Kapitel 40 (Edon's Sicht)

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»Lass das.« Ich entziehe ihm mein Handgelenk und schüttle den Kopf.»Mir geht's gut. Bitte lass mich einfach in Ruhe.«

Malik schüttelt fassungslos den Kopf.

Ich ignoriere ihn und versuche mich an ihm vorbeizudrücken, doch er verhindert dies, indem er sich mir in den Weg stellt. Ich lasse zu das Malik mich zurückschiebt. Anschließend setzt er seinen altbekannten undurchschaubaren Blick auf. »Das kannst du doch nicht ernst meinen, Edon? Hör auf deine Probleme und Wut mit Schmerz lösen zu wollen! Denn das hält nicht lange an und bringt dich auch nicht darüber hinweg! Fang endlich an deinen Problemen in die Augen zu sehen und werd erwachsen! Hör auf Ariana zu verletzten und vor allem sollst du aufhören, dich selbst zu verletzten. Denn das tust du momentan ohne Pause... Und das geht mir gegen den Strich, okay?«

Völlig überfordert sehe ich zu Malik. Doch sein Blick verändert sich nicht. Er ist total ernst und auch verärgert. Doch das rückt in den Hintergrund, denn seine Worte sind das einzige, die immer wieder in meinem Verstand widerhallen.

Werd erwachsen...

Ich atme tief durch, ehe ich erneut an ihm vorbeilaufe und dieses Mal lässt er es wortlos zu. Doch ehe ich den Raum endgültig verlasse, halte ih noch einmal inne. »Ich weiß, dass es nicht so weitergehen kann.« Mit diesen Worten und ohne ein weiteres Mal zu ihm zurückzusehen, laufe ich raus in den Korridor und überlege, was ich nun tun könnte.

Denn so kann es nicht weitergehen.

Das macht mein scheiß Herz nicht mit.

Oh man, ich muss mit ihr sprechen. Ich muss ihr meine Gefühle gestehen. Und gleich darauf sollte ich Mace die Wahrheit sagen. Denn so dumm sich das auch anhört, ich darf ihn unter keinen Umständen verlieren.

***
****

Nachdem ich die letzte Stunde hinter mich gebracht habe, zwinge ich mich selbst dazu, mich auf den Nachhauseweg zu machen. Doch bevor ich überhaupt einen Fuß in mein eigenes Haus setzte, werde ich zuvor all das hinter mich bringen, was ich schon so lange verdrängt habe. Ich werde Mace die Wahrheit sagen und Ariana um eine zweite Chance bitten.

Die muss sie mir einfach geben.

Nervös fahre ich mir eine halbe Stunde und viele Rückzugsversuche später durch die Haare und betätige die Klingel. Ich warte ungeduldig, doch es tut sich nichts. Als ich gerade dabei bin, erneut zu klingeln, geht die Tür auf und ich erblicke einen mehr als nur gut gelaunten Mace.

»Hey man, wo hast du Ari gelassen?«, begrüßt er mich wie sonst auch mit einer brüderlichen Umarmung. Ein halbes Lachen verlässt meine Kehle, was ihn dazu bringt, mich verwirrt anzusehen, während ich seufzend das Haus betrete.

»Sie hat noch Schule.«, antworte ich wahrheitsgemäß und schlendere ins Wohnzimmer. Dabei kann ich die Nervosität in mir einfach nicht beiseite schieben, was alles nur noch viel schwerer macht.

»Alles okay?« Mace taucht auf und hält zwei Bierfalschen in die Höhe. Bevor ich überhaupt antworte, wirft er mir eine zu, die ich dankend fange.

»Ja... eigentlich nicht so..«, murmle ich eher zu mir selbst, als zu ihn, doch er scheint es dennoch mitzubekommen, da er sich grübelnd auf der Couch mir gegenüber fallen lässt und einen großen Schluck aus seinem Bier nimmt.

»Hab ich bemerkt.«, entgegnet er dann und kneift die Augen minimal zusammen. »Ist irgendetwas passiert? Mit deiner Mutter oder so? Geht's ihr gut?«

Ich nicke. »Nein, mit ihr ist alles gut.« Kurz halte ich inne und sammle mich, ehe ich erneut zum Sprechen ansetzte. »Es geht vielmehr um ein Mädchen.«

Casanova ✓Where stories live. Discover now