Let it rain

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Camila P.O.V

Ich hatte garnicht mehr an Chris gedacht.
"Ich wollte mir doch nur Make-up ausborgen, Schatz" ich grinste ein wenig dümmlich und schlängelte mich an ihm vorbei.
Er runzelte die Stirn "Gehst du immer in die Zimmer von Fremden Leuten wenn sie nicht da sind, Mila?" seufzte er und schob mich ins Badezimmer
"Tut mir leid.. du weißt doch, ich bin immer so neugierig" ich schaute ihn entschuldigend an und spielte mit einem Knopf an seinem Hemd
"Außerdem wollte ich nur meine künftige Schwägerin ein bisschen besser kennenlernen, sie spricht ja nicht so viel mit mir.." fügte ich hinzu
Chris Stirnrunzeln verschwand, und machte einem breiten Lächeln platz.
"Deine künftige Schwägerin ist aber nicht so wichtig wie dein künftiger Ehemann" sagte er und zog mich an sich ran.
Er küsste mich, und aus irgendeinem Grund konnte ich es nicht so genießen wie sonst auch.
Seine Hand schob sich unter das Sweatshirt und wollte den BH aufmachen.
Ich drückte ihn weg.
"Nicht jetzt, und ganz sicher nicht hier" tadelte ich ihn, worauf er hin einwenig genervt seufzte.
"Können wir dann jetzt los?" brummelte er und schloss die Badezimmertür wieder auf.
Ich nickte und strich schnell meine Haare am Spiegel glatt.
Ich musterte mich.
"Was war mit mir bloß los?"
Taylor quetsche sich hinten auf die Rückbank zwischen mich und Chris.
Michael hatte eine kurze Auseinandersetzung mit Clara, es handelte sich um das Navi.
"Du hast so schöne Haare" Tay strich mir durchs Haar und schaute mich bewundernd an.
"Du bist generell so schön, ich frage mich wie Chris da eine Chance bei dir haben ko-ho-ho-nte, letzteres prustete sie,da Chris sie in den Schwitzkasten nahm und sie kräftig durch kitzelte.
Am Strand angekommen, mieteten wir uns 5 Liegen und breiteten uns aus. Ich konnte es kaum mehr aushalten unter den dicken Sachen die Lauren mir gegeben hatte.
Moment, ich hatte ja gar keinen Bikini dabei!
Als hätte sie meine Gedanken gelesen warf Clara mir etwas zu. Sie zwinkerte.
Puuuh, Glück gehabt. Sie hatte also herausgefunden das ich schusselig war und fand es nicht schlimm.
Warscheinlich erinnerte ich sie einfach nur zu sehr an ihre eigenen Kinder..
"Du, ich geh mich umziehen" sagte ich zu Chris.
Er hatte seine Badeshorts logischerweise darunter angezogen und lächelte mich an.
"Warte, ich komme mit"
Clara hörte auf in ihrer Tasche zu kramen und starrte ihren Sohn an, Michael grinste hinter seiner Zeitschrift und Taylor hatte sich mit Ihrem IPod schon längst der Musik verschrieben.
"Ich will mir nur ein Board ausleihen, keine Sorge Mom" Chris verdrehte die Augen und griff nach meiner Hand.
Er brachte mich zu einem Umzugskabinenhäuschen, und schlenderte dann weiter Richtung Boardverleih.
Der Bikini war schwarz, ich tippte mal darauf das es einer von Lauren's war.
Er passte perfekt, naja oben rum war er vielleicht ein klitzekleinesbisschen zu groß..
Würden die denn überhaupt noch wachsen?
Würde ich für immer aussehen wie ein Kind?
Meine beste Freundin Dinah zum Beispiel hatte schon im Teeniealter große ansehnliche Brüste gehabt, oder meine alte Schulkameradin/Nachbarin Lena, mit der ich früher jeden Tag zur Privatschule gegangen war. Sie war groß, schlank und hübsch...
Oft viel ihr auf wie sehr sie sich viel mehr auf Frauen fixierte, als auf Männer. Frauen waren ja nun mal auch wirklich wunderschön. Lauren gehörte definitiv dazu.
Ich schüttelte schnell den Kopf um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
Der Nachmittag war eine der wenigen Nachmittage die ich wirklich genoss. Ich laß, ich hörte Musik und ich surfte, also ich surfte fast. Irgendwie waren das Board und ich in Sachen Gleichgewicht nie einer Meinung. Chris übte mit mir geduldig und tatsächlich schaffte ich es für mehr als 10 Sekunden auf dem Board zu stehen.
Chris zog mich zu sich, und ich klammerte mich mit meinen Beinen an seine Hüfte.
"Ich bin so glücklich" raunte er in mein Ohr und küsste meinen Nacken.
Ich schloss die Augen doch auch diesmal war es komisch.
"Könntest du dir vorstellen nach Miami zu ziehen?" seine braunen Augen durchbohrten meine und ich holte tief Luft.
Etwas nasses tropfte auf meinen Kopf, dann mehr und mehr bis es einen kleinen Schauer gab.
Wir rannten aus dem Wasser, ein Rettungsschwimmer warnte vor Gewitter.
Clara hatte blitzschnell unsere Sachen gepackt und reichte mir ein dickes Handtuch.
Ich schaute dankbar in den Himmel. Ich hoffte Chris hatte seine Frage vergessen, denn erst hier in Miami hatte sich irgendwas verändert. Und sie wollte auf keinen Fall den Rest ihres Lebens so verbringen.

Lauren P.O.V

"Jauregui, du auch hier?" Britt, meine beste Freundin erkannte mich schon von weitem, obwohl ich unter der Kapuze mein halbes Gesicht versteckte.
"Es ist der einzige Ort an den Brad nicht denken würde, geschweige denn je betreten wird"
Ich schaute mich um. Hier hatte ich meine erste Zigarette mit meinen Freunden geteilt, mein erstes Bier getrunken und hatte sogar hier meinen ersten Kuss gehabt.
Es war ein altes verlassenes Industriegelände, die einzigen Leute die hier her kamen waren sie oder hin und wieder auch mal ein paar Sprayer.
Es war ein Ort an dem ich mich sicher fühlte, und der obendrein auch noch mega gemütlich war.
Lucia Vives, ebenfalls eine gute Freundin von mir hatte einen stinkreichen Vater. Aus diesem Grund hatte sie auf unvorstellbarer Weise zwei riesige schwarze Ledercouchen, einen Kühlschrank sowie weiter kleine Möbelstücke herbringen lassen. Noch heute frage ich mich woher der ganze Strom kommt..
Luis,
der letzte aus unserer "Clique" hatte schlussendlich noch eine Art riesige Holzüberdachung gebaut damit wir auch im Falle eines plötzlichen Regens einfach sitzen bleiben konnten.
"Selbst wenn er wüsste das du hier wärst, er würde das Gelände nicht betreten, der Schisser" lachte Britt und hielt mir eine Packung Zigaretten hin, ich schüttelte den Kopf.
"Du musst doch erst später nach Hause, oder? So lange riecht man das nicht" sagte sie und zündete sich eine an. Ich beobachtete wie sie lange an der Zigarette zog und inhalierte.
"Britt? Ich muss dir was sagen." Ich blickte nervös auf meine Finger.
"Hau raus" sie suchte meinen Blick und zog wieder an ihrer Zigarette.
"Ich-ich glaube ich bin schwanger. V-von Brad" presste ich aus mir heraus und spürte prompt wieder heiße Tränen die meine Wangen runterliefen.
Britt hustete, drückte ihre Zigarette aus und nahm mich in den Arm. Sie sagte nichts, und dafür liebte ich sie.
Es fing an zu regnen, erst ein wenig, doch dann kam schlagartig mehr.
Ich lauschte den Regentropfen die auf die Überdachung nieder prasselten, während ich in ihren Armen lag.
Nirgends fühlte ich mich so sicher wie hier.

Need YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt