Stilles Verlangen

2.8K 82 9
                                    

It's the beat my heart skips when I'm with you.
But I still don't understand. ~ Crazy In Love, Beyonce
(Ich bevorzuge die Version von Sofia Karlberg)

Eine Woche später

,,Was ist denn hier los?", fragte Mia, die neben Karma stand.
Sie stand etwas abseits mit Karma, da sie mit ihm trainiert hatte.
,,Er ist gerade eben erst gekommen. Vom Staat geschickt, soll er uns an Karasuma-senseis Seite trainieren.
,,Dieser Typ gefällt mir nicht.", meinte Mia und Karma nickte.
,,Ich denke, dass es das mit dem Training heute war. Ich werde morgen nicht kommen, wenn er den Unterricht übernimmt."
Mia sah ihn an.
,,Ich denke, ich werde gehen und mir das an sehen. Der Typ ist mir nicht ganz geheuer."
Sie starrte den Mann an, der wie ein Teddybär mit den Schülern auf dem Boden saß und Süßigkeiten aß.

Am Abend telefonierte Mia mit Karma.
,,Also wirst du morgen wirklich nicht gehen? Was ist, wenn was passiert?"
Sie lief die Treppen hinunter zu ihrem Wohnzimmer.
,,Genau das vermute ich und darauf habe ich keine Lust. Er tut scheinheilig, um die Klasse auf seine Seite zu bringen."
Mia nickte, auch wenn er es nicht sehen konnte.
,,Ich möchte sicherheitshalber dabei sein. Wenn er vom Staat kommt, dann muss er etwas drauf haben. Aber das scheinen die meisten nicht zu bedenken. Auch Karasuma-sensei sah weniger begeistert aus und ich vertraue seinem Instinkt."
Mia hielt in ihrer Bewegung inne, als ein lautes Klirren von zerbrochendem Glas in ihre Ohren kam.
,,Was war das?", kam es von Karma.
,,Ich weiß es nicht.", flüsterte Mia automatisch. ,,Sei kurz leise."
Karma antwortete nicht und Mia lief langsam und aufmerksam in Richtung Küche, aus der das Geräusch gekommen war.
Als sie um die Ecke spähte, lag ein Stein inmitten von Glasscherben auf dem Küchenboden.
Jemand hatte ihr Fenster eingeworfen.
Und je nachdem konnte es sein, dass jemand bereits in ihrem Haus war.
,,Karma. Mein Fenster wurde eingeworfen. Ich schreibe dir später nochmal."
Sie legte ohne weiteres auf und steckte ihr Handy in ihre Hosentasche.
Sie lauschte, ob sie Schritte, Atem oder sonst etwas erkannte.
Es schien ruhig.
Sie lief rückwärts auf ihren Schrank zu, die Tür zur Küche und das Fenster stetig beobachtend.
Sie kniete sich hin und öffnete den Schrank.
Blind griff sie nach der Brechstange, die sie versteckt hatte.
In Kampfposition machte sie ihren Weg durch das Haus.
Sie bewegte sich leise und vorsichtig, während sie in jeden Raum blickte und jede Ecke sicherstellte, die gefährlich sein konnte.
Im unteren Geschoss hatte sie nun nachgesehen.
Eine Feuertreppe oder ähnliches besaß ihr Haus nicht, also müsste jemand entweder durch die Treppe nach unten gelangen oder aus dem Fenster springen.
Auf der Treppe würde derjenige in Mia rein laufen.
Sollte er den Fensterweg nehmen, würde sie ihn hören.
Gewappnet lief sie langsam die Treppen hoch.
Sie hatte im ganzen Haus Lampen angebracht, die am Fenster standen. Sollte jemand durch die Fenster kam, würde sie ihn definitiv sehen.
Einer der Dinge, die sie damals gelernt hatte.
Oben angekommen lief sie von Raum zu Raum.
Auch im letzten Raum befand sich nichts und sie ließ ihre Waffe locker.
,,Was sollte das?"
Sie lief wieder hinunter.
Ein unsicheres Gefühl blieb.
Unten in der Etage sah sie erneut durch alle Räume, aber sie fand nichts und niemanden.
In der Küche kam ihr ein kühler Wind entgegen.
Es war Abends und sie wusste nicht, was sie tun sollte.
Die Polizei rufen? Vermutlich ja.
Doch würde sie ihr Fenster heute reparieren können? Vermutlich nicht.
Sie wählte die Nummer der Polizei und gab die wichtigsten Informationen raus.
Als sie auflegte, stand sie nach wie vor in der Küche und rief Karma an.
,,Mia? Was ist passiert?"
Er hörte sich sehr besorgt an.
,,Alles okay. Meine Scheibe in der Küche wurde mit einem Stein eingeworfen.
Es befindet sich keiner im Haus und außerhalb habe ich nichts gesehen. Die Polizei trifft gleich ein, aber ich schätze, dass ich heute nicht hier bleiben kann, solange das Fenster beschädigt ist."
Mia biss sich auf ihre Unterlippe.
,,Kannst du dir vielleicht denken, wer das war?"
Mia schüttelte den Kopf.
,,Eigentlich nicht. Mit Gakushuu hat sich alles geklärt und selbst wenn, glaube ich nicht, dass er mein Fenster einwerfen würde. Ansonsten habe ich nicht genug Kontakte. Mit Ren Shakakibara hatte ich mal eine Auseinandersetzung, aber das hatten wir auch geklärt. Keiner würde mir sonst einfallen-", beendete sie den Satz, aber man konnte deutlich eine Überlegung heraus hören.
,,Wirklich niemand?"
Falls es sich darum handelte, was sie dachte, worum es geht, so wäre es besser Karma nichts zu erzählen.
Sollte es ihre alte Organisation auf sie abgesehen haben, so hatte sie ein Problem.
Es wäre möglich, aber sie sah keinen Grund darin.
Normalerweise ruften sie die Leute an oder ließen Nachrichten übermitteln, sollten sie einen Job haben oder sollten sie einen alten Lehrling wiederhaben wollen.
,,Karma, wäre es möglich, dass ich für die nächsten Tage zu dir komme? Die Reparaturen werden bestimmt dauern und dann kann ich dir genaueres erklären. Ich würde jetzt gerne erstmal auflegen und auf die Polizei warten."
,,Ja, das ist kein Problem. Ich komme vorbei.", ,,Nein. Die Polizei wird mich schon zu dir bringen. Bleib bitte Zuhause. Komm nicht hier her."
Karma willigte zwar nicht überzeugt ein, aber schließlich legten die beiden auf und kurz darauf klingelte es an der Tür.

Just let go.Donde viven las historias. Descúbrelo ahora