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Ich rannte durch die verlassen, dunklen Straßen. Meine linke Hand wischte ständig über meine Augen und in der rechten Hand hielt ich Gyu fest umklammert.

Warum ich ihn in der Hand hielt, wusste ich selber nicht so genau. Wahrscheinlich weil ich gerade schlafen gehen wollte, mich aber jemand aufgehalten hat.

Ich wusste weder wo ich gerade war, noch in welche Richtung ich lief. Doch ich wollte einfach weg. Ich lief so schnell ich konnte, als würde ich verfolgt werden. Doch in Wahrheit rannte ich vor meinen Gefühel davon.

Sie überschlugen sich, einerseits war ich traurig, doch auch erleichtert. Außerdem hab ich Angst, große Angst.

Sie werden dich hassen. Du bist ecklige. Warum liebst du ihn?

"Halt die Fresse!" Schrie ich. Doch niemand war hier, es waren meine Gedanken. Es war als würden Stimmen um mich herum an schreien, mir gehässig Sachen an den Kopf werfen. Doch eigentlich war ich es, der mich selber verletzte.

Ich schrie, um nicht mehr die Stimmen zu hören. Doch es half nicht.

ECKLIG. HÄSSLICH. WARUM MUSST DU IMMER ALLES FALSCH MACHEN? AUFMERKSAM GEIL.

Sie wurden immer lauter und ich brach zusammen. Meine Knie und Hände schlugen auf den Asphalt auf und es brannte sofort ungesund. Ich sah nur die Tränen vor mir auf dem Boden Tropfen. Ich wusste nicht mal dass ich weinte, seit wann merkte ich das nicht mehr?

Und plötzlich... Stille. Nichts. Ausser ein lautes Piepsen. Es bereitete mir Kopfschmerzen, doch es war besser als die Stimmen.

Wie in Trance stand ich auf und schaute mich um. Ich muss mir was zum schlafen suchen.

Mit wankenden Schritten machte ich mich auf den Weg zum nächsten Hotel ähnlichen Haus.

"Das ist doch ein Scherz oder?" Flüsterte ich als ich sah was vor mir war. Das Hotel. Das Hotel in dem Felix und ich zusammen waren. Irgendwer will mich doch verarschen.

Mir blieb nichts anderes übrig als rein zu gehen, denn in dem Moment fing es auch noch an zu regnen.

Ein Zimmer war noch frei, nicht das, was Felix und ich uns geteilt hatten, sondern ein anderes. Ich drehte den Schlüssel einmal im Schloss und die Tür flog mit einem Knacken auf.

Zuerst verartzte ich meine Wunden, die schon Bluteten. Es brannte, doch es lenkte mich von meinen Gefühlen ab.

Danach legte ich mich ins Bett und starrte an die Decke. An meiner Hand spürte ich etwas weiches und griff sofort danach. Gyu. Ich hob ihn hoch und betrachtete ihn.

Der eigentlich Grund, warum ich nicht ohne ihn schlafen konnte, war nicht der dass er ein Kuscheltier war das mir sehr am Herzen lag, sondern er war ein Versteck für etwas kostbares.

Ich drehte ihn um und zog leicht am Reißverschluss auf seinem Rücken. Sofort schaute eine Ecke des Fotos raus, das ich darin aufbewahrte. Ich zog es ganz raus und dort war er. Der Grund meiner Gefühle, weshalb mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wurde.

Ich Strich mit dem Finger über das leicht zerknitterte Foto. "Warum tust du mir das an?"

Meine Augen wurden schwer und ich konnte sie kaum aufhalten. Ich schaute ein letztes mal auf das Bild, bis ich in einen Traumlosen Schlaf fiel.

Eigentlich hatte ich geplant, nie wieder aufzuwachen. Doch leider strahlte mir die Sonne morgens ins Gesicht, weshalb ich Niesen musste.

Ich hatte kurz vergessen wo ich war, doch dann strömten die Erinnerungen wie eine Flutwelle auf mich ein.

Ich schlug mir die Hände vor dem Kopf und wollte schreien, doch ich unterdrückte es.

Plötzlich spürte ich etwas... eine Bewegung am Fußende des Bettes und jemand lachte leise.

Ich riss die Augen auf und nahm verschwommen eine Person wahr...

it's okay not to be okay || changlixWhere stories live. Discover now