Kapitel 9 (Marco)

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"Lasst den ganzen Mist hier, oder ist euch etwa zu Feiern zumute?!"
Marco war mit seinen Nerven am Ende, wir hatten vor kurzem unseren Captain verloren und Ace mit dazu, so Marcos Vater und seinen besten Freund.

Eigentlich wäre nun die Weihnachtszeit, die Menschen auf den Straßen bewunderten all die Lichter, jeder war glücklich, doch uns fiel es selbstverständlich schwer.
"Räumt den ganzen Scheiß hier wieder auf!", brüllte er, ehe er mit gekränktem Blick den Speisesaal verließ, "ich will es nicht sehen..."

So wurden die ersten angebrachten Lichterketten wieder entfernt, all die schöne  Dekoration, all die schöne Stimmung. Natürlich trauern wir, aber war es denn verboten, weiter zu leben? Ich lief Marco schnell nach, erwischte ihn an Deck und griff nach seinem Arm. "Warte auf mich, geh nicht immer alleine irgendwo hin," sagte ich ihm besorgt. Der neue ernannte Kapitän drehte seinen Kopf zu mir und fing ein wenig an zu schmunzeln. "Du sollst nicht alleine weinen", fügte ich noch hinzu.

"Du bist so fürsorglich, aber das bringt uns die beiden auch nicht zurück." mit diesen Worten sprang er vom Schiff und ging alleine am Strand entlang.

Vor dem Krieg waren Marco und ich ein Paar, nun war er verbittert, ließ nicht einmal mich mehr an sich heran, es verletzte mich ihn so zu sehen.
Seufzend ging ich wieder unter Deck und rief schließlich: "Alles wieder aufhängen!! Los heute Abend ist Weihnachten und wir wollen feiern!" "Aber was ist mit Marco?", fragte Vista.
"War immerhin sein Befehl! Los jetzt!!"

Ein Wunder, aber die Männer hörten auf mich, wahrscheinlich weil sie mir nun blind glaubten.
Es wurde alles vorbereitet, die Geschenke unter den Weihnachtsbaum gelegt und gekocht, die Mannschaft bekam wieder etwas von ihrem Lebensfreude zurück und schließlich warteten wir nur noch auf Marco.

Ich saß am großen Tisch und als er schließlich herein kam und alles sah, wollte er sofort wieder los brüllen, doch nicht mit mir. Ich sprang auf, gab ihm nach langem wieder einem Kuss auf die Wange und zog ihn an seiner Hand zum Tisch. "Los es gibt gleich Essen, du hast uns warten lassen!"

"Was soll das [Name]?! Hast du mit vorhin nicht zugehört?!", Marco knirscht mit seinen Zähnen, sah mich wütend an und schlug mit der Faust auf den Tisch.
Den Raum erfüllte nun Stille, die schockierten Augen waren auf Marco und mich gerichtet.
"Schämst du dich nicht? Wir haben so viele Männer verloren, so viele Freunde, unsere Familie! Und du hast nichts Besseres zu tun als diese Scheiße hier aufzuhängen!", er riss die Lichter von den Wänden, "du hast nichts Besseres zu tun als das alles hier zu fressen!", mit einem Schlag ließ er das gesamte Essen auf den Boden knallen, "du hast nichts Besseres zu tun als nur an dich selbst zu denken du egoistische Schlange!"

Tränen stiegen im meine Augen. Ich sah Marco nur fassungslos an, was war aus ihm geworden?
"Marco reiß dich zusammen, sie wollte ein schönes Weihnachtsfest für uns alle, um-", Vistas Worte wurden von denen des Captains unterbrochen. "Ach vergiss es!", gerade wollte er den Raum verlassen, da hielt ich es nicht mehr aus, ich ging zu ihm, holte mit meiner Hand aus, ehe ich ihm damit, mit voller Wucht, ins Gesicht schlug.

Er sah mich schockiert an, ich erwiderte seinen Blick nur mehr mit Gleichgültigkeit. "Frohe Weihnachten. Versinke in deinem Selbstmittleid und deinem Kummer, aber zieh die anderen nicht damit rein. Jeder ist hier traurig, jeder vermisst die Verlorenen, nur du schaffst es nicht, anderen Mut zu machen, was alle andern hier versuchen."

Enttäuscht verließ ich den Raum und lief in mein Zimmer, mein Körper zitterte, mir war eiskalt geworden. Ich legte mich in mein Bett, verkroch mich unter meiner Decke und fing an zu weinen.

Nach einer Zeit klopfte es an meiner Tür, mir war egal, wer vor dieser nun stand, vermutlich Vista oder Izou... "Geh weg",murmelte ich nur in meine Decke, ob es an der anderen Seite der Tür überhaupt hörbar war, war zweifelhaft.
"Ich komme jetzt rein [Name]!", überrascht von Marcos Stimme, die ich hörte, schlug ich die Decke auf und warf sofort ein Buch nach ihm, welches sich auf meinem Nachttisch befand.
"Hau ab! Die egoistische Schlange hier feiert Weihnachten!", sagte ich sauer und zog die Decke über meinen Kopf.

"Lass mich mit dir reden, tut mir leid ok?", meinte er. "Damit soll es nun gut sein?", ich schlug die Decke erneut auf und wollte ihm schon den nächsten Gegenstand entgegen werfen, aber er befand sich schon an meinem Bett. Er setzte sich auf dessen Rahmen und sah mich an.

"Ich weiß nicht was mit mir los ist, ich bin einfach vollkommen überfordert", der blonde Mann bettet sein Gesicht in seine Handflächen und sah erledigt zu Boden, "ich habe so viel verloren, jetzt soll ich als neuer Captain alle anführen, ich bin nicht bereit dafür, wie soll ich anderen Mut und Kraft geben, wenn im mir selbst nichts davon mehr übrig ist?" seine Stimme war leise, bedrückt, er fing an zu weinen, "tut mir wirklich leid wegen dem Weihnachtsfest und wegen meinen Worten dir gegenüber, das hast du nicht verdient."

Ich seufzte und legte schließlich meine Hand auf seinen Rücken, ehe ich diesen sanft streichelte. "Du dachtest du musst das nun alles alleine hinbekommen nicht wahr? Marco nur weil du nun der Captain bist heißt das nicht, dass du keine Hilfe erwarten darfst..."

"Ja. Da hast du wohl Recht. Ich war dumm, tut mir leid", seine geröteten Augen sahen mich an. Seine Hände griffen nach meinem Gesicht, welches er nun nahm und an das Seine zog. "Ich hab dich so mies behandelt, ich liebe dich [Name] bitte verzeihe mir, ich brauche dich." schmunzelnd küsste ich ihn sagt und anschließend seine Stirn.
"Komm, ich habe noch ein Weihnachtsgeschenk für dich!"

Nun schmunzelte er ebenfalls etwas und wir standen schließlich auf. Ich ging mit ihm in den verwüsteten Speisesaal und legte mine Arme um seinen Hals. "So und nun?", frage Marco.

"Räume das hier alles auf und danach kannst du mir die Füße küssen!"
Mit diesen Worten ging ich nun stolz den Gang entlang zu meinem Zimmer zurück, machte es uns ein wenig romantisch und legte mich ins Bett, ehe ich nun auf ihn wartete. Mal sehen wie lange er brauchen würde, um das Chaos zu beseitigen. Ich für meinen Teil freute mich auf später, um Marco endlich wieder in die Arme schließen und küssen zu können.

One Piece- Weihnachts One Shots c:Where stories live. Discover now