Dear Jackson...

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19.08.2017

Jackson,

es tut mir leid, dass ich dich ständig mit meinen Problemen nerve. Wahrscheinlich liest du diese Briefe nicht mal, denn du wirst wichtigeres zu tun haben, als dir das Geheule eines deiner Fans anzuhören, doch ich muss mir alles von der Seele reden, was mich belastet, und es gibt niemanden mehr, bei dem ich das lieber machen würde, als bei dir.

Meine Mutter hat heute eine Vase nach mir geworfen und ich weiß nicht, was ich machen soll. Am liebsten würde ich von zu Hause abhauen, aber ich habe niemanden mehr. Unsere Familie hat sich von uns abgewandt, als herauskam, dass meine Eltern dieses Problem haben.

Ich habe mich jetzt neulich in meinem Zimmer versteckt und versucht alle Glassplitter aus meiner Haut zu ziehen, damit meine Mutter nicht sieht, was sie mir angetan hat, wenn sie wieder nüchtern ist.

Ich kann ihr das doch nicht antun, oder?

Sie macht das ja alles nicht mit Absicht, der Alkohol ist doch mit Sicherheit Schuld, oder?

Ich wünsche euch alles Gute und dir viel Erfolg bei deinem Modelauftrag, du wirst atemberaubend wie immer aussehen, Jackson.

Alles liebe, Hazel.

Jackson rechnet schon damit, dass er einen Brief bekommt, als er Hazel vor seinem Tisch auftauchen sieht.

Nach dem letzten Mal ist er sich sicher, dass es das Mädchen vor ihm ist, das ihm die Briefe schickt. Er würde es sich selber niemals eingestehen, dass er sich schon nach 2 Briefen um dieses Mädchen sorgt. Das ist doch lächerlich. Wieso sollten 2 Briefe und 2 kurze Gespräche so eine Sympathie in ihm hervorrufen? Natürlich, Hazel ist anders als die anderen Mädchen, die für gewöhnlich zu den Fanmeetings kommen.

Sie ist eine erwachsene Frau, die echte Probleme in ihrem Leben hat. Jackson verachtet solche Eltern, wie die ihre. Doch er weiß auch, dass er eigentlich nichts dagegen machen kann – und es auch nicht sollte. Eigentlich müsste ihm das alles völlig egal sein. Er sollte nicht mehr daran denken, sobald Hazel seinen Tisch verlässt, doch er kann es nicht. Immer wieder hatte er sich dabei erwischt, dass er daran gedacht hat, wie es ihr wohl geht.

Als er den Brief entgegen nimmt, sieht er ihr eindringlich in die Augen und versucht ihre Emotionen aus ihrem Blick abzulesen, was ihm nicht gelingen will.

„Dankeschön. Bleib stark und halte durch, du schaffst das.", sagt er und drückt ihre Hand kurz, aber fest.

Hazel sieht ihn einen Moment lang erschrocken an, dann geht sie mit der Erkenntnis, dass Jackson ihre Briefe liest.