Kapitel 3

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Ich wurde wach. Wow, mein Kopf platze gefühlt vor Schmerz. Ich blinzelte mehrmals, bis ich erkannte, wo ich war. Zuhause. Aber wie? Alle waren besoffen und selbst Ally hatte zu viel getrunken, um uns hätte fahren zu können.
Als ich mich aufrichtete, klingelte mein Handy.

L: Hallo?

A: Hey Lo, wollte dir sagen, dass uns gestern deine Mom zu dir nach Hause gebracht hat.

L: Okay..... warte was?

A: Ja Lo! Komm runter es gibt Frühstück!

L: Ihr seid so lustig echt!

Ally und die anderen saßen anscheinend unten in meiner Küche. Sofort musste ich schmunzeln, denn damit hatte ich in meinem verschlafenen Zustand nicht gerechnet.
Unten in der Küche angekommen, saßen alle an der Theke und meine Mom machte Spiegeleier.

C: Guten Morgen! Na, Ausgeschlafen?

L: Joa.... *gähn*

D: Und hast du was schönes geträumt?

Dinah grinste sarkastisch und zwinkerte mir zu. Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, was sie überhaupt gemeint hatte.
Ich sah wie Ally Dinah mal wieder in die Seite kniff.

A: psst, Lass das D!

D: Was denn? Ist doch gut wenn Lauren verknall-

N: Dinah jetzt sei still!

Alle sahen meine Mutter an, die immer noch mit dem Kochen beschäftigt war. Sie schien abgelenkt zu sein, doch natürlich hatte sie Ohren wie ein Lux, wenn es um die privaten Machenschaften ihrer Tochter ging.

C: Meine Tochter ist verknallt? Ayy Mija, wer ist denn der Glückliche?

D: Miss Jauregui diesmal ist es ein Mäd-

C: Ein Mädchen?

Meine Mutter sah mich überrascht an. Naja vielleicht war sie eher erschrocken. Warum konnte Dinah nicht einfach mal ihren Mund halten? Ich schluckte. Was würde jetzt passieren? Keine Ahnung aber eins würde auf jeden Fall gleich passieren. Ich werde rot, hundert Prozent!

M: Man Bab- Dinah meinte ich. Wieso kannst du nicht einfach mal aufhören alles auszuplappern?

Dinah verstand erst jetzt den Ernst der Lage. Sie hatte mich gerade vor meiner Mutter geoutet. Warte was? Das hieße ja, dass ich jetzt Bi oder Lesbisch bin. Nein! Das.... bin ich nicht. Oder vielleicht doch? Wie auch immer ich würde es ja früher oder später herausfinden, doch jetzt denkt meine Mutter total falsch.

D: Sorry Lo... ich.... ehm... geh mal kurz!

Mani folgte ihr aus dem Raum und ich hörte wie sie Dinah eine Lektion erteilte. Nicht böse, aber in einem ernsten Ton.

C: Ist das wahr Lauren? Ally sag was?

A: Naja... also Dinah war da ein bisschen zu schnell. Es gibt gerade ein neues Mädchen auf unserer Schule und jeder findet sie toll.

Wow, dass Ally so herumlog war krass. Sie tat es um mir aus der Patsche zu helfen. Ich war ihr so dankbar. Wie fielen ihr bloss immer diese spontanen Sachen ein?

A: Stimmt's Lo?

L: Ehm... ja... ja genau, ich weiß auch nicht wieso D immer so viel Stuss redetet.

Meine Mom sah mich skeptisch an und zog die Augenbrauen hoch.

C: Na dann.... wenn das irgendwann mal Wirklichkeit wird, dann kannst du sie mir und deinem Dad gerne vorstellen.

Was? Sie hatte nichts dagegen? Wieso hatte ich so eine Angst gehabt, schließlich wusste ich ja eigentlich, dass meine Eltern immet tolerant gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten waren.

C: Alles gut Mija?

A: Lauren?

Ich war so erstarrt, dass ich nicht mehr reagierte. Erst als Ally mir wie wild mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelte, tauchte ich aus meinen Gedanken wieder auf.

L: Ehm... ja sorry ich war nur kurz abgelenkt.

C: Schon gut Liebling, ich habe nichts dagegen, wenn du.... naja.... wenn ich eine Schwiegertochter habe.

L: Okay Mom danke, aber wie gesagt es war mehr oder weniger nicht wahr, was Dinah da gesagt hat.

A: Ja das stimmt, Lauren braucht noch Zeit!

Wir setzten uns hin und ich aß etwas. Als D und Mani hereinkamen, warf ich Dinah nur einen wütenden Blick zu und sah, wie sie mit ihren Lippen ein 'Sorry' formte. Ich schüttelte den Kopf.

                                     

Am Nachmittag gingen meine Freundinnen und ich sank völlig erschöpft auf mein Bett. Der Kater machte sich immer noch bemerkbar. Es wahr jetzt Sonntag und morgen war wieder Schule. Ich schloss also meine Augen um zu schlafen. Meine Gedanken kreisten und ich dachte an Allys Notlüge. Wie schön es doch wäre, wenn so ein hübsches, nettes Mädchen auf unsere Schule kommt. Camila und die Anderen würden sich bestimmt gut verstehen. Es war eine schöne Vorstellung, doch tief im Inneren wusste ich, dass dieser Gedanke wohl nie wahr werden würde.

(Timeskip: Dienstagmorgen)

Der gestrige Tag war sehr langweilig. Mani und Dinah waren einfach nicht da, sie hatten eine Erkältung. Was für ein Schwachsinn! Die Beiden waren zusammen und haben bestimmt nur  Fern gesehen und noch andere versaute Sachen gemacht. Ok Lauren, jetzt gehst du zu weit! Dachte ich und packte mein Kram für den weiteren Tag zusammen. Ich hatte nur noch 30 Minuten um zur Schule zu fahren.

Als ich am Gebäude ankam und ich meinen Wagen auf dem Parkplatz abstellte, sah ich die drei schon.

N: Hey Lern!

Mani umarmte mich und auch Ally tat es. Ich sah zu Dinah, die jedoch keine Bewegung machte.
Sie sah mich beschämt an.

D: Lauren es tut mir leid, ich war dumm und ein Arsch. Sorry echt!

L: Nah, schon okay was will man auch schon von einer wie dir erwarten?

Dinah lachte und ich zog sie anschließend in meine Arme.
Wir gingen alle rein und liefen zur Klasse. Die Schule war schon voll und überall auf dem Gang liefen Schüler umher. Als es klingelte saßen wir längst auf unseren Plätzen. Als unser Lehrer Mr. Jordan reinkam, fing er sofort an zu labern. So ein unnötiger Scheiß, dachte ich und legte meinen Kopf genervt auf den Tisch. Ich hatte die Schnauze so voll von diesem Fach. Geschichte. Wen interessiert das? Mich auf jeden Fall nicht.

Mr. J: Schön, dass sie mir zuhören Miss Jauregui! Vielleicht schlafen sie zuhause weiter, da vorne ist die Tür.

L: Was?

Alle lachten und ich bemerkte, dass ich vor lauter Langeweile fast eingeschlafen war. Kein Wunder, es kozte mich heute alles so an! Ich hatte kein Bock hier zu sitzen. Wieso also nicht einfach aufstehen und gehen?

Mr. J: Wenn sie sich nicht an meinem Unterricht beteiligen wollen, dann gehen sie ja?

Er wiederholte sein Vorhaben noch einmal.

L: Gut!

Ich stand abrupt auf und ging ohne zurück zusehen. Ich war bekannt für meine knallharte Art. Ich muss zugeben, dass mich diese schon oft weitergebracht hatte.
Nachdem ich lautlos aus dem Klassenraum gegangen war, verschwand ich nochmal auf die Toilette. Es war erst halb neun. Ich war also total um sonst hierher gekommen.







You and Me (Camren)Where stories live. Discover now