Epilog

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Epilog

Ryans P.O.V.

Nervös tippte ich mit meinen Fingern auf das Lenkrat. Ein kurzer Blick auf mein Navi zeigte mir, dass die Fahrt nur noch knappe 10 Minuten dauern würde.
Wie er wohl reagieren wird?
Ich kann nur hoffen, dass er mich ausreden lässt und mir nicht sofort den Kopf abreisst.
Das Klingeln meines Handys durch brach meine düsteren Gedanken. Ohne wirklich hinzuschauen, da ich mich auf die Strasse konzentrieren musste, nahm ich den Anruf entgegen und schaltete den Lautsprecher ein.
„Hallo?" fragte ich, um zu erfahren, wer sich auf der anderen Seite der Leitung befindet.
„Hi." begrüsste mich die Stimme der Frau, die ich so sehr liebte.
„Bist du etwa immer noch im Auto? Der Weg zu deiner Mutter dauert doch gerade mal eine Stunde." stellte Kyra verwirrt fest.
„Ja, aber sie hat mich gerade eben losgeschickt, damit..." ich stockte kurz, und suchte schnell nach einer plausiblen Ausrede. „... ich Kamillentee besorgen kann." sagte ich das erst Beste, was mir in den Sinn kam.
„Okay, macht ihr etwa eine Teeparty?" Scherzte sie amüsiert. Was sollte ich jetzt darauf erwidern? Ich meine wieso zur Hölle sollte mich meine Mutter zum Einkaufen schicken nur um Kamillentee zu kaufen?  Ich war ein Idiot, wieso hatte ich nicht einfach eine andere Ausrede gefunden?
„Eh naja also... ja, sowas in der Art." Beantwortete ich ihre Frage in meiner Not einfach mit ‚Ja'.
„Im Ernst?" fragte sie nun doch etwas irritiert.
„Ja, sie mag nunmal Tee." verteidigte ich halbherzig meine miese Ausrede.
Ich hasste es Kyra anzulügen, aber ich konnte ihr unmöglich verraten, wo ich wirklich hinging.
„Oh, na dann. Eine gute Teeparty ist immerhin auch nicht schlecht." meinte sie schmunzelnd und ich lächelte daraufhin automatisch.
„Du weisst, dass ich wirklich gerne mit zu deiner Mom gekommen wäre, aber ich konnte Meghan, Annie und Navina einfach nicht versetzen." seufzte sie entschuldigend. Ich wusste ganz genau, dass sie heute schon etwas mit ihren Freundinnen geplant hatte, deshalb führte ich mein Vorhaben auch genau heute durch.
„Kein Problem. Meine Mom wird ja blad wieder zu uns kommen."
Dies stimmte sogar, meine Mutter wollte uns bereits in zwei Wochen in unserer gemeinsamen Wohnung besuchen kommen.
„Natürlich, das hatte ich ja beinahe vergessen." hörte ich sie von der anderen Seite der Leitung murmeln.
Meine Mutter liebte Kyra wie eine Tochter und sie freute sich immer riesig, wenn wir zu ihr oder sie zu uns kam. Ich vermutete sogar, dass sie sich mehr auf Kyra als auf mich freute, immerhin machte hatte es manchmal den Anschein danach. Die beiden konnten immer stundenlang miteinander reden. Ich war wirklich froh, dass sie sich so gut verstanden. Es war eine Erleichterung, dass die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben gut miteinander auskamen.
Indem Moment, war ich endlich an meinem Zielort angekommen.
„Ich muss jetzt auflegen, ich melde mich später nochmals. Ich liebe dich." sagte ich zu Kyra. „In Ordnung, ich liebe dich auch." erwiderte sie, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Ich hatte diese drei Worte bestimmt schon tausend Mal aus ihrem Mund gehört, doch noch immer machte mein Herz einen Sprung dabei.
Ich parkte meinen Wagen vor dem grossen Haus und stieg aus. Das Gespräch mit Kyra hatte mir irgendwie geholfen meine Nervosität zu vergessen, doch nun war sie mit einem Schlag wieder da. Bei der Haustür angekommen, atmete ich einmal tief durch und klingelte dann. Wenige Augenblicke später wurde die Tür geöffnet.
„Ryan? Was für eine Überraschung dich hier zu sehen, komm doch rein." sagte die braunhaarige Frau lächelnd und trat zur Seite, damit ich das Haus betreten konnte.
„Ich hoffe ich komme nicht ungelegen." sagte ich und schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln.
„Ach was!" winkte sie ab. „Du bist hier doch immer willkommen." sagte sie und ihre grünen Augen, verrieten mir, dass sie es auch wirklich so meinte.
„Und jetzt lass dich umarmen." meinte Kyras Mutter noch, bevor sie mich in eine mütterliche Umarmung zog.
„Also, was führt dich hier her, so ganz alleine?" fragte sie, als wir uns wieder voneinander lösten. „Ich wollte eigentlich mit Mr. Leech sprechen." antwortete ich. Sie zog irritiert die Augenbrauen zusammen. „Mr. Leech? Hat er dir etwa immer noch nicht gesagt, dass du ihn nicht zu siezen brauchst? Er ist einfach unmöglich!" meinte sie kopfschüttelnd.
„Geh doch schon mal ins Wohnzimmer ich werde ihn holen gehen." sagte sie und wollte schon losgehen, doch in hielt sie zurück. „Ist shon gut, ich werde direkt zu ihm gehen."
Etwas überrascht musterte sie mich einen Moment, bevor sie nickte. „Na gut, wie du willst. Er ist in seinem Arbeitszimmer." sagte sie freundlich.
Ich bedankte mich bei ihr und lief durch das grosse Haus. Ich verstand mich eigentlich schon von Anfang an sehr gut mir Kyras Mutter, was man von ihrem Vater nicht behaupten konnte. Wenn es um seine Tochter oder Nichte geht, war er sehr Überfürsorglich.
Glaubt mir, Nathan und ich könnten ein Lied darüber singen...
Als ich vor der dunklen Holztür stand klopfte ich zwei mal laut. Ein gedämpftes ‚herein' ertönte und ich betrat das Büro.
Collin Leech sass in seinem ledernen Sessel, hinter einem massiven Holzschreibtisch und betrachtete mich mit einem perfekten Pokerface.
„Ryan Adams, was verschafft mir die Ehre?" fragte er emotionslos und lehnte sich, mit vor der Brust verschränkten Armen, in seinem Sessel zurück.
„Ich bin hier, um Sie um etwas zu bitten, Sir." sagte ich höflich. Er musterte mich skeptisch mit den selben eisblauen Augen, die seine Tochter ganz offensichtlich von ihm geerbt hatte. Mit einer Handbewegung deutete er mir fortzufahren.
„Ich möchte um Kyras Hand anhalten und Sie deshalb um ihren Segen bitten." sagte ich ganz offen und wartete gespannt auf seine Reaktion. Er schloss kurz die Augen und atmete einmal tief ein und aus.
„Weiss Kyra, dass du hier bist?" fragte er nach einer Weile. „Nein, Sir." Er nickte verstehend.
„Setzt dich." forderte Kyras Vater mich auf. Ohne ein Wort setzte ich mich auf den schwarzen Stuhl direkt vor seinem Schreibtisch.
„Du willst also, dass ich dir erlaube meine Tochter zu heiraten?"
Ich wusste, dass ich hier eigentlich nur verlieren konnte, deshalb beschloss ich einfach ganz direkt und offen mit ihm zu sprechen.
„Ganz ehrlich Mr. Leech? Kyra und ich sind nun schon seit drei Jahren zusammen und ich liebe Ihre Tochter immer noch mehr als alles andere auf dieser Welt. Deshalb werde ich Kyra fragen, ob sie mich heiraten will und dies entweder mit oder ohne Ihren Segen." sagte ich ihm die Wahrheit.
Kurz blitze etwas in seinen Augen auf. Daraufhin stützte er seine Ellbogen auf den Tisch, verschränkte seine Finger ineinander und legte dann sein Kinn darauf.
„Wenn meine Antwort auf deine Frage keinen Unterschied macht und du Kyra sowieso einen Heiratsantrag machst, wieso bist du dann hier, um mich überhaupt nach meinem Segen zu fragen?" wollte er wissen, während er mich mit seinen eisblauen Augen forschen betrachtete.
„Zum einen aus Respekt Ihnen gegenüber und zum anderen, weil ich weiss wie wichtig Sie Kyra sind und dass sie darunter leiden würde, wenn ihr Vater und ihr Ehemann, beziehungsweise Verlobter, sich nie miteinander verstehen." sprach ich auch dieses Mal wieder ehrlich zu ihm.
Das Gesicht von Collin Leech veränderte sich kein bisschen, als er sich wieder zurück lehnte. „Du hast meiner kleinen Prinzessin damals geholfen, als dieser Barker euch entführt hatte und dafür werde ich dir immer dankbar sein. Zudem scheint meine Tochter glücklich zu sein, wenn sie bei dir ist und auch wenn es mir schwer fällt, gebe ich dir trotzdem meinen Segen. Denn ich muss dir recht geben, Kyra würde unglücklich sein, wenn ich ihren..." er zögerte einen Moment, bevor er weiter sprachen. „...Ehemann nicht akzeptieren würde."
Als ich diese Worte von ihm hörte durchströmte mich eine gewaltige Erleichterung. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass mir Collin Leech tatsächlich seinen Segen für meine Hochzeit mit seiner Tochter gibt.
„Ich danke euch!" sagte ich erfreut.
„Aber eins solltest du wisse. Ich übergebe eine der für mich wertvollsten Personen in deine Obhut und sollte sie jemals unglücklich sein, oder solltest du zulassen, dass sie irgendjemand jemals schlecht behandelt, dich eingeschlossen, dann wirst du dir wünschen nie das Licht dieser Welt erblickt zu haben." Ich nickte verstehend.
„Ich werde sie beschützen und sie bis an ein Lebensende lieben, da bin ich mir sicher." versicherte ich dem dunkelhaarigen Mann.
Daraufhin stand er von seinem Sessel auf und ich tat es ihm gleich. Er streckte mir eine Hand entgegen und ich schüttelte sie.
„Willkommen in der Familie Ryan Adams, oder sollte ich sagen, Ryan Leech?"
Vielleicht hätte ich Kyra doch mitnehmen sollen, denn wenn ich ihr hiervon erzähle würde sie mir sicherlich nicht glauben.
„Danke, Sir, aber ich denke, dass Kyra meinen Nachnamen annehmen wird." sagte ich.
„Naja darüber lässt sich ja noch diskutieren." meinte er mit einem Grinsen. Dies war das erste Mal, dass ich so etwas in der Art von meines zukünftigen Schwiegervaters sah. Normalerweise betrachtete er mich in den letzten drei Jahren immer nur mit einem Pokerface oder manchmal auch mit abwertenden Blicken, doch ein Grinsen, Lachen oder auch nur ein Schmunzeln hatte ich bisher noch nie gesehen.
„Komm meine Frau hat bestimmt Kaffee und Kuchen für uns bereitgestellt, ausserdem wird sie bestimmt unbedingt wissen wollen, was du mit mir besprechen wolltest." sagte er und öffnete dir Tür.
Gemeinsam liefen wir in die Küche, wo Zoey tatsächlich schon Kaffe und Kuchen vorbereitet hatte.
Als sie hörte, dass ich ihrer Tochter einen Heiratsantrag machen wollte, umarmte sie mich erfreut und versicherte mir, dass Kyra sicherlich ja sagen würde.
Ich hoffte wirklich, dass sie recht behalten würde, denn ich wusste nicht mehr, was ich ohne Kyra Leech an meiner Seite machen würde.

So das wars mit „I am yours" fürs erste. Ich weiss nicht ob irgendwann nochmal ein Epilog kommen wird. Wer weiss vielleicht habe ich ja mal Lust und Zeit um einen weitern Teil zu schreiben.

Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr bis hierher gelesen habt und ich hoffe es hat euch auch gefallen ❤️
Ihr könnt einen Kommentar und Vote dalassen, wenn ihr möchtet und ich würde mich sehr freuen ein paar von euch auch in meinen anderen Büchern wiederzusehen! 😘

I am yoursWhere stories live. Discover now