„Es ist anders geworden. Max ist irgendwie komisch und Hayden ist gar nicht so schlimm, wie ich dachte."

„Schreibst du mit Max?", fragte Hayden plötzlich und ich guckte ihn überrascht an.

„Nein, mit Marlene. Sie warnt mich vor dir. So wie jeder, du eingeschlossen."

Hayden seufzte und richtete sich wieder auf. „Es ist verständlich, dass sie dich vor mir warnt."

„Jetzt fang nicht wieder damit an", murmelte ich und fuhr mir mit der Hand über die Stirn.

Nachdenklich betrachtete ich ihn und er erwiderte meinen Blick. „Was ist los, Nervensäge?"

„Nichts", erwiderte ich leise und prägte mir sein Gesicht ein. Seine hohen, scharfen Wangenknochen, seine braunen Locken, seine grünen Augen, ...

Waren das wieder Schweißperlen auf seiner Stirn? Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Ist dir heiß?", fragte ich unsicher und Hayden guckte mich ebenfalls durcheinander an. „Wie bitte?"

Ich zeigte auf seine Schläfe. „Du siehst aus, als hättest du entweder einen Marathon hinter dir oder du würdest schwitzen."

Obwohl es keinen Sinn ergab, dass er schwitzte. Immerhin trug er nur noch sein Hemd. Er musste eigentlich frieren.

Sein Atem stockte kurz, bevor er die Schultern zuckte. „Ich bin ein wenig krank, das habe ich ab und zu."

Ich runzelte die Stirn, doch ich hakte nicht mehr nach. Mehr würde ich sowieso nicht erfahren. Er stellte sein Bier neben sich auf den Boden und schaute mich ernst an. Dann klopfte er auf den Platz neben sich.

„Komm mal zu mir rüber", sagte er und ich runzelte die Stirn. „Ich sitze dir doch schon gegenüber."

„Tu mir den Gefallen und setz dich neben mich", wiederholte er leise und lächelte mich kraftlos an. „Bitte."

Ich seufzte und setzte mich neben ihn, sodass unsere Beine aneinandergerieten. Hayden nahm direkt meine linke Hand und fing an, mit den Fingern zu spielen und sie zu bewegen. Wie sollte ich mich so konzentrieren?

„Würdest du mir glauben, wenn ich mich bei dir für meine Gemeinheit entschuldigen würde?"

„Natürlich nicht", schoss ich sofort zurück und seine Bewegungen stockten kurz. Dann fuhr er fort und ich seufzte. „Du hast mir bewiesen, dass du mich nicht leiden kannst. Wieso solltest du dich entschuldigen?"

„Weil das zwischen uns besonders ist", wisperte er und schien sich fest auf meine Finger zu konzentrieren.

Ich war nur noch zu einem Flüstern fähig. „Du weißt nicht, was du da redest, Hayden. Du bist bestimmt betrunken."

Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nur angetrunken. Ein bisschen betrunken vielleicht. Mehr nicht. Ich weiß, was ich sage. Du bist besonders, Fiona."

Er hielt inne und legte meine Hand auf sein Knie. Dann drehte er sich etwas mehr zu mir und strich mit seinen Fingern über meine Wange. Ich zuckte bei der Berührung seiner kalten Finger zusammen. Was war bloß los mit ihm?

„Als ich dich kennengelernt habe, da hast du mich an ein Mädchen erinnert", redete er weiter. „Ich habe es vor fünf Jahren kennengelernt und damals ist etwas Schicksalhaftes passiert, was mich an das Mädchen gebunden hat. Ich sehe sie die ganze Zeit innerlich vor mir, wenn ich dich ansehe."

„Hast du sie geheiratet?", fragte ich einfach aus dem Bauch heraus und Hayden lachte leise.

„Du bist wirklich witzig, kleine Nervensäge. Ich habe sie nicht geheiratet. Unsere Bindung ging noch tiefer. Bis in unsere Seelen hinein." Er pausierte kurz und wanderte mit seinem Finger meinen Unterkiefer entlang. Wie hypnotisiert beobachtete er seine Finger dabei. „Eine so tiefe Bindung, die über alles hinwegreicht. Deswegen musst du vorsichtig sein, Nervensäge. Dein Leben ist in Gefahr."

Swallows: The Connected SoulsTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon