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"Sicher, dass die beiden nicht mehr wieder kommen, bevor wir fertig sind?", fragt Jack. Er wirkt nervös. Unruhig. Nicht in der Spur. Die anderen scheinen das auch zu bemerken.
"Eyeless..", sage ich ruhig. Ich berühre seinen Arm und bringe ihn dazu mich anzusehen. "Ich werde gleich tot sein. Ich werde tot auf diesem Tisch liegen. Du musst bei vollem Bewusstsein sein, Jack. Jack, ich brauche dich, sonst werde ich sterben." Alle scheinen nervös bei der Sache, und Jack kommt auch nicht wieder runter. Ich seufze innerlich. Bevor ich mich versehe, schlage ich meine Hand auf Jacks Wange, um ihn aufzuwecken und in die Realität zurückzuholen.
"EJ, VERDAMMT, REISS DICH ZUSAMMEN. WENN DU MICH STERBEN LÄSST, WERDE ICH WIEDERKOMMEN UND DICH SOLANGE VERFOLGEN, BIS DU DICH SELBST UMBRINGST, NUR UM MICH LOSZUWERDEN, ABER DAS WIRD NICHTS BRINGEN, DU WIRST MICH NIE WIEDER LOS. JETZT MACH DEINEN KOPF KLAR, BRING MICH UM UND HOL MICH ZURÜCK!" Sauer funkel ich ihn an, aber er nickt.
"Leg dich hin, wir leiten die Nakose ein." Alle nicken. Gesagt getan. "Entspann dich, Jen. Ich lasse dich nicht sterben.", murmelt Jack. Er beugt sich zu mir runter, um mich zu küssen. "Schlaf gut..", flüstert er. Tobi hat mir eine Maske aufgesetzt. Langsam werde ich müde, das Letzte was ich sehe ist wie Jack sich seine Maske aufsetzt, bevor ich die Augen schließe.

"JEFFREEEY!" Ein kleines Mädchen schreit. Sie kann nicht älter als sieben sein. Ich erkenne sie, ich bin das Mädchen. Jeffrey brennt. Die Männer versuchen ihn zu löschen, die Frauen weinen. Von weitem hört man Sirenen.

"Schlaf gut." Mit meinem Kuscheltier stehe ich in der Tür und sehe in das Schlafzimmer meiner Eltern.
"Jeffy?" Er dreht sich zu mir um und schickt mich raus. Ich gehe zu Liu. Sein Bett ist nass, jede meiner Bewegungen gibt ein klitschendes Geräusch von sich.
"Komm her, Kleine.", flüster mein älterster Bruder und nimmt mich auf den Arm. "Soll ich dir eine Geschichte vorlesen?" Jeff setzt sich neben mein Bett und fängt an mir eine Geschichte vorzulesen. Jeff gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht. Er lässt mein Nachtlicht an, doch er geht, denn Sirenen durchbrechen die Nacht.

"JEEEFFY!"

"JEFFY!" Ich reiße meine Augen auf, doch sofort dreht sich alles.
"Sie ist zu schnell aufgewacht, das hätte nicht passieren dürfen." Ich höre Jack dumpf reden. Alles reden durcheinander, dann ist wieder alles schwarz.

"Sie muss bald aufwachen. Ihre Brüder kommen bald wieder. Sie bringen mich um. Sie werden mich töten. Und sie werden ihren Spaß daran haben."
"Ich wusste du schaffst es.", murmel ich erschöpft und schmunzel leicht. "Ich fühle mich, als sei ich von den Toten auferstanden." Jack scheint erleichtert und kommt zu mir. "Ich habe Hunger."
"Mach mir nie mehr solche Angst!"
Ich schlafe wieder ein. Als ich aufwache liegt Jack neben mir, seine Arme fest um meinen Körper. Ich seufze und streiche ihm durch die Haare. Er schläft fest, ich will ihn nicht wecken. Vorsichtig versuche ich mich rauszuschleichen. Ich renne auf Zehenspitzen nach draußen, schließe leise die Tür und renne ins Wohnzimmer.
"Schonmal was von Teppichen gehört?", frage ich, während ich auf die Couch springe. Meine Füße sind kalt. Ich stecke sie unter die Decke, die Ben sich über die Beine gelegt hat und wärme sie an seinen Beinen. Er zuckt kurz zusammen, lässt es dann aber zu.
"Vielleicht solltest du dir mal was anziehen.", schmunzelt Ben und zieht mich richtig zu sich. Kichernd kuschel ich mich an ihn. Wir schauen irgendeinen Anime. Ich bin schon wieder so müde, ich achte gar nicht darauf.
"Wir sind zurück!", ertönt die Stimme von Toby. "Und wir haben jemanden dabei." Er kommt ins Wohnzimmer, zusammen mit Hoodie, Vergo und..einem Mädchen. Kurz darauf steht auch Jack im Raum.
"S-sadie..", flüstert er geschockt. Das Mädchen dreht sich um und lächelt. Breit. Sie geht auf ihn zu, umarmt ihn, bevor sie ihn..küsst.
Geschockt sehe ich zu den beiden. Sie vertieft den Kuss und er scheint nichts dagegen zu tun. Das nächste was ich realisiere ist ein Messer in ihrem Rücken, meine Hände daran.
"Ich weiß, dass du die Schmerzen spürst, Schätzchen.", knurre ich in ihr Ohr. "Fass. Jack. Nie. Wieder. An!"
"Jen, hör auf. Sie ist doch schon tot.", versucht Ben mich ruhig zurückzuhalten.
"Aber sie spürt alles. Ich weiß es." Das Mädchen steht nur mit offenem Mund da, nicht in der Lage etwas zu sagen.
"Hey. Hör auf.", flüstert Jack jetzt. Als seine Hand meine berührt, schaue ich auf, jetzt merke ich erst was ich tue. Ich lasse das Messer los und gehe ein paar Schritte zurück.
"Wer ist die Irre?", fragt diese Sadie. Böse funkel ich sie an. Ich möchte wieder auf sie losgehen, doch Toby hält mich fest.
"Meine Freundin.", antwortet Jack jetzt mit einem stolzen Grinsen im Gesicht. Ich schaue zu ihm hoch und stelle mich leicht vor ihn.
"Ich werde dein schlimmster Albtraum sein, wenn du Jack nochmal anfasst, Baby.", knurre ich sauer.
"Deshalb träume ich also jede Nacht von dir.", lacht Ben hinter uns. Ich drehe mich zu ihm und grinse verschmitzt, bevor ich jedoch wieder ernst werde.
"Träumst du wirklich von mir?", frage ich ihn. Er nickt. "Interessant." nachdenklich gehe ich in die Küche. Ich hole ein paar Lebensmittel, bevor ich sie auf den Tisch stelle. Ich verbinde ihm die Augen, mit dem Bandana um mein Handgelenk. Ich esse eine Erdbeere und beobachte Ben.
"Was soll i-...Erdbeeren.", flüstert er. Ich sehe zu den anderen und nicke. Ich nehme ein Stück Banane, ein Toast, Apfel, ein Ei und schließlich Cola, alles erkennt er.
"Ben, hast du mich noch wann anders gesehen, als in deinen Träumen?", frage ich vorsichtig. Er nimmt das Tuch ab und sieht zu mir.
"Weiß nicht, wolltest du dich ertränken?" Nickend stehe ich auf.
"Jeff weiß bescheid.", murmel ich beim Vorbeigehen zu den Jungs. "Und sie sind schon auf dem Weg zurück." Ich schaue die Tür an, ich denke nach, ich erwarte sie.
"Ich brauche ein Buch. Ein Buch und einen ganz bestimmten Pyjama.", überlege ich.
"Was hast du vor?", Vergo sieht mich fragend an, die anderen genauso.
"Mein Leben retten.", murmel ich. "Und das von euch gleich mit."
Die Jungs besorgen mir die Sachen und ich hole etwas aus Jeff's Zimmer. Es ist ein Tagebuch. Mein Tagebuch. Ich gehe zurück in mein eigenes Zimmer. Ich Blätter schon durch das Buch.
"Du bist also eifersüchtig, huh?", fragt Jack plötzlich. Ich presse meinen Kiefer zusammen und antworte nicht. Ich gehe den Flur weiter, er mir nach. "Wirklich allerliebst." Sauer drehe ich mich um.
"Du bist mein Freund. Dich darf nicht jede dahergelaufene Suizid-Schlampe anfassen, geschweige denn dir ihre Zunge in den Hals stecken!"
"So etwa?" Jack drückt mich gegen die Wand und küsst mich. Es ist aggressiv, aber es gefällt mir. Er legt seine Hand in meinen Hals und schaut mir in die Augen. "Wir stechen keine Freunde ab.", knurrt er bedrohlich. Sein Griff verstärkt sich ein wenig. "Verstanden?!"

Ziemlich beste Freunde 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt