Ich spürte, wie es immer mehr regnete.

„Dass du mich anlächelst, ist doch bestimmt ein Zeichen dafür, dass du mich nicht mehr wegen Haydens Tagebuch sauer bist, oder?"

Ich warf ihm einen entnervten Blick zu und schaute dann wieder nach vorne. Der Regen wurde immer stärker und durchnässte mich mittlerweile. Meine nassen Strähnen hingen mir ins Gesicht und ich strich sie hinter meine Ohren.

„Ich finde es immer noch nicht gut. Das war echt eine blöde Aktion von dir."

Ich schwieg kurz und fuhr durch meine Haare. „Aber es ist euer Streit. Ich mische mich da nicht mehr ein."

Ich mische mich in nichts mehr ein, was mit Hayden zu tun hat. Das schwor ich mir.

Schweigend liefen wir nebeneinander her und wir waren fast wieder bei mir zu Hause, als Max wieder etwas sagte. „Willst du mit mir die Tage ins Kino gehen?"

Erstaunt guckte ich zu ihm hoch und er lächelte mich unsicher an. „Du meinst Date-mäßig? Also, zu zweit? Ins Kino?"

„Gut zusammengefasst", antwortete er leise lachend. „Außer du willst nicht?"

„Doch, doch", beteuerte ich schnell und guckte wieder nach vorne, damit ich nicht noch gegen eine Laterne lief. „Das passt bei mir. Wann denn dann?"

„Ich richte mich nach dir."

Ich hasste Entscheidungen.

Wir schwiegen kurz, bis ich etwas sagte. „Wie wäre es mit übermorgen? Um 20 Uhr dann?"

Er nickte und blieb stehen, weil wir an meinem Haus ankamen.

„Okay, das passt bei mir."

„Super", erwiderte ich und drehte mich zu ihm, während ich in meiner Tasche nach den Hausschlüsseln suchte. Max schwieg, bis ich meine Schlüssel in der Hand hielt und legte den Kopf schief.

„Ist das Haydens Mantel?"

Ich wurde rot. Schulterzuckend hob ich meine Arme und guckte ihn entschuldigend an. „Ich habe vorhin gefroren, da hat er mir seinen Mantel gegeben."

Er grinste und zog mich in eine Umarmung an sich. „Wenn du das nächste Mal frierst, sagst du mir Bescheid, ja? Dann gebe ich dir lieber meine Jacke."

Ich lächelte und nickte. Er war wirklich netter als Hayden. Ich sollte Gefühle für ihn entwickeln, nicht für Hayden.

Max löste sich etwas von mir und schaute auf mich runter, während er mich immer noch in seinen Armen hielt. Unsere Gesichter trennten nur wenige Zentimeter.

Er biss sich auf die Unterlippe, bevor er leise fragte: „Auch wenn es dumm ist, magst du Hayden?

Was?

Ich schüttelte den Kopf, auch wenn mein Herz allein bei seinem Namen eine Party veranstaltete. „Nein, kein bisschen."

Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen, vielleicht ein wenig zu schnell. Doch Max fiel nichts auf. Er nickte nur lächelnd.

„Okay, gut", murmelte er und guckte mich schweigend an. „Wenn du nicht willst, sag einfach stopp."

Verwirrt guckte ich ihn an, als er sich immer weiter zu mir runterbeugte.

Würde er mich küssen?

Oh Gott, er würde mich küssen!

Er hat sogar schon seine Augen geschlossen. Leicht panisch guckte ich mich um, doch ich sah keine gute Ausrede zur Flucht.

Swallows: The Connected SoulsWhere stories live. Discover now