Der Club/ Der Mädelsabend Part 2

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Anna POV

„Du kommst spät. Wie immer!" meinte Ronja lachend zu Josie. „Ich musste noch mein Oberteil, das ich anziehen möchte, föhnen." „Föhnen?!" kam es sarkastisch von mir, während Josie ihre Schuhe auszog. „JA föhnen. Ich hatte es zuhause gesucht und in der frisch gewaschenen Wäsche, noch klatsch nass, gefunden. Naja deswegen musste ich es eben föhnen, damit es eben noch halbwegs trocken wird." Ronja und ich sahen uns ungläubig an. „Das ist nicht dein Ernst?" prustete Ronja los. „Natürlich ist das mein Ernst." Wir konnten nicht mehr. Das war typisch Josie. Beleidigt ging Josie an uns vorbei und verschwand in der Küche. „Kommt ihr? Ich hab Hunger und brauche unbedingt was zu trinken." Etwas beruhigt, aber immer noch breit grinsend folgten Ronja und ich ihr. Die Pizza war mal wieder das Geilste was es gab auf dieser Welt zu essen. Ich liebe Pizza. Bei der Zubereitung lief es wie immer ab. Josie und Ronja bewarfen sich gegenseitig mit Mehl und ich machte sie ganze Arbeit. Aber ehrlich gesagt machte mir das überhaupt nichts aus. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Nach dem Essen machten wir uns dann fertig. Natürlich hatten wir alle unser System. Josie die Haare, ich das Make Up und Ronja die Drinks und die Musik. Ein eingespieltes Team eben. Um 23 Uhr waren wir schlussendlich fertig und gingen, schon etwas angetrunken, los. Die klare und frische Luft tat uns allen gut. Bis jetzt hatte der Abend seinen Zweck erfüllt. Ich hatte nicht einmal an diese heiße Frau denken müssen. Zumindest nicht seitdem Josie zu mir und Ronja gestoßen war. Ich war den Beiden jetzt schon unglaublich dankbar dafür. Wir wollten also in diesen neuen Club rein und dank Ronjas Connections kamen wir auch ohne unsere Ausweise vorzeigen zu müssen und ohne Warteschlange rein. Zu unserem Glück muss man wohl sagen, denn die Warteschlange war einfach mal richtig lang. Drin angekommen gaben wir erstmal unsere Jacken ab. „Seid ihr bereit Mädels?", schrie Ronja über den Lärm hinweg. Josie und ich brauchten uns nicht lange anzusehen. Breit lächelnd nickten wir und betraten den Hauptraum. Wir waren angenehm überrascht. Obwohl der Raum mit Menschen nur so zugestopft war, hatte man nicht dieses beklemmende Gefühl erdrückt zu werden. Der Raum war in rote und goldgelbe Lichter getaucht. Es gab an der anderen Seite ein etwas erhöhtes DJ- Pult und an der linken Seite eine imposante Bar. Außen rum gab es mehrere kleinere Sitzgruppen, die alle mit indirekten Licht ausgeleuchtet waren. Zu unserer Rechten war außerdem  eine weitere Tür, ähnlich der, durch die wir gerade gekommen waren. Insgesamt gab es angeblich 3. Floors. Einer musste eben uns sein und der dritte glaube ich war über uns. „Wollen wir erstmal was trinken?", fragte ich die Beiden. Sie nickten nur. „Was kann ich den Ladies bringen?", fragte der Barkeeper freundlich und musterte uns. Ihm war wahrscheinlich klar, dass wir noch unter 18 waren. Naja zumindest Ronja und ich. „Dasselbe wie immer, Mädels?" fragte ich die zwei, die mir zustimmend zunickten und sich weiter interessiert umsahen. „Okay. Wir hätten gerne ein Sex on the Beach, ein Mojito und ein Mai Tai. Dazu noch drei Tequila Shots bitte." Erstaunt sah mich der Barkeeper an: „Ihr lasst es ja richtig langsam angehen" und schon lachte er. „Na was denkst denn Du?", kam es in einem Ton von Josie, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie ihn heiß fand. Ich sah nur Ronja an und wir beide verdrehten die Augen. Und schon wieder: typisch Josie. „Auf uns und die überstandenen Klausuren!" „Auf uns!" und zack.... Waren die Tequilas weg. Um die ganze Szenerie erstmal zu betrachten, setzten wir uns in eine der freien Sitzecken. „Ronja!" Ein junger Mann lief mit ausgebreiteten Armen auf uns zu. "Phil! Es ist so schön Dich zu sehen!" Ronja und er unterhielten sich ein wenig. Natürlich erst nachdem sie uns vorgestellt hatte. Während sie mit Phil, einem der DJs in dem Club quatschte, redeten Josie und ich über Gott und die Welt. Phil ließ es sich natürlich nicht nehmen uns auf ein paar Runden Getränke einzuladen. Wenn wir an der Bar Neue haben wollten, so sollten wir einfach sagen, dass wir von ihm kamen. So würden wir weniger zahlen. Nach einiger Zeit ging Phil wieder. Er musste schließlich noch arbeiten. Wir beschlossen mal eine Runde in dem Club zu machen um denn endlich die Tanzfläche zu stürmen. Das war auch höchste Zeit. Die Musik in den 2. Und 3. Floor war nicht so gut wie im 1., also zurück zum 1. Floor und dort feiern. Ich meinte zu Ronja und Josie, dass sie schon mal vorgehen könnten. Ich wollte noch mal aufs Klo. Ohne mich weiter zu beachten und schon sichtlich betrunken gingen sie tanzen. Ich vertrage zum Glück mehr als die Beiden. Wobei der Alkohol auch schon bei mir seine Wirkung zeigte. Nachdem ich fertig war, ging ich ans Waschbecken und wusch mir meine Hände. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass meine Schminke etwas verschmiert war. Also richtete ich sie nochmal und machte mich auf den Weg zu Ronja und Josie. Draußen im Gang traf ich auf zwei Frauen an, die sich ziemlich wild küssten. In meinen Zustand turnte mich das sofort an und ich wünschte mir mit einmal, dass ich das mit einer bestimmten Person wäre. Über mich selber lachend und kopfschüttelnd ging ich weiter in Richtung Tanzfläche. Das würde eh nie passieren. Doch es könnte ja nicht schaden heute vielleicht auch etwas Spaß zu haben. Ich war eigentlich nicht eine, die One- Night- Stands hatte. Doch zurzeit war eh alles komisch an mir und vielleicht fand sich ja jemand zum Rummachen. Auf der Tanzfläche angekommen fand ich Ronja und Josie relativ schnell. Josie tanzte mit einem relativ gutaussehenden Typen. ES war klar, dass sie heute nicht alleine nach Hause gehen würde. Wie immer also, typisch Josie. Ronja hingegen tanzte alleine und schien wie immer auf mich gewartet zu haben. Es war bei uns schon immer so gewesen, dass wir zusammen tanzten. Wenn man uns so sah, konnte man denken, dass wir gleich übereinander herfallen würden. Aber wir wollten einfach beide kein dämliches Angetanze von irgendwelchen ekligen Typen ertragen müssen. So machten wir uns ein Spaß daraus die Männer dumm blickend und mit ihren aufgegeilten Gedanken dastehen zu lassen. Sobald jedoch eine von uns jemanden entdeckt hatte, den sie interessant fand, fand unser Spiel ein jähes Ende und wir spielten jeweils die „Wingwoman" der Anderen. Nach einiger Zeit war das bei Ronja der Fall. Inzwischen tanzte sie mit einem nett aussehenden blonden Typen. Josie und ihr Macker waren schon seit einer Weile in einer der abgeschiedenen Ecken verschwunden und machten heftig miteinander rum. So tanzte ich für mich und verlor mich im Rhythmus der Musik. Während ich so tanzte spürte ich mit einmal ein Blick auf mir. Es war komisch. Eigentlich kann man Blicke ja nicht spüren, aber ich war mir sicher beobachtete zu werden. Ich drehte mich im Takt der Musik in die Richtung, aus der ich den Blick vermutete, um und öffnete, immer noch tanzend, meine Augen. Doch was ich dort sah oder besser wen, brachte mich für einen kurzen Augenblick aus dem Konzept. Dort an der Bar saß eine schlanke Frau, welche ein rotes Kleid mit schwarzen High Heels trug. Ihre Beine schienen unglaublich lang zu sein und die Haut sah glatt und weich aus. Das Kleid betonte ihren Ausschnitt mehr als sonst. Ihr Gesicht hatte stärker geschminkt. Sie hatte Smokey- Eyes und ihre Lippen hatte sie mit einem unglaublichen roten Lippenstift nachgezogen. Ihre schwarzen Haare waren wie immer leicht verwuschelt. Insgesamt war ihr Anblick verdam...mt heiß, höllisch sexy und wirklich das letzte was ich jetzt noch gebraucht hatte. Dort an der Bar saß keine andere als Frau Kres. Die Frau Kres, die ich eigentlich aus meinem Kopf verbannen wollte und zu der ich Abstand gewinnen wollte. Doch ganz ehrlich?! Wie sollte ich das bei dem Anblick, den sie mir hier gerade bot denn schaffen?! Sie musterte mich ungeniert und wandte ihren Blick auch nicht von mir ab, als sie bemerkte, dass ich sie beim Starren erwischt habe. Wobei Starren nicht annähernd zu ihrem Blick passte. Ihr Blick sprudelte nur so vor Verlangen, Lust und reinem Sex und sie verbarg keine dieser Empfindungen. Mit dem Wissen, dass sie mir beim Tanzen mit einem solchen hungrigen Blick zusah, tanzte ich nochmal ein Stück verführerischer. Ich bewegte meinen Körper überaus langsam und ließ meine Hände immer wieder über meine Brust, meine Oberschenkel und meinen Bauch gleiten. Dabei ließ ich mein Blick immer wieder zu ihr wandern. Ich wurde unglaublich feucht und mein Körper wurde alleine durch diesen Blick von tauschend kleinen Blitzen durchzogen. Ich rechnete fest damit, dass sie aufstehen würde und zu mir kommen würde um mich endlich zu nehmen. Doch nichts der gleich geschah, also beschloss ich in die Offensive zu gehen, denn dank meines Alkoholkonsums waren meine Hemmschwellen verdammt niedrig geworden. Im nüchternen Zustand hätte ich mich das nicht getraut. Mal ganz von der Tatsache abgesehen, dass mir dann mein Kopf eh die logischen Fakten aufgetischt hätte wie z.B. dass sie meine Lehrerin war, sie um einiges älter war und wahrscheinlich nicht auf Frauen, oder gar mich steht. Ich ging also langsam auf sie zu. Dabei ließ ich meine Hüften verführerisch von der einen auf die andere Seite schwingen. Ihr Blick wanderte kurz von meinen Augen zu meinen Lippen und schließlich zu meinen Hüften. Als sie wieder bei meinen Augen ankam, leckte sie sich genießerisch über ihre vollen Lippen. Nur noch ein paar Meter und ich würde direkt vor ihr stehen. Bei ihr angekommen lehnte ich mich lässig an die Bar und drehte ihr meinen Körper zu. Sie zog kurz überrascht ihre Augenbrauen hoch, sagte jedoch nichts und lächelte nur. „Hat Dir gefallen, was Du gesehen hast?", fragte ich sie selbstbewusst. Ein schelmisches Grinsen bildete sich auf ihren Lippen. Sei lehnte sich zu mir vor. Ich konnte ihren heißen Atem an meinen Hals spüren und ihre Lippen ganz leicht an meinem Ohr als sie flüsterte: „Ja ich habe den Anblick mehr als genossen. Aber was sich mir jetzt bietet ist noch viel besser." Ihre Stimme war unglaublich rau und geschwängert von Lust. Mir liefen Schauer den Rücken herunter und versammelten sich alle in meiner südlichen Gegend, wo sie ein gefährlich süßes Ziehen übergingen. Als sie sich, mit einem nur allzu siegessicheren Grinsen zurücklehnte, machte ich einen weiteren Schritt auf sie zu. Nun stand ich direkt zwischen ihren Beinen. Ihr Kleid war dabei noch ein kleines Stück höher gerutscht und zeigte nun noch mehr dieser unglaublich weich aussehenden Haut. Ich konnte und wollte mich nicht mehr zurückhalten und legte meine Hände leicht auf ihren Oberschenkeln ab. Ihre Augen wurden noch ein Stück dunkler. Ihr Blick noch intensiver. Sie strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht und raunte: „So jung, so naiv und so sexy. Wenn Du nicht vorsichtiger wirst, dann werde ich Dich eines Tages  vor Lust zum Schreien bringen und du wirst mich anflehen aufzuhören." Überrascht über ihre Worte sah ich sie an. Ein herausfordernder Blick war in ihren Augen. Doch so einfach würde sie mich dieses Mal nicht aus dem Konzept bringen. Ich sah auf ihren Drink und mir kam eine Idee. Langsam und mit den Fingern über ihre Haut streichend nahm ich meine Hand von ihrem Oberschenkel und fischte mir die Kirsche aus ihrem Drink heraus. Während ich die Kirsche zu meinem Mund führte entgegnete ich  ihr: „Sie sollten aufpassen was sie sich da wünschen. Vielleicht sein sie es auch, die Schreien werden." Mit diesen Worten nahm ich die Kirsche zwischen meine Zähne und zog den Stiel langsam ab. Dabei sah ich ihr intensiv in die Augen. Ihr Blick wanderte ständig zwischen meinen Lippen mit der Kirsche und meinen Augen hin und her. Sie bis sich unbewusst auf ihre Unterlippe. Es war als würden wir uns gegenseitig ausziehen mit unseren Blicken. Als der Stiel ab war, aß ich die Kirsche mehr als genüsslich und ließ dabei meine Finger über meinen Hals und meine Brust nach unten gleiten. Dies blieb natürlich nicht unbemerkt. Ein leises Stöhnen entfloh ihren Lippen, doch ich hatte es gehört. Wir kamen uns immer näher. Ihre Hände lagen auf meiner Hüfte und in meinen Nacken. Ich ließ meine Hände auf ihren Oberschenkeln auf und ab wandern. Ich konnte ihren heißen Atem schon an meinen Lippen spüren und schloss meine Augen. Meine Gedanken waren blank. Nur noch mein Verlangen und meine Lust auf sie regierten mich. Jeder Moment kam mir wie eine bittersüße Ewigkeiten vor. Wann trafen sich unsere Lippen das erste Ma... „Anna?" plötzlich tippe mich jemand von hinten an. Erschrocken und enttäuscht drehte ich mich frustriert zu dem Störenfried um, den ich am liebsten eine rein gehauen hätte. „Phil?" fragte ich ihn verwirrt, als ich seinen besorgten Blick sah. „Ich habe Dich schon überall gesucht, Anna. Ronja geht es gar nicht gut. Könntest Du sie bitte nach Hause bringen? Ich kann hier noch nicht weg." Die Sorge in seinem Blick schien ehrlich zu sein und alles was gerade in mir vorging war wie weggeblasen und die Sorge um meine Freundin siegte. Ich drehte mich nochmal zu Frau Kres um, um mich bei ihr zu entschuldigen, doch vor mir war nur ein leerer Stuhl. Verwirrt sah ich mich im Club um. Ich erblickte sie am Ausgang. Sie drehte sich nochmals zu mir um und schenkte mir einen letzten intensiven Blick, dann verschwand sie. Seufzend wendete ich mich wieder Phil zu. „Wo ist sie jetzt?" war alles was ich ihn noch fragte.

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Ups. Das Kapitel ist wohl etwas lang geworden. Aber ich wollte es auch nicht nochmal teilen. ;)
Nun gut. Ich hoffe, dass es Euch wie immer gefällt und wünsche Euch hiermit ein schönen Donnerstag. :) :)

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt