chapter thirty-one - hallelujah

Start from the beginning
                                    

Joohyun hatte der Staatsanwaltschaft und der führenden Oppositionspartei am selben Tag eine Kopie der Dateien zugesandt; ohne Erstere über die Tatsache zu informieren, dass die Opposition ebenfalls im Besitz der Informationen war. Wenn von Seiten der Staatsanwaltschaft nichts geschah, so hatte Joohyun ihm erklärt, dann würden sie und Junmyeon sogleich die nächste Reihe an Artikeln aufsetzen, die allesamt davon handelten, inwieweit die koreanische Regierung bereits als verloren zu bezeichnen war.

Am Abend desjenigen Donnerstags, an dem das Interview in der Zeitung erschienen war, betrachtete Jimin die Nachrichten, die Jeongguk gnädigerweise zugunsten seiner halb gewonnenen Overwatch-Partie widerwillig zugeschaltet hatte. Es war wirklich eigenartig, sich selbst im Kontext einer Verschwörung zu sehen—dazu noch eine, die in dem Sinne nicht wirklich schadhaft für seinen Ruf war.

Er befand sich mit Taehyung und Jeongguk alleine im Hauptquartier; Yoongi und Namjoon waren an Orten in der Stadt unterwegs, die nicht einmal Gott kannte (Jimin hatte ihn das letzte Mal vor drei Tagen gesehen, als er ihm über den Küchentisch hastig zugelächelt hatte), Hoseok war vermutlich mit Seokjin in Baekhyuns Höhle, nachdem Taehyung vorübergehendes Hausverbot erhalten hatte. Jimin biss sich auf seiner Unterlippe herum, während Jeongguk sieben Mal den Kanal wechselte, und jedes Mal wieder auf eine Paraphrasierung der Umstände stieß.

„Was ist?", fragte Taehyung sofort, dem Jimins nervöser Tick sofort ins Auge gefallen war. Er richtete sich auf dem Sofa auf, sodass er Jimin ohne Schwierigkeiten mit seinem forschenden Blick durchbohren konnte. „Du siehst nervös aus."

„Ich mache einfach Sorgen", winkte Jimin ab. „Das ist alles. Es ist so ein eigenartiges Gefühl, alle Fäden zusammenlaufen zu sehen, weißt du?"

„Und du willst mit Yoongi sprechen", las Taehyung aus seinen Augen ab. „Du vermisst ihn. Er ist der einzige, der dir in diesem Durcheinander deutlich sagen kann, was geschieht."

Jimin warf einen nervösen Blick in Jeongguks Richtung, der jedoch ohnehin lediglich wütend auf die Fernbedienung einhieb, wann immer jemand es wagte, Jisoos Gesicht einzublenden. „Ja...", räumte er dann ein. „Du hast Recht, Tae. Ich vermisse ihn wirklich. Das letzte Mal, dass wir uns wirklich etwas gesagt haben, das nicht die Yakuza eingebunden hat, war... so lange her."

Sein bester Freund presste seine Lippen mitleidig aufeinander und legte ihm eine Hand auf den Unterarm. „Chim, ich weiß, wie gerne er im Augenblick in deiner Nähe wäre, aber... diese Sache ist ihm so wichtig. Sie füllt sein Leben seit sechs Jahren aus."

Er nickte sofort. „Ich weiß, Tae. Ich sage auch nichts."

Der blonde Kkangpae schüttelte den Kopf, während er Jimins Gesicht in seine großen Hände nahm und liebevoll über seine Wangen fuhr. „Ich kann es einfach immer noch nicht glauben. Dass ausgerechnet du sein dummes, erkaltetes Steinherz eroberst."

„Ausgerechnet ich?", fragte Jimin mit schief gelegenen Kopf. Er störte sich nicht daran, dass Taehyung kein Blatt vor den Mund nahm, vielmehr war er der Ansicht, dass seine Unverfrorenheit ihm einiges an sinnlosen Gedankengängen schenkte, die er sonst hätte hegen müssen.

„Du weißt, dass ich dich über alles liebe, mein Seelenverwandter, bester Freund, nicht ganz leiblicher Bruder", begann Taehyung, seine Hände nach wie vor um Jimins Gesicht geschlungen, „aber... ich war mir unsicher, ob du es tatsächlich getan hättest."

„Was getan?"

„Dich nicht von Yoongis harter Schale abschrecken zu lassen. Du weißt schon. Zu Beginn war er ja wirklich kein klassischer Gentleman."

„Wohl wirklich nicht", schnaubte Jimin, und Taehyung löste seine Finger von seinen Wangen, um ihn mit einem liebevollen Blick zu bedenken.

„Irgendwann ist das Ganze vorbei, Chim", sagte er tröstend. „In zwei, drei Monaten, in einem halben Jahr, wenn es hoch kommt... und dann wird alles mit sich ins Reine kommen."

PURPLE RAINWhere stories live. Discover now