Kapitel 4

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Fiona

In den darauffolgenden Tagen suchten wir gemeinsam mit Nick nach Wohnungen. Am liebsten würden wir schon jetzt ausziehen und diese Wohnung hinter uns lassen, jedoch schien das unmöglich. Bei jeder Wohnung konnte man erst in zwei Monaten einziehen.

Nick würde zwar für uns noch seine Freunde fragen, ob bei ihnen etwas frei war, doch meine Hoffnungen sanken immer mehr.

Danach waren wir vor Frust zu einem Möbelladen gefahren und haben einige Möbel und andere Kleinigkeiten gekauft. Da wir anschließend noch reichlich Zeit übrig hatten, fuhren wir zu dritt zu der Universität. Wir wollten uns schon mal den Campus anschauen.

Für Chaos war gesorgt, denn wir hatten keine Ahnung, wo alles war.

Wir wussten erst mehr, als ein Junge mit durchgewuschelten, gestylten Haaren auf uns zu kam und uns ein strahlend weißes Zahnpasta-Lächeln schenkte. Diese Zähne wünschte sich jeder.

Neben ihm stand ein Junge, der mich angrinste. Überrascht lächelte ich automatisch zurück.

Er sah sympathisch aus. Er hatte dunkelblonde Haare und blaue Augen. Außerdem war sein Lächeln, wie man merkte, sehr ansteckend. Da hatte man keine andere Wahl, als zurück zu grinsen. Er trug eine schwarze Jeans und einen lockeren, großen Kapuzenpullover. Ich lächelte etwas mehr.

„Hallo, Mädels! Wir hatten das Gefühl, dass ihr ein wenig verloren seid und keine Ahnung habt, wo ihr hin müsst."

Überrascht starrten wir den Zahnpasta-Jungen an und bevor wir noch etwas sagen konnten, schüttelte er schon den Kopf und lachte leise. „Sorry, ich bin Sebastian. Ich bin hier schon seit zwei Jahren und kenne mich etwas aus. Das ist Max, ein Kumpel von mir. Er studiert hier so lange wie ich."

Immer noch ein wenig perplex stellten wir uns ebenfalls vor, bis wir Sebastian und Max erklärten, wo wir hinwollten. Doch während Anne es ihnen erklärte, merkte ich, wie Sebastian sich eher auf Marlene konzentrierte und lächelte etwas, da meine liebe Marlene mal wieder nichts merkte.

Während Sebastian und Max uns herumführten und ein Stück vor uns liefen, stupste ich Marlene in die Seite und sie beäugte mich verwirrt. „Der steht auf dich", wisperte ich ihr zu und sie sah mich mit großen Augen an. „Sebastian?", formte sie mit ihrem Mund lautlos und ich nickte.

Lächelnd biss sie sich auf ihre Unterlippe und schaute zu Sebastian rüber, der sie in dem Moment anlächelte. Grinsend wandte sie sich mir zu und ich schüttelte schmunzelnd den Kopf.

Ich gönnte es ihr. Sie hatte bisher mit jedem ihrer Freunden Probleme gehabt oder etwas an ihnen gefunden, dass sie spätestens nach einer Woche gestört hatte. Es war nie etwas Festes entstanden. Sie hatte sich immer dagegen gewehrt.

Vom ganzen Herzen hoffte ich, dass daraus etwas wurde. Die Beiden passten zusammen. Vielleicht nicht ganz vom Aussehen, da Marlene, wie ich, eine Blondine war und nicht wie er braune, sondern blaue Augen hatte, aber dafür schien ihr Charakter zusammenzupassen. Beide waren fröhliche Typen, die offen mit einem sprachen und immer hilfsbereit waren.

„Max scheint aber auch Interesse zu haben", flüsterte Marlene mir plötzlich zu und ich betrachtete sie überrascht. Sie schaute zu Max rüber, welcher sich schnell nach vorne drehte und ich lächelte wieder etwas. „Siehst du? Er möchte garantiert etwas von dir!"

„Und wenn schon, ich bin hierhergekommen, um zu studieren. Nicht für irgendwelche Beziehungen."

Skeptisch sah Marlene mich von der Seite an, als sich plötzlich Anne in das Gespräch klinkte. „Wartest du etwa darauf, dass Hayden dich anhimmeln wird?"

Swallows: The Connected SoulsOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz