Kapitel 37: Ein Abend, der nie enden sollte 3.0

Start from the beginning
                                    

Die Mundwinkel meiner Freundin zuckten verdächtig, obwohl sie sich sehr bemühte, ein ernstes Gesicht beizubehalten. Jade hob beide Augenbrauen. "Für's Erste? Ich bin eine bedeutende Spezies, Jackson!" Ich ignorierte grinsend ihren Protest und fuhr fort: "Jadosaurusse tendieren dazu, sehr viel zu sprechen und benötigen stets sehr viel Aufmerksamkeit, um nicht vor Ungeduld zu platzen. Ihr Charakteristiken gleichen sehr denen eines menschlichen Kleinkindes von etwa 6 Jahren." "6 Jahre? Das heißt, dass du ein verdammter Pedophiler bist, Americano!" Erwiderte Jade lachend. "Ich bin älter, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Und reifer, als du mich beschreibst." 

Jetzt war es an mir, sie ungläubig anzuschauen.  "Sagt diejenige, die mich erst demletzt dazu gezwungen hat, einen Spongebob Marathon zu machen." "Es ist nicht so, als ob du dich dagegen gewehrt oder dich darüber beschwert hättest!" Feuerte Jade sofort zurück, woraufhin ich im Stillen zugab, dass sie Recht hatte. Auch ich liebte Spongebob. Wir waren wohl beide Kindsköpfe. "Das spricht trotzdem nicht gerade für dein Statement von vorhin." Erwiderte ich, woraufhin Jade nur mit ihren Augen rollte. "Schön, okay, bei mir ist wohl ne Kinderseele in den falschen Körper gerutscht. Wie ist's bei dir?" Ich schaute sie fragend an. "Was ist bei mir?" "Ob bei dir dasselbe passiert ist." Meinte Jade, bevor sie grinste. "Bitte sag mir, dass wir auf einem Level stehen, sonst könnte man das echt pädophil nennen." Ich schüttelte amüsiert den Kopf. "Ich denke, dass wir beide noch reif für den Kindergarten sind, Frenchie." 

"Wusste ich es doch, wir sind für einander geschaffen!" Rief Jade melodramatisch aus und hüpfte mit einem großen Satz vom Tisch. Zum Glück endete es nicht mit einem Fall auf den Rücken wie beim letzten Mal, sondern, mit einer überraschend eleganten Landung auf den Füßen. War meine tollpatschige Jade etwa zur Katze mutiert? 

Ich lachte nur. "Als Nächstes sagst du so etwas Kitschiges wie: "Wir sind seelenverwandt"." Sie sah mich lächelnd an, kam auf mich zu und legte ihre Arme um meinen Hals. "Glaubst du nicht daran?" Ich zuckte mit den Schultern und lachte nervös auf. "Doch, schon...aber ich bin mir nicht sicher, ob es auf dieser Welt noch so eine verkorkste Person wie ich gibt." Jade lächelte daraufhin nur und nahm mein Gesicht in ihre Hände. "Du weißt schon, dass sie hier vor dir steht, oder?" Ihre zarte, kleinere Hand fuhr sanft über mein Gesicht, zeichnete mit ihren Fingern Muster auf meiner Haut. Diese Bewegungen und ihr Lächeln brachten mein Herz dazu, mehrere Saltos zu vollführen und ich spürte, wie die Hitze in mein Gesicht trat. Schüchtern blickte ich nach unten, woraufhin Jade mir sanft mit dem Daumen auf das Kinn tippte, sodass ich wieder zu ihr sah. 

"Du bist viel mehr wert, als du es dir einredest, Macy. Das solltest du wissen..." Sie schaute mich ernst an. "Du solltest das auch wissen, wenn ich nicht mehr da bin. Suche dir stets nur die Personen aus, die dich so lieben, wie du es auch verdient hast und hör auf, dein hübsches Köpfchen mit Gedanken zu füllen, die dort nicht hingehören." Ich seufzte leise auf. "Es ist nur...einfach unglaublich. Ich habe die ganze Zeit versucht, nicht darüber nachzudenken, das unsere gemeinsame Zeit auch Ende haben wird..." Jade schenkte mir ein sanftes Lächeln. "Wer sagt denn, dass sie ein Ende haben wird? Tut mir Leid, Miss Grübelkopf, aber so schnell gebe ich dich nicht auf!" Ich lachte. "Wer hat denn etwas davon gesagt, dass ich will, dass du aufgibst? Ich habe nur Angst, dass..." "...wir beide keine Fernbeziehung hinkriegen?" Vollendete sie fragend meinen Satz, worauf ich gleich nickte. 

Manchmal fand ich es gruselig, dass wir fast immer dasselbe zu denken schienen, aber meistens süß. Jetzt war eher das Zweite eingetreten. Es war schön, jemanden zu haben, der einen so gut kannte, sodass er dazu imstande war, in kürzester Zeit herauszufinden, worüber du dir gerade den Kopf zerbrachst.  "Wir sind beide nicht perfekt, cherié. Wir beide leben weit voneinander entfernt, aber denk dir doch mal eines: Wir sind nur über diesen Schüleraustausch zusammengekommen, einfach so, durch Zufall. Ich weiß, dass das sich kitschig anhört, aber könnte es vielleicht Schicksal gewesen sein?" Ich grinste. "Und jetzt sagt unsere Romantikerin gleich wieder, dass das Schicksal will, dass wir uns wiedersehen." Jades große, braune Augen weiteten sich ungläubig. "Wer redet von diesem doofen Schicksal? Ich will dich wiedersehen!" 

My Frenemy (GirlxGirl)Where stories live. Discover now