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Jasper

Immernoch sitze ich auf dem Sofa und starre auf das linierte Stück Papier vor mir.

Hatte sie recht?

Das laute Knallen der Tür die gegen die Angel schlägt, holt mich aus meinen Gedanken.

Dad ist zurück

Soll ich ihm den Brief zeigen? Oder doch lieber die Klappe halten.

,,Jessss, wo bist du?? Die Schule hat mich angerufen, du hast die letzten 2 Tage geschwänzt. Komm jetzt her und erklär mir diesen Scheiß!!" Donnert seine Stimme durch die Eingangshalle.

Ich glaube ich zeige ihm den Brief gleich.

,,Hey Dad." Begrüße ich meinen Vater.

,,Wo ist dein Miststück von Schwester? Diese undankbare Göre!"

,,Ich glaube das solltest du dir vielleicht mal durchlesen, bevor du hier noch weiter sinnlos durchs Haus schreist."

Mit wütenden Schritten kommt er auf mich zu und reißt mit den Zettel aus der Hand. Kurz sieht er mich zweifelnd an bevor er seinen Blick dem Brief zuwendet.

Von Zeile zu Zeile wird sein Gesicht blasser. Seine Gesichtszüge entgleisen. Ich sehe wie er fertig ist mit dem Brief. Und mit seinen Nerven.
Wäre neben ihm nicht der Sessel gewesen, wäre er jetzt höchst wahrscheinlich zu Boden gefallen.

Sein Kopf fällt nach hinten in den Nacken und er fängt schluchzend an zu weinen. Er weint und weint und hört nicht mehr auf.

Was ist denn jetzt los? Ich dachte er hasst sie, weil sie nie für uns da war seit Mum gestorben ist.. Ihr war doch immer alles egal!

,,Dad, was ist?" Versuche ich ihn anzusprechen. Doch ohne Erfolg. Sanft schüttle ich ihn an seiner Schulter.
,,Dad, hey was ist?"

Er schluchzt und weint und erstickt fast an seinen Worten als er versucht mir zu antworten.

,,S-sie i-iisst d-ddo-och m-mmmei-meine To-och-ter."

Das hat ihn nie interessiert. Nicht als Mum gestorben ist und wir alle getrauert haben (bis auf Jess). Nicht als er angefangen hat, sie zu schlagen und auch nicht als sie sich immer mehr von uns abschottete. Es hat ihn nie gekümmert, ob sie jetzt seine Tochter, Nachbarin oder eine total Unbekannt wäre. Es wäre ihm egal.

Irgendwie geht mir hier alles zu schnell. Erst dieses ständige Geprügle, dann das plötzliche Verschwinden von Jess und jetzt der Gegühlsausbruch von meinem Vater. Alles viel zu schnell.

                                 *

Mit 100 km/h auf dem Tacho rase ich durch die Stadt. Ich geh jetzt zu meinen Kumpels auf 'ne Party, lass mich da ordentlich besaufen und such mir Gesellschaft für mein Bett. Davon gibt's ja genug.

Jess war nie so eine

Einfach aus trotz trete ich noch stärker aufs Gaspedal. Sie soll aus meinen Gedanken verschwinden. Jess hat nichts in meinem Kopf zu suchen.

Ich fahre die Einfahrt zu Benji hoch, wo er schon an der Haustür auf mich wartet.

,,Na endlich. Jetzt ist wieder Party-time." Er setzt sich neben mich auf den Beifahrersitz und ich fahre los.

Was macht Jess jetzt und wo will sie wohnen?

20........60.......130........160km/h erreiche ich bevor mir leise Benji's Stimme an's Ohr dringt.
,,Hey bro, tritt auf die Bremse. Willst du uns noch umbringen oder was?? Was ist mit dir los, du bist heut total neben der Spur?!"

Soll ich? Soll ich nicht?

,,Familie." Antworte ich ihm kurz und so dass er versteht, dass ich das Thema nicht vertiefen will.

Auf der Party angekommen, begrüße ich meine Kumpels und verschwinde dann in die Küche.

Schwankend folge ich der sexy Blondine die Treppe nach oben. Vor der Zimmertür bleibt sie stehen und dreht sich zu mir um. Sie sieht mich mit diesem anziehenden Blick an.
Ich drücke sie heftig gegen die Wand während ich sie lustvoll küsse.
Jip, so bekommt man einen klarem Kopf.

Sie löst sich von mir öffnet die Tür neben sich zieht mich mit nach innen und schmeißt mich leise knurrend aufs Bett. Jetzt kann der Spaß beginnen...

~Just A Show~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt