Kapitel 01 - The Girl in the Streets (1/2)

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Kapitel 01
The Girl in the Streets

Die Geräusche der vielen Menschen füllten den Raum. Es war ein Stimmengewirr zu hören, das Klappern des Bestecks auf den Tellern, schreiende und kreischende Kinder, Stühlerücken, das Klingeln der Glocke, die ihm bedeutete, dass ein Gericht auf ihn wartete, zu den Gästen gebracht zu werden.

„Komme gleich", rief er über die Schulter und stellte die Getränke der jungen Familie auf den Tisch. Er lächelte die beiden Erwachsenen freundlich an und blickte dann zu den beiden Kindern, die in den Stühlen turnten.

„Jetzt setzt euch aber ordentlich hin, das Essen kommt gleich", ermahnte er die beiden mit gespielt strengem Blick und sie sahen ihn erschrocken an. „Ihr wollt doch nicht, dass das gute Essen auf dem Boden landet, oder?", fragte er dann mit einem Lächeln und das Mädchen und der Junge entspannten sich wieder. Sie waren wohl nicht älter als zehn Jahre.

„Ich bin gleich wieder zurück", sagte er zu dem Paar und wandte sich wieder vom Tisch ab.

Auf dem Weg zur Küche entdeckte er auf einem der Tische ein leeres Glas und steuerte auf den Tisch zu. „Möchten Sie noch ein Shandy?", fragte er höflich den Mittfünfziger, dieser blickte nur kurz von seinem Stück Fleisch auf und lächelte Caleb freundlich mit einem Nicken an. Caleb wusste, dass Mr. Crenshaw immer zwei Shandy zu seinem Abendessen trank. Er war Stammkunde.

Caleb nahm das Glas an sich und setzte seinen Weg zur Küche fort. Dabei kam er an der Theke vorbei und stellte das Glas ab. „Noch ein Shandy für Mr. Crenshaw", sagte er zu Josh, der ihm zunickte, während er sich darauf konzentrierte das Lager korrekt ins Glas einzugießen.

Caleb ging an Josh vorbei und zur Küche. Dort wartete schon das Essen für die kleine Familie an Tisch zehn auf ihn.

„Mach hinne, oder es wird kalt, bis du bei den Gästen bist", rief ihm Tiffany aus der Küche zu. Dies entlockte Caleb ein leises Lachen, doch er tat, was sie sagte und beeilte sich. Nachdem all seine Gäste versorgt waren und auch Mr. Crenshaw von seinem zweiten Shandy trank, ging Caleb zurück zu Josh und setzte sich auf einen Barhocker, so, dass er immer den Blick in den Gastraum frei hatte.

„Hey, Josh", sagte er und sein Chef schaute von den Gläsern auf, die er poliert hatte, „wir müssen etwas besprechen." Josh zog eine Augenbraue kraus. Der Gesichtsausdruck Calebs konnte nichts Gutes verheißen und das war es auch nicht wirklich ...

Ein paar Stunden später lief Caleb im Dunkeln durch die Nacht. Seine Schicht im Midgard war zu Ende und er machte sich auf den Weg nach Hause. Sein Blick ging nach oben, in den Himmel, wo er den Mond betrachtete. Er war sehr hell, aber nicht voll. Caleb fragte sich, wann wohl der nächste Vollmond sein würde. Sterne sah er nicht am Himmel. Dafür waren die Laternen in der Londoner Innenstadt zu hell. Nachdenklich lief er weiter durch die lauwarme Nacht und dachte darüber nach, was er heute Morgen erfahren hat. Er wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder doch eher eifersüchtig sein sollte. Es war eine komplizierte Situation für ihn. Klar freute er sich für sie ... aber andererseits war es das, was er niemals haben wird, was er niemals haben könnte. Er hätte nicht mehr gedacht, dass das passieren würde und doch ist es geschehen. Seine Eltern hatten es ihm heute Morgen am Telefon gesagt. Aber er verstand es nicht. War es nicht schon etwas spät? Sie war schließlich schon so alt ... normalerweise passierte das doch viel früher, hatte er gehört, aber es war nichts, womit er sich wirklich gut auskannte. Er konnte es nur akzeptieren und versuchen sich darüber zu freuen.

Dass sich seine Eltern darüber freuten, war mehr als deutlich am Telefon gewesen. Sein Vater hat ihm mal wieder klar gemacht, dass er die Enttäuschung der Familie war und diese Neuigkeit bestätigte dies wieder. Aber es ist ja nicht so, dass Caleb daran etwas ändern könnte. Sie haben schließlich alles versucht. Aber trotzdem hat sein Vater ihn verstoßen.

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt