32) Reaktion

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{KAPITEL 31 🔙 ist übrigens auch online 🙈 Da gab's Probleme mit der Veröffentlichung deswegen haben nur sehr wenige dieses Kapitel gelesen. Würde mich freuen, wenn ihr da noch vorbeischaut 🤗}

A M E L I E

„Das sieht doch alles sehr gut aus" meint die Frauenärztin, als sie mit dem Ultraschallgerät über meinen Bauch fährt. „Das Baby hat sich sehr gut entwickelt und liegt total im Plan würde ich mal sagen" Sie reicht mir ein Tuch und bedeutet mir meinen Bauch damit abzuwischen.
Bei der Verbachiedung vereinbaren wir einen neuen Termin und sie drückt mir meinen Mutterpass mit den neuen Ultraschallbildern in die Hand.
Doch jetzt folgt für mich die eigentlich Herausforderung, denn ich habe mir vorgenommen nach dem Arztbesuch meine Eltern anzurufen. Nervös fahre ich nach Hause, parke mein Auto und gehe in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett setzte und die Nummer meiner Eltern wähle. „Amelie, mein Schatz! Schön, dass du anrufst" sagt meine Mutter überschwänglich. „Ist Papa auch da?" frage ich sofort. Ich höre, wie meine Mama nach meinem Vater ruft und schon wenig später begrüßt er mich ebenfalls überglücklich. Meine Eltern wollen unbedingt Enkel haben das haben sie mir schon immer gesagt, da ich das einzige Kind bin ist das ihre einzige Chance, allerdings haben sie mir auch immer vorgepredigt, wie für sie mein perfektes Leben aussieht: Abi, studieren, heiraten, Kinder. Das hätte ich auch sofort so unterschrieben, aber was läuft schon nach Plan. „Mama, Papa? Ich muss euch was sagen" ich halte kurz inne, „ich bin schwanger" platzt es aus mir heraus und ich halte gespannt die Luft an. „Ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast" meint meine Mutter verwundert. „Habe ich auch nicht" gebe ich kleinlaut vor mir. „Jetzt sag bloß nicht, dass du mit diesem österreichischen Skispringer ins Bett gestiegen bist!" mein Vater wirkt ein wenig wütend. „Nein" gebe ich  von mir. „Wer dann?" Mama wirkt angespannt. „Andreas Wellinger, auf der Silvesterparty" gebe ich von mir. „DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN? War dir nicht klar, dass er sich nur ausnutzen wollte? Ein Sportler! Die haben wahrscheinlich in jedem Land eine andere, die sie sich warm halten! Du wirst das Kind nicht bekommen! Ist das klar?" schreit mein Vater förmlich und es fühlt sich so an, als wenn er neben mir sitzen würde. „Doch das werde ich!" sage ich stark und kämpfe gegen meine Tränen an. „Wenn du meinst! Von uns brauchst du dir keine Unterstützung erwarten. Ein uneheliches Kind in unserer Familie! So was gibt es dich nicht" wütet er weiter, doch bevor ich komplett die Fassung verliere, lege ich auf und schmeiße mein Handy in die nächste Ecke. Mit einer solchen Reaktion hätte ich niemals gerechnet! Wo leben wir denn? Im 17. Jahrhundert, wo man zuerst verheiratet sein muss, um ein Kind zu bekommen? Ich schüttle den Kopf und entschließe mich kurzerhand dazu eine Runde spazieren zu gehen, um meine Gedanken zu sortieren.

Meine Vorstellung, wie es weiter gehen soll ist soeben komplett zerstört worden, denn zu meinen Eltern kann und will ich auf keinen Fall, hier kann ich auch nicht bleiben, denn Anna hat dann alleine mit Elisa genug zu tun und ich möchte ihr nicht noch mehr Arbeit machen. Zwar hat sie mir angeboten gerne hier zu bleiben, aber ich fühle mich schon schlecht genug damit, dass ich sie nicht mehr unterstützen kann, so wie es eigentlich geplant war.
Eigentlich bleibt mir dann nur noch Paula, die mir angeboten hat sie mal zu besuchen. Vielleicht finde ich irgendwo eine kleine Wohnung, denn nach der Geburt muss ich ja auch irgendwo wohnen.

Anders als du denkst (Wellinger/ Kraft +  Team) Skispringen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt