#22

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Pov. Jungkook

"Die Kellnerin kann abräumen kommen."

Taehyung erhob sich und schenkte mir einen kurzen Blick, bevor er den Saal schweigend verließ. Als die Tür ins Schloss fiel, starrten alle, wie auf Kommando, mich an. Hoseok schaute mich mitleidig an.

"Du hast dir echt was eingebrockt. Geh am besten gleich los, bevor die Bestrafung noch schlimmer ausfällt."

Sehr ermutigend. Zögerlich nickte ich und stand auf. Beim Verlassen des Saales vernahm ich ein paar "Tschüss" und "Alles Gute", auf die ich jedoch nichts erwiderte. Leise schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich auf der anderen Seite leicht verzweifelt dagegen.
...bevor die Bestrafung noch schlimmer ausfällt.

Da ich leider wusste, wie so eine Bestrafung ausschauen konnte, bekam ich noch mehr Angst. Langsam ging ich den langen Gang entlang, bis ich zu den eigentlich wunderschönen Stiegen kam. Jedoch würde die mich ins Verderben führen. Der Weg in den ersten Stock fühlte sich anstrengender als sonst an. Irgendwann stand ich dann doch vor der Tür, hinter der sich Taehyung befand. Augen zu und durch.

Trotzdem etwas zögerlich klopfe ich an, aber ich vernahm kein "Herein", oder sonst etwas in der Art. Da die anderen auch kurze Zeit später in mein Zimmer kamen, nachdem sie anklopfen, öffnete ich einfach die Tür. 

"H-Hallo?"

Taehyung, der vorher noch mit dem Rücken zu mir stand, drehte sich fast schon erschrocken um. 

"Was bildest du dir eigentlich ein? Wer hat dir gesagt, dass du einfach so eintreten darfst?"

"Aber i-ich hab angeklopft und... du hast nichts erwidert."

"Warum das wohl? Ich wollte dich noch nicht bei mir haben, aber jetzt ist es eh schon zu spät."

Wutentbrannt kam er auf mich zu und drückte mich ruckartig gegen die Wand. Sofort breitete sich an der betroffenen Stelle ein schmerzhaftes Ziehen aus, welches mich leise aufwimmern ließ. 

"Ich will keinen Mucks von dir hören. Du warst heute, sowie gestern nicht gerade artig. Man muss dir das Böse echt ausschlagen."

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Pov. Taehyung 

Ich wollte das nicht, aber Jungkook war ungehorsam gewesen. Ohne Erziehung lief hier einfach gar nichts. Hätte ich nicht zugeschlagen, wäre er weiterhin so frech gewesen und das konnte ich einfach nicht dulden.

"Sei einmal brav und leg dich über meine Oberschenkeln. Du kennst das Prinzip zwar schon, aber da ich so nett bin, erkläre ich es dir noch einmal. Schläge werden mitgezählt und mit einem "Danke" kommentiert. Gnade gibt es keine und weinen will ich dich erst gar nicht hören. Wenn du lautlos weinen kannst, herzlichen Glückwunsch, das darfst du."

"J-Ja."

Gespielt grinsend setzte ich mich auf mein Bett und deutete auf meine Oberschenkel, über die sich Jungkook wenige Sekunden später legte. Er war wirklich viel zu leicht für seine 15 Jahre. Seine Angst konnte man deutlich spüren, weswegen ich kurz davor war, meinem Herz die Oberhand zu geben, was so viel bedeutet hätte wie: Es tut mir so leid, Jungkook. Komm in meine Arme. 

Leider war ich in diesem Moment nicht vernünftig genug, um dies zuzulassen, weswegen ich ihn wenige Sekunden später mit voller Kraft schlug. 

"E-Eins, danke."

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"Zwanzig, d-danke."

Seufzend senkte ich meine Hand, deren Innenfläche fast den gleichen unterlaufenen Rotton angenohmen hatte wie die Stelle an Jungkooks Haut darunter. Auf meinen Oberschenkeln lag ein kleiner Junge, der wie ein Schlosshund heulte. Ich hatte zwar gesagt, dass er nicht laut weinen sollte, aber ich nahm es ihm nicht ganz übel. Mein Herz gewann schließlich die Oberhand, weswegen ich ihn sanft zu mir rauf zog und vorsichtig umarmte.

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Danke für Platz #108 <3

Ich hab auf Mathe ne 3, weil ich, mal wieder, nur dumme Fehler gemacht habe. Außerdem hab ich heute Schüßlersalze verschrieben bekomme. Insgesamt 37 Tabletten pro Tag. Will die mich umbringen, oder was? 

sold {vkook}Where stories live. Discover now