Fixiert/ der Tanz

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Felicitas POV

Dort oben saß sie. Anna. Ich verlor mich sofort in diesen Anblick, als der Scheinwerfer ausgegangen war. Mein Körper sendete mir schon wieder eindeutige Signale. Signale, die ich so noch nie gespürt habe. Ich stieg von der Bühne und konnte gerade noch beobachten, wie Anna die Leiter herunter kam. Unten angekommen sagte Ronja etwas zu ihr und erntete dafür ein Stoß mit dem Ellbogen von Anna. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagten da ich auf der anderen Seite der Turnhalle war, doch ich war mir sicher, dass es etwas mit mir zu tun hatte, denn genau in diesem Moment drehte sich Anna zu mir um und fand sofort meine Augen. Wir versanken ineinander und hätte Ronja Anna nicht mit der Leiter ausversehen angerempelt, dann würden wir wahrscheinlich ewig so dastehen. Ich beobachtete die Beiden, wie sie die Leiter wegstellten und hinter den Vorhang verschwanden. Schon im nächsten Moment schallte Gittis Stimme über das Chaos und brachte alle Schülerinnen nach und nach dazu sich zu setzen und den Großteil der Gespräche einzustellen. Ich suchte mir einen freien Platz bei meinen Kollegen, so wie gestern schon und lauschte mit halben Ohr dem zu was Gitti zu sagen hatte. Mein Blick richtete sich dabei auf die rechte Seite des Vorhangs. Von meinem Platz aus konnte ich ein klein wenig der Geschehnisse hinter dem Vorhang verfolgen. Ronja sprach gerade mit einem anderen Mädchen, welches ich nicht kannte. Im Durchgang zum Geräteschuppen stand Anna mit verschränkten Armen und folgte dem Gespräch anscheinend schweigend und doch hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Sie hatte einen eng anliegenden schwarzen Pulli an, der ihre Figur an genau den richtigen Stellen betonte. Dazu noch eine schwarze Trainingshose, die ihr in meinen Augen auch perfekt stand. Das ganze Outfit ließ ihre makellose Haut noch heller erscheinen, als sie eh schon war. Ihre Haare hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden. Ihr Blick wandte sich von dem Gespräch der beiden Mädchen vor ihr ab und fand meinen innerhalb von Sekunden. Es war als würden sich unsere Blicke magisch anziehen. Ihr Lächeln erstarb für einen Augenblick, doch nur um im nächsten Moment als anzügliches Grinsen zurückzukehren. Ich schenkte ihr dasselbe Lächeln und uns beiden war klar, dass wenn wir das nächste Mal die Chance haben sollten in der Nähe des anderen zu sein, es kein Zurück mehr gäbe. Oder zumindest war mir das in diesem Augenblick klar geworden. Diese letzten zwei Wochen hatten mir den letzten Fetzen Geduld geraubt. Ich brauchte sie wieder. Als ich aus meinen Gedanken wieder auftauchte, sah ich, wie sich Anna genussvoll auf die Unterlippe biss. Meine Augen wanderten zwischen ihren Augen und ihrer Unterlippe hin und her. Das zu beobachten ließ den Wunsch noch stärker in mir werden, dass ich diejenige wäre, die in diese Unterlippe beißen würde. Schließlich blieb meine Blick an ihrer Unterlippe hängen. Ihr Blick war zwar auch ziemlich fesselnd und dennoch konnte ich nicht anders. Der Anblick wie sie ihre Unterlippe ganz langsam wieder zwischen ihren Zähnen hervorkommen ließ und diese voll, weiche Lippe mit ihrem leichten Rotton und leicht feucht schimmernd wieder ihren ursprünglichen Platz und die ursprüngliche Form annahm, war einfach zu faszinierend und anturnend um dort nicht hinzusehen. Ich musste mich sehr zusammenreisen um nicht sofort auf die Beine zu springen, zu ihr hinter zu gehen und sie in den Geräteschuppen zu schieben. Die Luft, die ich während dieser Beobachtung angehalten hatte, ließ ich nun langsam und möglichst kontrolliert aus meine Lungen entweichen. Anscheinend hatte Gitti ihre Rede für jetzt Beendet, denn es kam ein reges Treiben in die Schüler, die um mich herum saßen. Mein Blick war immer noch auf Anna gerichtet, genauso wie ihrer auf mir lag. Sie zwinkerte mir noch einmal mit einem riesigen Grinsen zu, drehte sich dann um und ging in den Schuppen. Ich hingegen zog nochmal tief Luft in meine Lungen, schloss die Augen und versuchte meine inzwischen wieder schreiende Mitte unter Kontrolle zu bringen. Sie hatte es wieder geschafft. Ich war vollkommen von der Rolle. Mein ganzer Körper bebte nur so unter den Stromstößen, die von meiner Mitte ausgingen. Als ich das Gefühl hatte, mich halbwegs wieder unter Kontrolle zu haben, öffnete ich die Augen und sah Marie, den kleinen Quälgeist, vor mir stehen. „Frau Kres, ich habe meine Noten vergessen." Demütig neigte sie ihren Blick in Richtung Boden. Streng sah ich sie an. „da hast Du aber Glück, dass ich noch eine Kopie habe. Aber wehe, die verbummelst Du auch wieder!" erwiderte ich leicht genervt. Freudestrahlend sah mir Maire wieder in die Augen und bedankte sich artig. Irgendwie konnte schaffte ich es gerade nicht ihr lange böse zu sein. Mein Körper und mein Kopf waren eben immer noch viel zu sehr damit beschäftigt die Reaktionen, die Anna mal wieder in mir ausgelöst hatte zu verarbeiten. So wie damals in dem Club oder an diesem besagten Freitag in der Bahn.

Der Tag lief so vor sich hin und ich fieberte schon dem Auftritt von Anna entgegen. Da sie das besagte Late- Night- Programm hatten, kamen sie jeweils zum Schluss der Aufführungsprobe. Also hieß es warten. Immer wieder kreuzten sich unser Blicke oder ich spürte ihren Blick auf mir ruhen, wann immer ich mit meinen Kleinen dran war mit unseren Stücken oder im großen Orchester. Doch dann nach ein paar Stunden, war es endlich soweit. Ihr Auftritt sollte beginnen. Der Vorhang war geschlossen. Man hörte kein Mucks und alle warteten gespannt, was sich die 11. Ausgedacht hatten. Ihre Sportlehrerin war auch nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich war sie ebenfalls hinter dem Vorhang. Leise Musik erklang und langsam aber sicher ging der Vorhang auf und das Licht an. Auf der Bühne standen zwei Pärchen, die nun begannen einen Flamenco ähnlichen Tanz aufzuführen. Eine von ihnen war Anna. Oh und wie sie tanzen konnte. Ich war nur auf sie fixiert! Alle anderen belendete ich aus und genoss den Anblick, den Anna mit hier bot. Sie hatte ihren Pulli gegen ein enganliegendes knappes rotes Oberteil getauscht, welches eindeutig gewagt war. Es betonte ihren Ausschnitt sehr gut! Mal wieder fanden sich unsere Blicke und mal wieder versank ich in ihrem Bann. Ihre Augen verließen mich das gesamte Stück über nicht. Ebenso wenig ließ ich sie aus meinen Blick entkommen. Ich nahm in diesem Moment alle sauf eine eigenartige Art und Weise war. Um mich herum wurde alles still, oder wurde es mir bloß egal? Ich ließ mein Blick über sie und ihren durchtrainierten Körper wandern. Sie hatte noch nicht das schlussendliche Kostüm an, da war ich mir sicher. Aber dennoch haute mich diese Vorführung schon jetzt vom Hocker. Wie sie sich bewegte, wie damals im Club. So geschmeidig wie eine Raubkatze in ihrem Element. Der Jagd. Der Jagd nach mir. Die Drehungen, wie sie sich mit ihren Händen über den Körper strich und in mir der innige Wunsch lichterloh aufflammte, dass ich diesen Körper erkunden durfte. Es war als würde Anna nur für mich tanzen. Als wären wir mit einem Mal die einzigen Personen in dieser Turnhalle. Doch leider war das Stück und damit verbunden dieser magische Moment zwischen uns mal wieder viel zu schnell vorbei und ich blieb wieder verzaubert und unglaublich angeturnt zurück. Ich nahm kaum war, dass Gitti eine Pause verhängt hatte und alle die Turnhalle verlassen sollten. Wie geschockt saß ich auf dem Stuhl und sah auf den Vorhang, hinter dem Anna gerade noch gewesen war. „ Felicitas?" Gittis Stimme ries mich förmlich aus dieser Starre. „Ist alles gut bei Dir? Du bist einfach so erstarrt gerade. Ist was passiert" Gitti setzte sich neben mich und sah mich besorgt an. Ich schüttelte schnell mit de, Kopf und lächelte ihr aufmunternd zu. „Nein alles gut. Ich war nur erstaunt, dass dieser Tanz so gut funktioniert hat bei den Mädels." „Welchen von beiden meinst Du?" verwirrt sah ich sie an. „Du hast den zweiten wirklich nicht mitbekommen? Dabei fand ich den besser." Lachend ging sie ein paar Schritte bevor sie sich nochmals umdrehte. „Ach ja. Könntest Du mir noch schnell ein Gefallen tun?" Ich nickte. „Hinten bei der Technik im Geräteschuppen liegen Weihnachtsmannmützen für alle on Kartons. Könntest Du diese bitte noch schnell nach vorne holen?" „Klar mache ich" und mit dieser Antwort stand ich auf und machte mich auf den Weg hinter den Vorhang. Ich bog gerade um die Ecke um in den Geräteschuppen zu kommen, als ich abrupt stehen blieb. Der Anblick, der sich mir dort gerade bot, verschlug mir die Sprache und ich konnte nichts weiter tun, als dort geschockt stehen zu bleiben und die Szene vor mir zu betrachten.

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So meine Lieben.
Was könnte das sein, dass Felicitas nun vor sich sieht?! 😉😉
Es hat zwar etwas gedauert, aber hier ist es: das neue Kapitel. Frisch in die Tastatur gehauen :)
Ich hoffe, ihr habt die Zeit des Wartens gut überstanden. 😉
Habt noch eine schöne Woche und bis demnächst 😁😊

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt