehren begann. Er spreizte ihre Beine mit seinem anderen Knie, sodass sie gezwungen war, ihn zwischen ihren Beinen zu halten. Das Rot ihrer Wangen wurde noch dunkler und sie versuchte das Ziehen im Bauch zu unterdrücken, während ihr Blick immer wieder zu seinem nackten Oberkörper fuhr. Sie wollte ihn berühren. Das Glänzen seiner Haut verführte sie dazu ihre Hand auszustrecken und ihn einfach anzufassen. Vermutlich hätte sie diesem Verlangen sogar nachgegeben, wenn ihre Hände nicht von ihm auf den Boden gepinnt würden. Aber ihr wurde unbeschreiblich heiß, als er ihrem Gesicht immer näher kam. Wie konnte er sie mit solch kleinen Gesten nur so derart um den Verstand bringen? Sie schloss bereits die Augen, als er kurz vor ihren Lippen zum Halt kam.
,,Und ich wette, dass hier wird dir auch gefallen.", hauchte er mit heißem Atem gehen ihre Lippen, brachte diese zum Beben, als sich ihre Nackenhaare aufstellten. Er ließ sich zwischen ihren Beinen nun komplett nieder und lag mit seinem kompletten Gewicht auf ihr.
Gakushuu war nicht schwer, aber dennoch schwer genug, sodass sie die Empfindungen seines Körpers auf ihrem Wahrnehmen konnte. Seine Wärme, die nackte Haut, die sie auf ihrem Dekolleté glühen spüren konnte und sein heißer Atem, der nun zu ihrem Ohr fuhr. Ihr wurde schwindelig vor Sehnsucht.
,,Vielleicht muss ich dir erst zeigen, wer in dieser Beziehung die Oberhand hat.", schnurrte er schon beinahe in ihr Ohr und sie schloss genüsslich die Augen, als er an ihrem Ohr zu knabbern begann. Ein helles Seufzen entfuhr ihren Lippen und es brachte seinen Puls dazu, laut in seinen Ohren zu schlagen. Er liebte es, solche Regungen und Empfindungen bei ihr auszulösen, denn es zeigte ihm, dass sie seins war. Er war gefährlich nah an dem Rande der Klippe und es brauchte nur noch einen kleinen Stoß und er würde seiner Gier zur nächsten Sünde erliegen. Ihr Körper schmiegte sich so perfekt an seinen und er stellte sich vor wie es wäre, wenn auch sie nichts mehr am Oberkörper tragen würde. Er schloss gequält seine Augen. Waren sie bereits so weit? Nach nur zwei Monaten der Beziehung? Er hörte ihren flachen Atem und wie sich ihre Hand unter seinem Griff befreien wollte. Zwar hatte er den Spieß umgedreht, verlor aber soeben die Oberhand, da sie und ihr Körper mit ihm machen konnten, was sie wollten. Er begehrte sie so sehr, es war schwer nicht komplett über sie herzufallen. Vor allem, wenn sie ihm ständig diese kampflustigen Blicke zuwarf oder eben schöne Augen machte, wenn sie sich gehen ließ. Aber er spürte, dass es noch nicht so weit war, was nicht hieß, dass er diese Momente nicht voll auskosten konnte. Wie automatisch suchten ihre Lippen sich und prallten leidenschaftlich aufeinander während er ihre Hände löste, die sogleich in sein Haar fuhren und sanft daran zogen. Ein Arm legte sich unter ihren Nacken während er seine andere Hand an ihrer Seite entlang fahren ließ. Nur gut, dass sie nach der Schule ihre Trainingshose mitgenommen und bei ihm angezogen hatte, sonst läge sie nur im Rock unter ihm und allein die Vorstellung brachte seine Welt zum kippen. Er wagte sich ihr erneut an den Po zu fassen, ihr Bein hinabzufahren und es etwas anzuheben, sodass er etwas näher an ihr liegen konnte. Während sie erneut zu seufzen begann, musste er einen Ton unterdrücken, als er sich gegen sie presste. Es war eine süße Qual, die das Blut in sein Gesicht brachte, als verschiedene Szenarien sein Gehirn erreichten. Er war nicht er selbst, sobald er bei ihr war und sich gehen ließ. Etwas gefährlicheres hatte er vermutlich noch nie in seinem bisherigen Leben erlebt.
Und das sie ihn mit ihren Beinen zu sich zog half ihm nicht dabei zu widerstehen.
Eine Melodie riss sie aus ihrer Trance und brachte sie dazu, sich voneinander zu entfernen. Seine Hand lag gerade auf ihrem Po, während sie ihre Beine um ihn geschlungen hatte. Mit roten Wangen sahen sie sich gegenseitig ins Gesicht, nicht wirklich realisierend was gerade passierte. Doch das strahlende Violett ihrer beider Augen hätte sie gegenseitig beinahe wieder dazu gebracht nachzugeben, wäre die Melodie von Mias Handy nicht so unnachgiebig. Er ließ von ihr ab und gewährte es ihr, dass sie auf stand und zum Bett lief. Er beobachtete sie dabei, wie sie den Anruf entgegen nahm, ließ seinen Blick bei der Chance erneut an ihr herabfahren.
,,Ja?"
Gakushuu stand unter dem Druck in seiner Hose auf und sah an sich hinab. Was sie nur alles mit ihm anstellte...
Als er zu ihr sah, lächelte sie ihm verschmitzt entgegen, was er erwiderte.
,,Okay.", sprach sie ins Telefon, als er zu seinem Stuhl lief, um das T-Shirt anzuziehen, was er vorhin schon anziehen wollte. Als er es in die Hand nahm, wurde es ihm mit einem Ruck entrissen und er sah zu Mia, die das Shirt über sich hinweg warf und den Kopf schüttelte. Er musste erneut lächeln und ließ sich von ihr gegen den Schreibtisch leiten.
,,Wie ist das denn passiert?"
Auch wenn ihre Stimme ernst war, spielten ihre Augen mit seinen, wie Mia sich gegen ihn drückte und mit dem Finger Kreise auf seine nackte Haut zeichnete. Er legte seine Hände auf ihre Hüfte und beobachtete sie dabei, ließ die warmen Berührungen geschehen.
,,Und wieso muss ich jetzt dahin kommen?", kam es von ihr und er versuchte dem Gespräch zu lauschen, aber die Stimme im Handy war zu leise, um klare Worte zu verstehen.
,,Das sieht Ihnen ähnlich. Ich mache mich gleich auf den Weg."
Mit diesen Worten legte sie auf und legte das Handy auf den Tisch hinter ihm.
,,Was ist los?", ,,Es gab einen Vorfall mit ein paar Freunden und ich muss da hin.", erklärte sie sehr mager, doch die Hände auf seinem Oberkörper beraubten ihn jeglicher Konzentration. Was dann passierte ließ ihn schockiert die Augen aufreißen. Sie legte sanft ihre Lippen auf seinen Oberkörper und küsste seine Schlüsselbeine und seinen Hals entlang.
,,Unstillbar, huh?", kam es neckisch von Gakushuu, aber ließ es geschehen, wie sie Küsse auf seinem Hals platzierte. Er sah über ihre Schulter hinweg nach unten, ließ seine Hände über ihren Rücken und zu ihrem Po fahren. Als er zudrückte und dem ganzen dabei zu sah, zuckten seine Mundwinkel spielerisch nach oben, komplett abgelenkt von dieser Ansicht und ihren Küssen.
,,Ich muss mich langsam fertig machen.", hauchte sie gegen seinen Hals und ließ von ihm ab, was er zu verhindern wusste, indem er seine Arm rasch um sie legte.
,,Haben wir nicht noch ein wenig Zeit?", denn er hatte definitiv Gefallen an ihrem Tun gefunden und wollte nur ungern, dass sie sich trennten. ,,Lernen müssen wir auch noch.", argumentierte er weiter und platzierte Küsse auf ihrer Wange.
,,Nein, es ist sehr dringend. Ich muss gehen.", sagte sie sanft und drückte leicht gegen seine Brust. Widerwillig ließ er es geschehen und sah dabei zu, wie sie ihre Schuluniform sammelte und sich auf den Weg zur Tür machte.
,,Traust du dich nicht, dich vor mir umzuziehen?", kam es neckisch lächelnd von ihm.
Sie hielt inne und lächelte ihm ebenfalls entgegen.
,,Du weißt ganz genau, dass ich normalerweise solche Herausforderungen annehme. Aber da ich dir damit einen Gefallen tun würde, lasse ich dich dieses Mal gewinnen.", streckte sie ihm die Zunge raus und lief hinaus. Den rot-blauen Fleck, den Mia an seinem Hals hinterlassen hatte, würde er erst in wenigen Stunden sehen und das Lächeln auf seinem Gesicht verlieren.
Doch dann wäre Mia bereits weit weg.

Just let go.Where stories live. Discover now