18. Türchen

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Ein Feuerwerk der Gefühle

„Du weißt genau, dass ich nur dich will.", versuchte er sich rauszureden.
„Ah, ach so. Und warum sah das dann eben noch ganz anders aus?", fragte ich ihn sauer. Am liebsten hätte ich geschrien, doch wir standen in mitten der Mal und ich wollte ganz sicher nicht zu Lachnummer des Tages werden. Sasuke musste aber mal wieder mit fast jedem flirten!
„Oh komm schon, sie hat angefangen!", startete er die nächste Ausrede. Sasuke Uchiha, manchmal würde ich dich am liebsten erwürgen.
„Ja, und du hast weitergemacht!", fauchte ich ihn an. Allein bei der Vorstellung wurde ich noch wütender, als ich schon war.
„Es wäre unhöflich gewesen, sie zu ignorieren.", entgegnete er sicher. Ist jetzt nicht dein Ernst?!
„Willst du mich verarschen? Es ist etwas völlig anders, mit Leuten zu flirten oder einfach nur nett zu sein. Aber weißt du was? Du hast ja nicht mal bestritten, mit ihr geflirtet zu haben! Tja, Mister Uchiha darf natürlich alles, er darf siebzehn Freundinnen haben, noch mit dreißig anderen Frauen am Tag flirten und wenn es hart auf hart kommt, seine fünfzig Affären aufdecken und Misses Haruno darf nicht mal Brat Pitt im Fernsehen bewundern, aber hey, sie hat ja ihren Sasuke, plus die siebzehn anderen Freundinnen, die dreißig Flirts und die fünfzig Affären.", warf ich ihm vor. Er verdrehte die Augen und das war mir dann echt genug. Ich lief los, um meine Weihnachtseinkaufsliste abzuarbeiten, was wir eigentlich gemeinsam machen wollten.
„Sakura, boah jetzt sei doch nicht so empfindlich!", rief er mir nach, aber ich hatte nicht mal den Gedanken jetzt stehenzubleiben. Langsam merkte ich, wie er immer näher zu mir aufrückte, aber ich hatte gerade echt keinen Bock auf ihn.
„Du schläfst diese Nacht auf der Couch!", sagte ich mit fester Stimme und die nahen Schritte, verstummten. Ins Schwarze getroffen. Sasuke hasste es, wenn er mich beim schlafen nicht umarmen könnte, weil er Angst hatte, dass ich eines Morgens einfach weg sein könnte. Eigentlich total süß, aber auch die perfekte Waffe gegen ihn. Warum er diese Angst hatte, wusste ich immer noch nicht, aber warum er mich umarmen musste, hatte er mir schon bei unserer ersten gemeinsamen Nacht erklärt.

„Ich schlaf nicht auf der Couch!", war das erste was ich hörte, als ich im Wagen saß.
„Tja, entweder auf der Couch, oder vielleicht wäre es doch besser auf dem Bett der Rothaarigen zu schlafen?", erwiderte ich sarkastisch. Allein die Vorstellung, er könnte das wirklich machen, ließ mich erschaudern, aber ich musste ihm halt irgendwas an den Kopf werfen.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Ich hab einmal mit ihr geflirtet, ich geb's ja zu. Du weißt doch, dass ich wirklich nur dich liebe.", gab er zu, aber so leicht gab ich mich nicht geschlagen!
„Nicht überzeugt!", meinte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Sasuke war sichtlich genervt, aber fuhr einfach los und so saßen wir die ganze Fahrt über schweigend im Auto.
„Soll ich dir helfen, die Einkäufe reinzutragen?", bot der Schwarzhaarige an, doch ich kannte ihn gut genug, um ihn zu durchschauen.
„Oh Sasuke, du schläfst trotzdem auf der Couch.", äußerte ich und sofort ließ er die Taschen wieder fallen. Er hätte es ruhig trotzdem machen können!
„Sakura, was willst du jetzt genau von mir?", fragte er geradeheraus. Was ich will? Vielleicht ein 'Tut mir leid, Sakura'?!
„Als erstes will ich eine Entscheidung und dann will ich, dass du um mich kämpfst! Ich bin nicht das Mädchen, an dem du alles auslassen kannst und mit dem du machen kannst, was du willst!", schrie ich nun. Ich hab auch Gefühle und ich bin ein normales Mädchen, dass von ihrem Freund manchmal erobert werden will. Sasuke sagte nichts mehr, stieg in sein Auto und fuhr einfach weg. Ich war so fassungslos, dass ich mich weder bewegen, noch etwas sagen konnte.

Es war nun kurz vor Mitternacht und bald würde Weihnachten sein, doch Sasuke war den ganzen Tag noch nicht aufgetaucht. Langsam fing ich echt an, mir sorgen zu machen, denn ich saß schon eine gefühlte Ewigkeit alleine in unserer Wohnung. Am Nachmittag hatte ich alles, was ich für morgen an Essen brauchte gekocht und nun saß ich auf der Couch. Eigentlich hatte ich mir ein Buch geschnappt und wollte lesen, aber wegen der Anspannung konnte ich mich nicht auf die kleinen Buchstaben konzentrieren. Plötzlich hörte ich einen lauten Knall. Die Wanduhr zeigte genau 00:00 Uhr an und es war nun offiziell Weihnachten. Ein zweiter Knall folgte und diesmal begab ich mich auf Zehenspitzen zum Fenster. Was weiß ich denn, wo diese Knalle herkommen?
Ich zog die Gardinen ein Stück auseinander und traute meinen Augen nicht. Sasuke stand mit Silvesterraketen hinter dem Haus und nachdem er mich am Fenster entdeckt hatte, machte er weitere drei von ihnen an. Was dann passierte war wohl das süßeste, was ich je in meinem Leben gesehen hatte. Am Himmel formten sich aus lauter kleinen Lichtern erst 'Es tut mir leid, Sakura', danach 'Ich liebe dich, Sakura' und zum Schluss 'Marry Christmas'.
Genau so meinte ich das mit dem erobern!

Merry ChristmasWhere stories live. Discover now