chapter eight - piano man

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Das Entsetzen durchfuhr ihn wie ein Blitz, während seine schmerzenden Augen die Helligkeit kaum zu verarbeiten wusste und er gezwungen war, seine Lider wieder zu schließen. Der Tag war tatsächlich bereits angebrochen—und das bedeutete, dass er die Spanne einer gesamten Nacht in der Eiseskälte verbracht hatte.

Jimin spürte, wie seine Augen erneut zufielen und sein Kopf sanft gegen die Schulter des anderen schlug; und so erhaschte er keinen Blick mehr auf die breite Tür, durch die Seokjin ihn mit unermüdlicher Beständigkeit trug. Keine Sekunde später wurde er auf einer weichen Unterlage verladen; und ein herber, männlicher Geruch umfing ihn beinahe unmittelbar und in voller Gänze. Etwas Weiches, dennoch unleugbar Schweres wurde über die gesamte Länge seines Körpers geworfen und er spürte, wie das Gewicht der Decke ihn so tief hinab drückte, dass es kaum zwei Sekunden dauerte, bis ihm das Bewusstsein restlos entschlüpfte.

Er träumte. Böse Fieberträume, wie ihm mit einer für ihn untypischen Selbsteinschätzung nach nur wenigen Takten innerhalb der verzerrten, trügerischen Traumwelt bewusst wurde. Jisoo saß an der Theke im Namusairo und unterhielt sich lebhaft mit Seojoon, der ihr mit einer Sprühflasche, so groß wie ein Sauerstofftank, Schlagsahne auf einen Teller spritzte.

Seojoon ist kein Spielverderber", sagte Traum-Jisoo, ihre Augen kalt und herablassend, während sie ihren Finger in die Sahne tauchte und ihn empathielos anblickte. „Um genau zu sein, ist er auch ein besserer Bruder als du—nimm's mir also nicht übel, wenn ich das Rattenloch in Sillim-Dong gegen ein geräumiges Zimmer in der Lee-Villa tausche."

Traum-Seojoon hob spöttisch die Augenbrauen, während er von dem Barhocker rutschte und Jimin eine Kusshand zuwarf. „Mach's gut, Baby. Wirklich schade, dass ich deine Gefühle nie erwidern konnte, aber ich bin einfach kein Homo."

Ich habe dich einmal geküsst", zischte Jimin zurück, oder zumindest versuchte er es, denn er war sich nicht einmal sicher, ob die Worte seine Lippen tatsächlich verließen. „Und das ist passiert, weil ich unter dem Einfluss von Drogen war."

Baby, du warst in mich verliebt." Er gab ein bösartiges Gackern von sich, bei dem es Jimin alle Nackenhaare aufstellte. Der Fiebertraum verhöhnte Jimin auf eine so grausame Art und Weise, dass er Seojoon in demjenigen Aufzug darstellte, in dem Jimin ihn damals, im Alter von siebzehn gegen die Wand gepresst hatte und ihn bis zur Besinnungslosigkeit geküsst hatte; Blut und Kokain auf seinen Lippen und Zähnen und Zunge.

Seojoon lehnte sich vor und ein herausforderndes Glimmen machte sich in seinen Augen breit. „Wie wär's mit 'nem Abschiedskuss? Ist das nicht das, was du dir all die Jahre gewünscht hast? Dass ich deine Fantasien erwidere?"

Ich würde dich nicht küssen, wenn man mir die Wahl zwischen dir und einem madenzerfressenen Schweinekopf lassen würde."

Seojoon lachte schallend auf, als würden ihn Jimins hasserfüllte Worte lediglich amüsieren. Er schüttelte den Kopf, sodass seine Gesichtszüge zu einem kühlen Schimmer verliefen und sein schwarzes Haar innerhalb von Sekundenbruchteilen eine hellgelbe, fast weiße Färbung annahm.

Und was ist mit mir?", fragte Yoongi geradezu katzenhaft, der plötzlich an Seojoons Stelle stand. Der Gastraum des Namusairo war verschwunden, stattdessen erkannte Jimin sich im Innenraum des Lamborghini wieder; er im Beifahrersitz und der Clanführer in seiner Position auf dem Fahrersitz. Traum-Yoongi war von einer wahrlich verlockenden Attraktivität; gerötete Wangen, die beinahe fiebrig erschienen, ein gieriger Ausdruck in seinen schwarzen Augen, die sein Gesicht und seinen Oberkörper entlang wanderten—und Jimin spürte, wie sich seine Kehle verengte.

Der Clanführer legte den Kopf schief. „Du fühlst es auch, oder?"

W-was soll ich fühlen?" Jimin war sich nicht sicher, ob seiner Kehle überhaupt ein begreifbares Wort entschlüpfen konnte, aber Yoongi schien ihn dennoch mühelos zu verstehen. Er öffnete seine hübschen, erstaunlich rosigen Lippen einen winzigen Spalt und Jimin ertappte sich dabei, wie er darauf zu starren kam, als handele es sich dabei um die größte Enthüllung der Neuzeit.

PURPLE RAINOù les histoires vivent. Découvrez maintenant