97. Klischees

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Hallo meine Lieben, endlich (nachdem Wattpad uns alle mehrere Tage geärgert hat), gibt es wieder ein neues Blogkapitel, aber wie immer bedanke ich mich zuerst für die Kommentare zum letzten Beitrag.

Heute möchte ich ein Thema behandeln, das mir schon lange am Herzen liegt. Das Nutzen von Klischees.

Jeder tut es, kaum eine Story kommt vollkommen ohne sie aus, die Frage ist nur, wie und wo man sie sinnvoll einsetzt oder gar bricht (umkehrt). Die Verwendung eines Klischees muss eine Story nicht zwingend qualitativ herabsetzen, aber Vorsicht! Überlegt euch genau, ob ihr dieses Klischee benötigt oder ob die Geschichte nicht auch ohne das Klischee weitergehen könnte. Gerade im Bereich der Liebesbeziehungen kommen Klischees sehr oft vor.

Die Häufigsten habe ich hier aufgeführt.

Bad Boy vs Good Girl

One Night Stand (wird gerne in Verbindung genutzt, die weibliche Person ihre Unschuld verlieren zu lassen)

Schwangerschaft (möglichst gleich nachdem die beiden Personen zum ersten Mal miteinander Sex hatten)

Stockholm Syndrom (die entführte weibliche Person verliebt sich in ihren männlichen Entführer)

Er ist der beliebteste Junge, sie das Mauerblümchen – dennoch kommen die beiden zusammen

Sie verliebt sich für gewöhnlich zuerst

Er macht immer den ersten Schritt (küsst sie zuerst, als Beispiel)

Das Mädchen ist immer kleiner als der Typ

Das Mädchen ist immer jünger oder zumindest gleichalt wie der Typ

Der Typ sieht immer irre gut aus (hat keinen körperlichen Makel)

Sie sieht aus wie ein Model und ist trotzdem mit ihrem Aussehen nicht zufrieden

Er macht sie betrunken und hat dann Sex mit ihr

Ihr könnt alle diese Klischees brechen (umdrehen) außer eines: Die Schwangerschaft. Es wäre ja nur zu komisch, wenn der Typ plötzlich schwanger werden würde, oder? Aber man kann eine Schwangerschaft anders weiterführen, als in den klischeehaften Büchern.

Wie wäre es, wenn die beiden nicht zusammen bleiben und sie das Kind alleine groß zieht? Oder wenn er das Kind alleine großzieht? Oder wenn sie eine Fehlgeburt erleidet? All das könnte man aus einer Schwangerschaft zaubern und schwupps, würde diese den Ruf des Klischeebehafteten verlieren.

Wenn ihr ein Klischee verwendet, dann denkt bitte genau darüber nach, warum ihr es tut. Ist es für die Storyline von Bedeutung (hilfreich), baut sich gegebenenfalls etwas darauf auf? Könnt ihr diese Frage mit einem klaren „Ja" beantworten, dann ist es vermutlich sinnvoll dieses Klischee einzufügen.

Und nein, ich meine jetzt nicht den Fall: Das Mädchen wird gleich beim ersten Sex (One Night Stand) mit dem Typen schwanger, der sie auch noch entjungfert, weil die beiden später dann zusammenkommen und heiraten sollen. Die Storyline besteht nur daraus, oder größtenteils daraus. Das ist keine sinnvolle Verwendung eines Klischees, sondern einen Aneinanderreihung selbiger, ohne sittlichen Nährwert. Das sind die Geschichten, die wir alle nicht wollen, oder?

Für mich und für viele andere Autoren auch, ist es ein besonderer Reiz, es anders machen zu wollen, die Leser zu überraschen.

Wenn ihr schreibt, solltet ihr die Sache auch stets aus der Sicht eines Lesers betrachten. Was erwartet dieser? Möchte er alles vorhersehen können?

Ich denke eher nicht. Meine Leser tendieren dazu, sich auf die Überraschungen zu freuen.

Geben wir den Lesern Klischees, um sie anders fortzuführen als üblich. Denn sind wir ehrlich, kaum eine Geschichte kommt ganz ohne Klischees aus, es ist nur die Frage, was man daraus macht und wie man sie einbaut.

In einer meiner Geschichten habe ich mich das ungefähr schlimmsten Klischees bedient, das es gibt. Ich habe meine Protagonistin schwanger werden lassen. Dafür hatte ich jedoch einen guten Grund, einen sehr guten sogar. Die Geschichte hätte ohne die Nutzung des Klischees nicht funktioniert und deshalb hielt ich es für sinnvoll, dieses einzusetzen.

Ihr solltet euch also vor der Nutzung eines Klischees immer fragen:

Geht es an dieser Stelle auch ohne?

Kann ich es vielleicht brechen?

Oder ist es sogar zwingend erforderlich, dass ich es einfüge?

Bevor wir zu den Fragen kommen, möchte ich gerne noch etwas Werbung in eigener Sache machen. Für alle Blogleser, die sich bisher erfolgreich dagegen gewehrt haben, eine Fanficiton zu lesen (Achtung Klischee), weil die ja alle schlecht sind, habe ich eine kleine Überraschung. Ich habe begonnen mein Buch Black Room als Non-Fanfiction im Bereich "Aktuelle Literatur" hochzuladen. Ihr könnt es auf meinem Profil finden. Falls von eurer Seite aus Interesse besteht, dürft ihr gerne einen Blick hineinwerfen, um euch zu überzeugen, ob das Klischee zutrifft. Für alle anderen, die Black als FF bereits gelesen haben: ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr mich unterstützt und vielleicht nochmal mitlest, votet, oder was auch immer tut, damit Black bekannter wird. Danke, wenn ihr es tut, es ist aber kein Muss.


Kommen wir nun zu den Fragen.

Wie oft habt ihr in euren Geschichten bereits eines oder sogar mehrere der obengenannten Klischees verwendet?

Wenn ja, welches? Und baute der weitere Verlauf der Geschichte darauf auf?

Habt ihr schon einmal ein Klischee benutzt und dieses dann gebrochen?

Wenn ja, welches?

Seid ihr euch sicher, schon einmal ein Klischee verwendet zu haben, weil es absolut notwendig war?

Wenn ja, welches?

Fandet ihr das Kapitel interessant.

Gibt es etwas, was ich noch hätte hinzufügen können?

Ich bedanke mich schon jetzt für eure Antworten.

LG, Ambi xxx

Ambis BlogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt