chapter twenty-two - rhiannon

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Er war so weit über eine gängige Anziehung hinaus, über den Umstand, dass er selten einmal einen Menschen erblickt hatte, der ihn so tief berührt und aufgewühlt hatte, in all seinen Taten, seinen Worten, und der Art und Weise wie verdammt eloquent, sarkastisch und einzigartig er war. Jimin wollte nicht von Yoongis Körper auf eine Matratze gepinnt werden, während sein Mund seinen Hals entlangfuhr und ihn erschaudern ließ—zumindest nicht nur—er wollte neben ihm aufwachen, auf eine Weise, wie er sie bei seinen zwei Freunden gesehen hatte, die mehr als drei Jahre tief ineinander verliebt gewesen waren.

Seine Gefühle für Yoongi gingen so unendlich tief, musste er feststellen. So tief, dass es ihm selbst Angst machte. Er versuchte seine Gedanken von dieser Realisation zu lösen, während er vorsichtig und darauf bedacht, keinen unnötigen Laut von sich zu geben, das abgedunkelte Zimmer durchquerte und auf der anderen Seite der Tür prompt in seinen Lieblingskkangpae stolperte, der mit gedankenverlorenen Gesichtsausdruck an ihm vorüberspaziert war, seine Lippe blau angeschwollen und seine Nase eigenartig blutverkrustet.

„Oh, nicht du", stöhnten sie gleichzeitig, bevor sie beide ein Grinsen verhehlen mussten.

„Was ist mit deinem Gesicht passiert?", schnaubte Jimin. „Bitte sag mir, wer dich so zugerichtet hat, damit ich dem Verantwortlichen 'ne Grußkarte schicken kann."

„Lustig", sagte Jeongguk weniger eisig, als es üblicherweise der Fall war. „Kwon Jiyong ist mein neuer Held, wenn man nach deiner Wange geht."

Sie funkelten sich einen Augenblick an, ohne wirklich wütend aufeinander zu sein und dann drängte Jimin sich in Richtung Loft an Jeongguk vorbei, der ihm eine unflätige Geste hinterherwarf. Die Küche war wie immer mit Seokjin besetzt, der in demselben weiten Hemd von gestern Nacht am Herd stand und summend Pancakes zu backen schien, während Namjoon, den Jimin bisher kaum in einer Position gesehen hatte, die von Zuneigung oder Affektion sprach, seine Arme von hinten um Seokjins breite Schultern geschlungen hatte und ihm etwas ins Ohr murmelte. Namjoon, der um ein gutes Stückchen größer war als der Rest des Clans, überragte Seokjin um eine halbe Handbreit, die sich darin äußerte, mit welcher Einfachheit er den Älteren zu umfangen schien.

Jimin verharrte auf der Stelle im Türrahmen des Lofts, und erwog, auf der Stelle kehrtzumachen, um den beiden ihre morgendliche Ungestörtheit zu überlassen—seine Augen auf die friedvolle, eigenartig berührende Kulisse fixiert. Seokjin drehte sich mit einem Lächeln zu Namjoon um, indem er seine Hände auf seine Schultern legte und ihn sanft auf die Lippen küsste und Namjoon schlang seine Hände um Seokjins breiten Schultern, als sei er das Wertvollste auf der gesamten Welt.

Die beiden führten ihre gemurmelte Konversation fort, kaum, dass Seokjin sich aus dem Kuss gelöst hatte, während er sich wieder zu den Pancakes umwandte und Namjoon seinen Arm auf seine Schulter legte und ihm gedankenverloren durch den Haaransatz fuhr. Bevor Jimins Verhalten noch größere voyeuristische Ausmaße annehmen konnte, beeilte er sich, besonders viel Lärm verursachend durch die Tür ins Loft zu kommen.

Seokjin und Namjoon wandten sich beide zu ihm, und während Letzterer nur ein freundliches Lächeln für ihn übrig hatte, klatschte Seokjin begeistert in die Hände, kaum, dass er Jimin ausgemacht hatte. „Jiminie!", rief er. „Du bist wach. Wie fühlst du dich?"

„Gut... wieso?"

„Keine Albträume, nachhaltige Traumata des gestrigen Tages, von denen ich wissen sollte?"

Jimin beeilte sich, den Kopf zu schütteln. „Nichts dergleichen. Außer, dass ich heute Morgen auf dem Boden aufgewacht bin, weil Hoseok offensichtlich keine zehn Stunden von Taehyung getrennt sein kann."

Seokjin nahm drei Teller aus dem Küchenschrank, ein breites Grinsen in seine Lippen eingegraben. „Oh, diese beiden. Wahres Glück, junge Liebe. Einfach unermesslich kostbar."

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