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Die Antwort auf diese Frage erhält sie wenige Stunden später, als es an ihrer Zimmertür klopft. Einen Moment lang ist sie völlig irritiert, dass Jackson das vorhin ernst meinte, dann läuft sie – mit dem Brief in der Hand – zur Tür. Sie war eben noch dabei den Brief zu lesen und ist gerade an der Stelle angekommen, an der er nach ihrer Handynummer fragt.

Als sie die Tür aufmacht, steht dort wirklich Jackson, lässig an den Türrahmen gelehnt.

„Ich dachte das war ein Witz.", sagt sie nur überrascht und völlig geschockt.

„Über so etwas mache ich keine Witze, glaub mir.", antwortet er ihr und tritt einen Schritt näher auf sie zu. Hazel scheint erst jetzt zu merken, dass die beiden immer noch draußen stehen.

„Komm rein.", bittet sie ihn deshalb und Jackson tritt direkt herein.

„Danke.", fügt er dann noch hinzu, als er sich daran erinnert, dass er und Hazel noch nicht so sehr befreundet sind, dass er sich bei ihr ganz normal verhalten kann. Denn manch einer mag dieses Verhalten vielleicht als respektlos empfinden und er möchte nicht, dass Hazel ihn respektlos findet.

„Gibt es etwas Bestimmtes, wieso du hier bist?", fragt sie und lässt sich auf ihr Bett plumpsen, dann klopft sie neben sich, sodass Jackson sich ebenfalls neben sie setzen kann.

„Ja. Ich wollte dich sehen.", gibt er ehrlich zu und Hazels Blick entgleitet ihr.

„Wieso das denn?!", fragt sie geschockt und Jackson beginnt zu lachen, bevor er wieder ernst wird.

„Ich bin vielleicht doch nicht so selbstlos wie ich immer wirke.", antwortet er ihr dann und sieht sie mit einem ernsthaften Blick an.

„Wie meinst du das?", fragt sie und legt fragend den Kopf schief.

„Wenn ich bei dir bin, dann kann ich den ganzen Stress einfach nur mal vergessen und den Kopf frei kriegen.", gibt Jackson zu und fummelt sich nervös an seinen Händen herum.

„Sind die anderen einverstanden damit?", ist das erste, was Hazel in den Kopf kommt. Jackson weicht ihrem Blick aus: „Sie wissen es nicht."

„Was ist, wenn du deshalb Stress bekommst?", fragt Hazel direkt und beginnt sich Sorgen zu machen. Sie möchte nicht, dass Jackson wegen ihr in Schwierigkeiten gerät, denn sie weiß, dass sehr streng darauf geachtet wird, mit wem er sich abgibt.

„Dann habe ich selber Schuld.", winkt er nur ab und dreht sich dann ein Stück weiter zu ihr: „Willst du mich los werden?"

„Nein, natürlich nicht... ich freue mich, dass du hier bist, aber ich möchte nicht, dass du wegen mir Probleme bekommst.", lächelt sie ihn schüchtern an.

„Ich bin schon groß, das bekomme ich hin.", grinst er und muss sich ein leises Kichern verkneifen. Hazel sieht das direkt.

„Mach dich nicht lustig über mich, Wang.", lacht sie deshalb und sieht ihn schmollend an.

„Würde ich nie.", gespielt empört sieht er sie an und sie beginnt zu lachen.

„Also, die Handynummer, hm?" Jackson scheint sich plötzlich wieder an den Inhalt seines Briefes zu erinnern und sieht sie hoffnungsvoll an.

„Das hätte ich ja fast schon vergessen.", stößt sie aus und zieht ihr Handy aus der Hosentasche.

„So schnell vergisst du mich? Dann müssen wir erst recht Nummern tauschen, damit ich dir in Erinnerung bleibe." Jackson wirkt wie ein kleines, trotziges Kind und genau das ist es, was Hazels Herz zum schneller Schlagen bringt. Denn das ist der Moment, in dem sie realisiert, dass Jackson ganz natürlich bei ihr ist und sich nicht verstellt. Und genau das gefällt ihr.

„Glaub mir, so jemanden wie dich vergisst man nicht so schnell."

Dear Jackson...Where stories live. Discover now