Ich verstehe es einfach nicht.

»Es war nicht deine Schuld. Ich verstehe, warum du dir versuchst die Schuld zu geben, aber das solltest du nicht. Da kannst du sonst wen fragen, du wirst keine andere Antwort bekommen. Du hättest nicht wissen können, dass sie gleich nach eurem Streit versucht, sich das Leben zu nehmen. Und noch viel weniger kannst du wissen, was ihr Hauptgrund war. Schließlich können wir nicht in ihren Kopf schauen und fragen können wir sie auch nicht.«, erwidert Edon ernst und total überzeugt.

»Aber...«

»Kein aber.«, unterbricht mich Edon dominant. Sein Gesicht ist meinem so nah, dass wir die selbe Luft einatmen und es ist berauschend und gefährlich zugleich. Schließlich riskiere ich einen Rückfall. Und damit meine ich, dass ich riskiere, Edon zu küssen, was ich unter keinen Umständen tun darf.

Er hat mir heute Morgen schließlich deutlich genug gemacht, was er von mir hält.

Und doch ist es schwer mich zurückzuhalten, denn Edon ist in diesem Moment nicht nur unfassbar heiß, sondern auch noch verdammt süß. Wow, ich kann nicht glauben, dass ich gerade über sowas nachdenke, wobei ich doch vor kurzem noch geweint habe.

Gott, Edon macht mich einfach verrückt und lässt mich alles andere vergessen.

Und in diesem Moment bin ich glücklich darüber.

»Danke.«, hauche ich, überwältigt von den vielen Gefühlen, die momentan in mir toben. Ich bin traurig, wütend, überfordert, frustriert und als letztes einfach nur unglaublich verliebt. »Ich danke dir wirklich, Edon. Danke, dass du hier bist und mir beistehst.«

Edon sieht mich an. Sein Blick ist tief und zeigt mir keinerlei Einsicht auf seine Gefühle. Auch seine Haltung ist neutral, was mich nur noch unsicherer macht. Doch anstatt auf meine Worte zu antworten, lehnt er sich plötzlich vor und schließt den Abstand zwischen uns, indem er seine Lippen auf meine drückt.

Es ist kein langer oder leidenschaftlicher Kuss, er ist vielmehr kurz, sanft und hat eine verdammt große Bedeutung. Denn dieser Kuss ist genau das, was ich gerade so sehr brauche. Als sich Edon nach einem kurzen Moment wieder von mir löst, kribbeln meine Lippen wie verrückt und mich durchströmt ein Gefühl, dass alles schlechte in den Schatten stellt.

»Ich werde immer für dich da sein.«, wispert Edon und drückt gleich darauf einen Kuss auf meine Stirn. Ich schmelze innerlich und muss mir schwer ein quieken verkneifen. Denn in diesem Moment könnte es mir nicht besser gehen.

»Edon...«, hauche ich benommen und lehne meine Stirn dabei schweratmend gegen seine.

»Ariana«, entgegnet er ebenso sanft und lässt meinen Namen auf seiner Zunge zergehen, als wäre er Zuckerwatte.

Mein Herz schlägt unkontrolliert schnell und alles in mir schreit danach, ihn noch einmal zu küssen. Doch gerade als ich mich dazu bewegen kann, fängt mein Handy an zu klingeln und reißt mich aus diesem intimen Moment.

Beschämt lehne ich mich zurück und fische es aus meiner Hosentasche heraus. Nach einem kurzen Blick aufs Display stellt sich heraus, das es Mace ist.

Ich seufze, doch hebe den Anruf sofort ab. »Hey.«

»Ariana? Oh Gott, danke, dass du dein Handy dabei hast. Wo um alles in der Welt bist du?«, ruft Mace erleichtert in den Hörer.

Ich schmunzle. »Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich bin zusammen mit Edon. Wir sitzen auf einer Bank und schauen uns den Sonnenuntergang an.«

Von der Seite kann ich Edon leise lachen hören, denn das stimmt nicht ganz, aber irgendwo dann auch schon. Denn jetzt gerade schauen wir beide in den Sonnenuntergang, der sich uns bietet. Es dämmert langsam und das Farbspiel im Himmel ist einfach nur wunderschön.

»Gottseidank... geht... geht es dir gut?«, höre ich Mace vom anderen Hörer aus fragen. Sofort bemerke ich, dass er nervös ist. Wahrscheinlich weiß es noch nicht, dass ich das ganze mit Dad weiß, doch ich habe nicht vor, es ihm am Telefon zu sagen, weswegen ich mit einem einfach »Ja, alles okay«, antworte.

Mace seufzt erschöpft. »Gut... Soll ich euch abholen kommen?«

»Nein, das brauchst du nicht. Wir kommen gleich. Also, wir sehn uns, Bruderherz.« Mit diesen Worten lege ich auf und schiebe mein Handy zurück in meine Hosentasche. Keine Sekunde später drehe ich mich zu Edon zurück und setzte ein ehrliches Lächeln auf. »Gut, da das jetzt geklärt ist: Wollen wir?« Ich deute mit einem Nicken in Richtung Nachhauseweg und bemerke, wie Edon mich anders mustert als sonst. Inwiefern kann ich noch nicht genau sagen, doch ich glaube, dass es etwas gutes ist.

Edon nickt und steigt mit in mein Grinsen ein. »Sehr gerne.«





A/N:

Kleine Überraschung:

Da bin ich mit noch einem Kapitel, hehe

Was sagt ihr?

Habt ihr irgendwelche wünsche, was nun passieren soll? Wenn ja, lasst sie gerne in den Kommentaren da. Vielleicht setzte ich ja etwas in der Tat um.

Sonst wünsche ich euch noch einen wunderschönen Abend und süße Träume.❤️

xoxo

Casanova ✓Where stories live. Discover now