Dead is calling ...

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Ich schaue ihr in die Augen. Ich fühle mein warmes Blut welches mir über die Schläfe, mein Auge umrundend aus der Wunde fließt. Es tut nicht weh. Um genau zu sein spüre ich gar nichts, keinen Schmerz. Es pocht nur. Es pocht so gewaltig das alle Geräusche in meinem Umfeld vollkommen betäubt sind. Ich bin betäubt. Meine Gedanken sind getränkt mit Hass und Zorn. Wenn ich könnte würde ich aufstehen. Wenn ich könnte würde ich versuchen ihr ihren blonden Kopf abzureißen -.
Nein! Sie zu nehmen und sie den Toten zum Fraß vorwerfen. Aber ich kann nicht. Ich kann rein gar nichts tun. Ich kann nur dort weiterhin knien, mir eingestehend das irgendwo unter dieser Welle Wut gegen diese eine Frau auch ein kleiner Funke Angst liegt. Doch das Pochen, dieses elende Hämmern in meinem Schädel sorgt dafür das ich gar keinen Gedanken fassen, geschweige denn ordnen kann. Doch das ich tatsächlich Angst habe weiß ich meinem Herz nach zu urteilen, auch dieses hämmert wie wild. Sodass mir schlecht wird und mir weiß vor Augen wird. Ja genau! Der immer emotionslose Troy, der gute Soldat welcher nie eine Mission auslässt da er furchtlos ist. Dieser hat gerade Todesangst. Schließlich bin ich derjenige der vor ihr kniet und sie hat den Hammer. Meine komplette Sicht ist vernebelt. Alles verschwommen, alles weiß. Nick und alles andere ist augenscheinlich verschwunden. Nur Madison ist noch hier. Ihre Augen in meine, ohne deuten zu können was sie gerade denkt. In ihrem Gesicht lese ich nur Hass und Abscheu ab. Dieser angewiderte Blick der auf mir ruht durchbohrt mich bis in die Knochen und versetzt mir eine Gänsehaut. Diesen Blick kenne ich nur allzu gut. Das war der hauptsächliche Blick meiner Mutter, mit dem sie mich immer bestrafte. Ob ich was schlecht oder gut machte war ihr gleichgültig. Sie hat mich verachtet und das hat sie bis zum bitteren Ende durchgezogen und dennoch habe ich letztendlich um sie getrauert.
Madison ist nicht meine Mutter also hat sie nicht das Recht über mich zu urteilen, geschweige denn mich zu bestrafen. Ich sehe sie an und weiß genau was nun passieren wird. Der Versuch zu ihr zu sprechen scheitert kläglich. Meine Lippen zucken nur ein wenig doch kein Wort kommt heraus. Der komplette nächste Moment vergeht in Zeitlupe. Ich hätte genug Zeit meinen Arm zu heben, ihren Arm zu packen, ihr den Hammer aus der Hand zu zerren und sie zu Boden zu werfen. Sie weiß das ich stärker bin als sie, bessere Reflexe habe und immer voll funktionsfähig bin. Doch in diesem Augenblick ist es anders. Ich bin gelähmt, völlig regungslos und dann der Schlag. Der Hammer trifft mit einem dumpfen Geräusch auf dieselbe Stelle auf meiner Schläfe, wo bereits eine tiefe Wunde in Strömen blutet. Das pochen stoppt und da ist er, der Schmerz. Er durchzuckt meinen kompletten Körper und ich gebe mich ihn hin. Das letzte was ich sehe ist Madisons wutverzerrtes Gesicht, das letzte was ich spüre ist der brennende Schmerz an meiner Schläfe und meine vor Schmerz zuckenden Nerven und zuletzt nur noch Dunkelheit.

Zweites Kapitel folgt bald...

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