Teil 4

1.3K 12 0
                                    

Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich von Chris schwanger bin!
Bevor ich rausgehe, entscheide ich mich dafür Chris nichts von meiner Schwangerschaft zu erzählen. Vielleicht wäre es für's erste nicht so eine schlaue Idee ihm davon zu erzählen. Wer weiß, wie er reagieren würde.
Ich öffne die Tür, vor der Chris ungeduldig auf mich wartet.
Den Streifen habe ich natürlich schon weggeschmissen, in den Mülleimer im Badezimmer.
,,Endlich bist du fertig.", sagt Chris und packt mich am Handgelenk.
,,Lass mich bitte los. Ich kann auch alleine gehen.", zische ich.
Er beäugt mich misstrauisch, lässt mich aber los.
Während wir zurück zur Zelle laufen, sagt niemand von uns ein Wort. Ich starre ihn die ganze Zeit an.
Er hat mich gestalkt, meine Mutter so weit gebracht, dass sie sich umgebracht hat, mich vergewaltigt und gefoltert. Wieso mag ich ihn trotzdem?
Ist das normal?
Jeder normale Mensch würde so jemanden hassen, und was ist mit mir? Ich bekomme in seiner Gegenwart Bauchkribbeln und fühle mich richtig wohl.
Das kann gar nicht normal sein!

Zurück in der Zelle, lege ich mich in eine Ecke. Ich muss versuchen ein wenig zu schlafen...
Als ich aufwache, liege ich auf einem Bett, aber nicht auf meinem Bett, sondern auf Chris' Bett. Und ich habe keine Sachen an! Ich bin nackt!
Ich versuche aufzustehen, doch erst jetzt bemerke ich, dass ich angekettet bin. Verwundert schaue ich mich im Raum um. Es sieht ja gar nicht aus, wie Chris' Zimmer, eher wie das Folterzimmer!
Es stehen lauter Folterwerkzeuge im Raum herum.
Ein Nagelbett, ein Sarg mit Nägeln, der Elektrostuhl und vieles mehr.
,,Jessy, Jessy, Jessy.", sagt Chris, der plötzlich aufgetaucht ist.
,,Was ist hier los, Chris?!", frage ich verzweifelt.
,,Es tut mir Leid, Jessy. Es tut mir Leid. Wieso hast du mir verschwiegen, dass du schwanger bist?! Wieso?!", knurrt Chris zur Antwort.
Ich weite entsetzt meine Augen.
,,Woher... Woher weißt du das?"
-,,Jessy, Jessy, Jessy! Wieso nur, wieso?!", redet er einfach weiter, ohne auf meine Frage zu antworten.
Er holt ein Messer hinter seinem Rücken hervor und kommt langsam auf mich zu.
,,Ich habe dich gewarnt, Jessy. Wie konntest du mir mein Kind verschweigen?!"
Ich schreie auf, als er das Messer an meinem Oberschenkel ansetzt und reindrückt. Er schlitzt mir langsam das Bein auf.
Ich schreie wie am Spieß.
,,Hör auf, bitte hör auf!", kreische ich weinend.
Ohne mich zu beachten schlitzt er mein anderes Bein auch auf. Dann macht er das gleiche mit meinen Armen.
Ich keuche und stöhne vor Schmerz.
,,Chris, bitte. Es tut mir Leid! Glaub mir das! Es tut mir Leid."
Voller Blut holt er das Messer aus meinem Arm und kommt mit dem Messer auf mein Herz zu.
,,Nein, nein. Bitte nicht! Chris, bitte! Hör mir doch zu, bitte!", flehe ich. Doch es ist zu spät. Chris stößt das Messer grinsend in meine Brust.
,,Viel Spaß in der Hölle!", sagt er, bevor ich sterbe.

Schreiend schrecke ich hoch. Ich schaue mich im Raum um. Ich bin in der Zelle.
Es war nur ein Traum!
Erleichtert atme ich meine ganze Luft aus. Anscheinend habe ich die ganze Zeit die Luft angehalten.
Die Tür stößt auf und Chris stürmt rein.
,,Was ist los? Wieso hast du so laut geschrien?", fragt er hektisch und besorgt.
,,Nichts, ich hatte nur einen Albtraum.", beruhige ich ihn.
,,Oh, ich dachte schon dir ist was passiert.", sagt er erleichtert.
,,Chris, kann ich mal mit dir sprechen?", frage ich ihn und beiße mir auf die Unterlippe.
,,Ja, klar."
-,,Also, ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll...", beginne ich zögernd.
,,Du kannst mit mir über alles reden."
-,,Ich... Ich bin... Ich bin...Ach egal."
Chris schaut mich fragend an.
,,Sag, was du mir sagen wolltest.", drängt er.
Shit! Ich habe ihn wohl richtig neugierig gemacht!
,,Es ist nichts. Ich wollte nur sagen, dass ich hungrig bin.", lüge ich.
,,Achso. Sag das doch.", sagt Chris grimmig.
Er verlässt den Raum und kommt nach 10 Minuten wieder mit einer Schale voll Obstsalat und einer Gabel.
,,Danke.", sage ich, nachdem er es mir gibt.
Chris greift nach meiner Verwunderung nochmal

durch die Lucke nach meinen Haaren und zieht daran.
,,Au! Was machst du da?!", schreie ich auf.
,,Wehe, du stotterst nochmal und kommst nicht zum Punkt! Ich hasse es, wenn du mir was verschweigst!", knurrt Chris und lässt mein Haar nach kurzem ziehen los.
Schreiend knalle ich mit dem Kopf gegen das Gitter, bei dem Versuch mich loszureißen und er losgelassen hat.
,,Hast du mich verstanden?", ergänzt er knurrend.
Ich nicke und kippe auf dem Boden um. Dann wird mir schwarz vor Augen. Das letzte das ich höre ist, wie Chris lachend den Raum verlässt.

,,Jessy! Wach endlich auf!"
Langsam öffne ich meine Augen und schreie.
Ich liege nackt an einem Bett gefesselt im Folterraum!
So, wie im Traum!
Verzweifelt versuche ich mich zu befreien, doch ich schaffe es nicht.
,,Jessy, Jessy, Jessy.", sagt Chris, der schon wieder plötzlich aufgetaucht ist.
Das gleiche hat er auch im Traum gesagt.
Ist das auch ein Traum?
Nein, es ist die Realität, ich spüre es.
,,Nein!", flehe ich und schaue Chris voller Panik an.
,,Jessy, hast du mir vielleicht etwas zu sagen?", drängt er und holt ein Messer hinter seinem Rücken hervor.
,,Wieso hast du mir verschwiegen, dass du schwanger bist, Jessy?!"
-,,Woher weißt du das?", frage ich.
Chris greift nach etwas, dass auf einem Tisch steht und hält mir den positiven Schwangerschafts-Streifen vor die Nase.
,,Tut mir Leid, ich hätte es dir nicht verschweigen dürfen! Bitte töte mich nicht, bitte!", schreie ich panisch.
,,Du kannst mir doch nicht mein Kind verschweigen!", sagt er knurrend und setzt das Messer an meinem Oberschenkel an.
,,Nein, nein, nein! Bitte nicht!"
Er drückt das Messer rein und holt es sofort wieder raus.
Ich schreie so laut ich kann und stöhne vor Schmerz.
,,Chris, bitte!"
Grinsend sticht er auch in meinen anderen Oberschenkel.
Es sind nur leichte Stiche, trotzdem tut es hammer weh.
Langsam wird mir schwindelig und ich verliere das Bewusstsein. Doch bevor ich ganz Ohnmächtig werde, sehe ich Chris' grinsendes Gesicht, dass über mich gebeugt ist...

Langsam komme ich wieder zu Bewusstsein.
Ich schaue mich verwirrt in der Umgebung um.
Ich liege auf Chris' Bett in seinem Zimmer.
Ein Schmerz durchzuckt meine Beine.
Ich schaue unter die Decke.
Meine Oberschenkel sind mit Verband zugebunden.
Ist es wirklich passiert?
Hat Chris ein Messer in meine Oberschenkel gesteckt?
Bevor ich mich noch paar Fragen stellen kann, kommt Chris aus seinem Badezimmer zu mir.
Mit verschrenkten Armen bleibt er vor dem Bett stehen und schaut mich erwartungsvoll an.
,,Es tut mur Leid, dass ich dir dein Kind verschwiegen habe. Ich wusste nicht wie du reagieren würdest.", gebe ich schüchtern zu.
,,Ist schon okay, aber wehe, du verschweigst mir jemals wieder etwas, verstanden?"
Ich nicke und versuche mich aufzusetzen, doch meine Oberschenkel tun so weh.
Chris hilft mir mich aufzusetzen und setzt sich grinsend neben mich.
,,Wieso grinst du so?", frage ich und schaue ihn fragend an.
,,Ich werde Vater. Ich wollte zwar nie ein Kind, aber als ich den positiven Test gefunden habe, war ich total froh.", klärt er mich auf.
,,Bist du etwa nicht froh darüber, dass du Mutter wirst?", fragt Chris beleidigt.
Ob ich froh darüber bin?
,,Ich habe echt keine Ahnung. Das Kind ist schließlich durch eine Vergewaltigung entstanden.", sage ich.
Chris greift nach meiner Taille und zieht mich näher zu sich dran.
,,Vergiss es endlich. Wir werden Eltern. Freu dich mal.", sagt Chris und küsst mich auf den Mund. Ohne darüber nachzudenken erwidere ich den Kuss, der nicht aufzuhören scheint.
Ich erkenne Chris nicht wieder. Seitdem er weiß, dass er Vater wird, verhält er sich so komisch.
Was ist nur mit ihm los?
,,Was ist los, Schatz?", fragt er besorgt.
,,Ehh, nichts. Was soll denn sein?"
-,,An was denkst du gerade?"
Ich lächele. Das hat er mich ja noch nie gefragt. Jetzt bin ich mir sicher, dass es ihm nicht mehr ganz gut geht.
,,Wenn ich ehrlich sein soll, dann denke ich gerade an dich.", gebe ich zu und merke wie ich rot werde.
,,Das muss dir nicht peinlich sein. Ich denke auch an dich,

sogar immer.", sagt Chris.
Wie auf Knopfdruck beuge ich mich zu ihm nach vorne und küsse ihn ganz leidenschaftlich.
Wir knutschen noch eine Weile weiter, bis mir klar wird, was ich hier eigentlich tue.
Ich unterbreche den Kuss, wotaufhin Chris mich fragend anschaut.
,,Tut mir Leid, aber ich bin noch nicht dafür bereit.", sage ich und wende mich von ihm ab.
,,Sag mal, macht es dir eigentlich Spaß?", fragt er wütend.
Ich wende mich wieder ihm zu.
,,Was denn?"
-,,Macht es dir Spaß mir die ganze Zeit Hoffnungen zu machen und mich zappeln zu lassen. Mir macht es nämlich kein Spaß. Es kommt mir vor, als würdest du mich nur benutzen!", knurrt er und sein Gesicht läuft vor Wut rot an.
,,Es tut mir Leid, aber ich kann dich einfach nicht lieben. Dafür ist zu viel passiert. Es tut mir unendlich Leid, wenn ich dir Hofgnungen gemacht habe. Ich weiß ja selbst nicht, wie ich mich in deiner Gegenwart verhalten soll. Mal bist du der nette Chris, den ich voll mag und dann wieder der böse Chris, der mich schlägt, foltert und in einem Käfig gefangen hält."
Chris ballt seine Hände zu Fäusten.
,,Jessy, du weißt, dass ich dich liebe. Egal ob ich dich einsperre, schlage oder foltere. Wenn ich dich nicht lieben würde, dann wärst du schon längst tot! Und außerdem wirst du es wohl mit mir aushalten müssen, da wir Eltern werden und ich dich unmöglich gehen lasse. Egal, was ich machen muss, damit du mich liebst. Ich mache alles. Wenn es sein muss, werde ich dich auch foltern!", sagt Chris finster.
Und da ist auch schon wieder der alte Chris und ich glaube auh nicht, dass er sich jemals ändern wird.

9 Monate später:

,,Schatz! Essen!", ruft Chris aus der Küche. Ich sitze in meinem Zimmer und starre Löcher in die Wand. Mittler Weile ist mein Bauch kugelrund. Ich habe es satt dieses Baby mit mir rum zu schleppen.
Jede halbe Stunde merke ich, wie es mich tritt. Das ist super nervig.
,,Ja! Komme!"
Mit viel Mühe schaffe ich es aufzustehen und den Raum zu verlassen und in die Küche zu gehen.
,,Morgen, Liebling.", sage ich, als ich in die Küche komme.
,,Hey, Liebes."
Chris kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Mit der Zeit habe ich mich an Chris gewöhnt. Wenn man das tut, was er sagt, ist er eigentlich ganz okay. Man muss mit ihm umgehen können. Ich tue einfach so, als würde ich ihn lieben, doch ich mag ihn nur, Liebe kann man das nicht nennen.

Nach dem Essen, gehen wir in Chris' Zimmer, doch auf dem halben Weg, kann ich nicht mehr laufen und merke wie mir eine Flüssigkeit herausläuft und mein Bauch mir weh tut.
,,Chris! Meine Venen!", rufe ich aus und falle auf meine Knie.
Schnell eilt Chris zu mir und hilft mir hoch.
Er trägt mich ins Arztzimmer und legt mich auf die Liege, die man auch im Krankenhaus sieht.
,,Willst du mich nicht ins Krankenhaus bringen?", frage ich stöhnend.
,,Das hättest du wohl gerne. Nein, das Risiko ist zu hoch, dass du jemanden um Hilfe fragst."
-,,Okay, egal. Hol das Ding aus mir raus!", stöhne ich.

Ein paar Stunden später:

,,Hey, mein Süßer.", sagt Chris zum Baby, das in einer Wiege liegt.
,,Ist es ein Mädchen oder ein Junge?", frage ich neugierig.
Ich liege im Bett und schaue zu Chris, der sich mir zuwendet.
,,Ein Junge.", sagt er und lächelt.
Jetzt ist es soweit. Ich bin Mutter. Das ist einfach unglaublich. Ich habe mir immer ein Baby gewünscht, hätte aber nicht gedacht, dass es durch eine Vergewaltigung entsteht. Trotzdem liebe ich es jetzt schon. Das Baby kann ja nichts dafür, das es entstanden ist.
Ich befürchte nur, dass es bei Chris nicht in guten Händen ist. Ich will nicht, dass es auch so böse und teuflisch wird wie er.
,,Wie wollen wir ihn nennen?", fragt Chris nachdenklich.
,,Wie wäre es mit Marcel?", schlage ich vor.
-,,Ja, perfekt. Das ist ein schöner Name."
Ein Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit.
Vielleicht ist Chris doch nicht mehr so böse. Vielleicht hat er sich ja seit dem Baby geändert. Vielleicht...

Der StalkerWhere stories live. Discover now