28 Nicht aus der Rolle fallen (Harper)

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„Wer weiß, vielleicht entpuppt sich einer der Genies als dein Traumtyp. Schließlich habe ich meinen Prinzen in diesen Reihen gefunden."

Tja, ein wissenschaftsvernarrter, durch und durch anständigen und in manchen Augen auch spießiger Junge, solch einen erwartete man, mit dem ich ausging ... und nicht mit dem aufmüpfigen Fußballcaptain.

Die Schulklingel ertönte und erlöste uns damit für den heutigen Tag.

Immer noch versunken in mein Grübeln über den Prom, stopfte ich Stifte in meine Federmappe, worauf ich diese inklusive Hefter und Blöcke in meine Schultasche quetschte.

Beim Einpacken erhaschte ich ein Blinken auf meinem Handy: Ich hatte eine Nachricht.

Sofort tippte ich auf das Benachrichtigungsfeld, intuitiv musste ich grinsen: Treffen, zehn Minuten nach Schulschluss in unserem geheimen Bunker. Kann's kaum erwarten, dich zu sehen, Erdmännchen. E.

Schmunzelnd verdrehte ich die Augen bei der Erkenntnis, dass er diese Nachricht im Unterricht abgeschickt hatte. Nun verfiel ich endgültig in ein krankhaftes Dauergrinsen. Was machte dieser Typ bloß mit mir?

„Was gibt's denn, dass du wie ein Koala auf Eukalyptus strahlst?" Cloe war plötzlich in mein Sichtfeld gerückt.

Bevor sie erkannte, was und vor allem wer mir geschrieben hatte, verdunkelte ich mit einem Klicken auf die seitliche Taste den Bildschirm.

„Deine On-Top-Stimmung färbt nun einmal langsam auf mich ab", ließ ich mir als Ausrede einfallen. Um die Wahrheit nicht entlarven zu müssen, lenkte ich zusätzlich vom Thema ab: „Wir sehen uns dann in zwei Stunden im Einkaufszentrum. Wie viel Zeit soll ich einplanen: Vier oder fünf Stunden? Lieber fünf, denn nach der Anprobe von zwanzig Kleidern kannst du dich nicht zwischen den ersten beiden entscheiden und wirst schlussendlich eine Stunde abwägen, welches dir am besten steht. Also bis nachher, Clo", verabschiedete ich mich. Daraufhin eilte ich mit der Befürchtung, sie hakte trotzdem weiter nach, schleunigst aus dem Klassenzimmer.

Bevor ich den vereinbarten Treffpunkt aufsuchte, wartete ich an meinem Spint ab, bis sich der Flur allmählich leerte. Als nur noch wenige in ihre Bücher versunken oder mit regen Gesprächen beschäftigt durch den Flur schlenderten, nahm ich den Kurs auf. Mit „unserem geheimen Bunker" war selbstverständlich die altbekannte Abstellkammer gemeint.

Auf einmal vernahm ich ein dominantes Schluchzen. „Ethilein, bitte, ruf mich endlich an. Ich verstehe dich nicht mehr." Abigail holte tief Luft und wischte sich Tränen aus dem Gesicht, vergeblich, denn gleich darauf floss ein erneuter Liter ihre Wangen herunter. „Erst verschwindest du von der Party, nachdem du, während wir miteinander schlafen wollten, plötzlich aufspringst und, ohne was zu sagen, den Raum verlässt. Danach haben wir uns kaum noch gesehen und wenn überhaupt bloß für ein schnelles Nümmerchen. Seit etwa zwei Wochen weigerst du dich vollkommen, mich zu küssen, geschweige denn weiterzugehen. Es ist ja nicht so, dass ich es dir nicht ständig anbiete, aber immer findest du flache Ausreden wie die auf der Poolparty, dass du angeblich lieber Zeit mit deinen Kumpels verbringen wolltest, ich weiß aber, dass du das nur sagt, um dich davor zu drücken. Dann fragst du mich gestern, ob ich mit dir zum Prom gehe, dann küssen wir uns und heute ignorierst du mich einfach wieder." Momentmal was? Gefragt, ob sie mit ihm zum Abschlussball geht, und dann geküsst, geküsst wie in „ihre Lippen auf seinen"?

„Bitte, ruf zurück, ich kann nicht mehr. Du weißt, dass ich viel mehr für dich empfinde als in einer normaler Freundschaft-Plus, aber ich schaffe das nicht mehr." Nach einem erneuten Schluchzen legte sie auf. Sie versuchte, bei ihrem vollends verschmierten Makeup zu retten, was noch zu retten war. Mehr oder weniger erfolgreich damit flüchtete sie aus dem Schulgebäude.

Nerd vs. Athlete - Geek vs. Player I : Liebe auf den nicht ganz ersten BlickМесто, где живут истории. Откройте их для себя