Bittersüß/ die Realität

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Anna POV

Geschockt riss ich die Augen auf und mir entfuhr ein kleiner spitzer Schrei, welcher jedoch nicht weit kam, da er von Lippen, die sich auf meine drücken erstickt wurde. Vor mir stand Frau Kres. Sie drückte mich an den Pfeiler und küsste mich. Als sich der erste Schreck gelegt hatte schloss ich meine Augen und entspannte mich ein klein wenig. Ihre Lippen bewegen sich zart gegen meine. Sie waren wirklichen so weich, zärtlich und voll wie sie immer aus der Ferne und Nähe ausgesehen hatten. Ich vergas alles um mich herum. Nur noch sie und ihre Lippen zählten. Meine Tasche rutschte mir von der Schulter und fiel zu Boden, doch das störte uns nicht. Stattdessen legte ich ihr eine Hand in ihren Nacken und eine auf ihre Taille und zog sie näher an mich. Gleichzeitig drückte sie sich mir entgegen. Kein Blatt Papier würde nun mehr zwischen uns passen. Aus Atemnot trennten sich kurz unsere Lippen voneinander, doch nur um danach wieder mit voller Wucht aufeinander zu treffen. Unser Kuss wurde verlangender, die Lust in uns größer. Nun gab es kein Zurück mehr und wenn ich ehrlich bin, wollte ich es auch nicht mehr. Ich fühlte mich gerade in diesem Moment so frei wie noch nie zuvor. Sie lies mich all meine Zweifel und Gedanken überwinden und mich einfach fliegen. Immer fordernder wurde unser Kuss. Sie biss mir sachte in die Unterlippe. Der Schmerz entlockte mir ein Seufzer und lies einen mächtigen Schauer durch meine Körper bis zu meiner Mitte laufen. Dort unten wurde aus dem leichten ziehen ein unglaublich starkes. Ich wollte mehr und strich ihr sachte über die Unterlippe. Sie verstand sofort drückte mich noch enger an den Pfeiler ran und gewährte mir so Einlass. Als sich unsere Zungen das erste Mal berührten stöhnten wir beide laut auf. Es war das absolut beste Gefühl, das ich jemals hatte. Wir ließen unsere Zungen einen feurigen, erotischen Tanz aufführen. Beide genossen diesen Tanz ganz offensichtlich. Sie fing an mit ihren Händen eine bittersüße Reise über meinen Körper zu unternehmen. Leider blieb sie dabei über meinen Mantel. Auch ich würde mutig und griff mit einer Hand in ihre Haare, was ihr ein tiefes Stöhnen entlockte. Danach fuhr ich wieder in ihren Nacken und weiter zu ihrer Schulter. Ich presste meine Unterleib gegen sie und war wie von Sinnen. Sie unterbrach den Kuss und lehnte ihre Stirn kurz zum Luft holen gegen meine. Dann küsste sie mich noch einmal mit einer Leidenschaft und einer Lust, die keinen Zweifel mehr an ihren Absichten ließen. Sie wollte mich. Sie wollte mich mehr als alles andere und das am liebsten jetzt. Ich wurde von dem quietschenden Geräusch der nächsten Bahn aus meiner Lust geholt, doch interessierte es mich noch nicht weiter. Immerhin küssten wir uns immer noch leidenschaftlich. Doch kurz bevor sich die Türen der Bahn wieder schlossen, ließ mich Frau Kres los und hastete zur Bahn. Ich stand wie vom Blitz gerührt immer noch an dem Pfeiler. Meine Tasche neben mir am Boden und meine Arme seitlich schlaff runterhängend. Sie hatte es wieder getan. Sie hatte mich wieder stehen gelassen. Einfach so. Das war das Einzige, an das ich gerade denken konnte. Die Bahn war inzwischen abgefahren. Meine Beine schienen aus Pudding zu sein und mein Gewicht nicht mehr tragen zu wollen. So rutschte ich an dem Pfeiler zu Boden. Die Augen weit aufgerissen und total überfordert von der Situation. Hätte sie mich wirklich gerade geküsst? Hatten wir wirklich gerade in der Öffentlichkeit miteinander rumgemacht? Langsam führte ich unbewusst eine Hand an meine Lippen. Ich hatte immer noch ihr Parfüm in der Nase und das Gefühl, dass ihre Lippen immer noch auf den meinen lagen und mit ihnen spielten. Mein Blick war auf keinen bestimmten Punkt gerichtet. Er verlief direkt ins leere. Ich nahm um mich herum nichts mehr war. So muss ich einige Zeit lang dagesessen haben, denn auf einmal spürte ich eine leichte Berührung an der Schulter, die mich zusammen fahren ließ. „Hey. Alles in Ordnung bei dir?" fragte mich ein älterer Herr. Ich sah ihn nur erschrocken an und brachte kein Tom heraus. „Ist dir was passiert? Fehlt dir was?" fragte er nun besorgter. „Ich... äh.... Ich... nein" stammelte ich leise vor mich hin und wendete meinen Blick von ihm ab. „Bist Du dir sicher? Soll ich nicht lieber einen Krankenwagen rufen?" Ich sah ihn wieder an und schüttelte den Kopf. „Komm, dann lass mich dir wenigstens aufhelfen. Du holst dir sonst noch den Tod auf dem kalten Boden." Freundlich bot er mir seine Hand an. „Danke" sagte ich ganz kleinlaut und ergriff sie. Nachdem er mich auf die Füße gezogen hatte, schwankte ich etwas. Meine Füße waren immer noch zu zittrig. „Soll ich nicht doch lieber jemanden anrufen?" „Nein, danke. Es geht schon wieder." Ohne mich weiter zu verabschieden, nahm ich meine Tasche und ging auf wackligen Beinen nach Hause. Dort angekommen schmiss ich meine Tasche in die Decke und mich danach auf mein Bett. Dort blieb ich liegen bis es schon lange dunkel war. Ich konnte immer noch nicht klar denken und erfassen, was da passiert war. Hatten wir uns wirklich geküsst? Zweifelnd daran, dass ich auch wirklich wach war, tat ich was alle in einer solchen Situation tun würden. Ich zwickte mich und ja es tat verdammt weh. Verärgert über meine Dummheit rieb ich mir die Stelle an der ich mich gezwickt hatte. Wir hatten uns also wirklich geküsst und das nicht nur so kurz, sondern richtig lang. Es waren sehr intensive und leidenschaftliche Küsse gewesen. Küsse die sagten, dass sie mehr wollten. Viel mehr. Mehr als uns eigentlich gestattet war. Aber es war uns ja auch nicht gestattet uns zu küssen, also wen scherte es wie viel mehr da noch kommen würde.... Leider scherte es viel zu viele Menschen. Doch darüber wollte ich gerade gar nicht nachdenken. In mir breitete sich ein unglaubliches Glücksgefühl aus. Ein breites Grinsen zierte nun mein Gesicht und ich hatte das Gefühl, dass ich gleich platzen würde vor Glück. Wir hatten uns wirklich geküsst. Ich hatte Frau Kres geküsst!

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Guten Morgen meine Lieben :)
Ich hoffe, dass ihr ein schönes Wochenende hattet. :)
Neue Woche, neues Kapitel. :) Nehmt es mir nicht übel, wenn der nächste Teil erst zum Ende der Woche kommt. Ich bin ziemlich ausgelastet diese Woche.
Jetzt habt erstmal viel Spaß beim Lesen. LG Matschu :) :) :)

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt