3 Erinnern wir uns?

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"Ich hasse dich, Kleines!", ist das Erste, was ich höre, als ich meine Augen öffne.
"Was ist passiert?", frage ich. Ich setze mich auf. Ben schaut besorgt auf mich runter.
"Willst du uns was sagen?", fragt er und setzt sich zu mir. Der Elf umarmt mich fest, so fest, als würde er mich erdrücken wollen.
"Was meinst du?", frage ich sarkastisch. "Meinst du, das ich nicht damit klar komme, dass ihr wahllos Leute umbringt, dass ihr ständig mein Leben umkrempelt, dass ihr mir nicht vertraut,..."
"Du hast auch schon zwei Menschen getötet. Vergiss das nicht Jen.", erinnert Ben mich.
"Ja, nein. Einer davon hat Sally und was weiß ich wie viele andere Kinder eingesperrt und missbraucht, Jeff hat ihn getötet, meinen Exfreund hat Smile erledigt und der Letzte..." Ich stocke kurz und sehe Ben an. "Der andere hat das mit mir gemacht...", flüstert ich und zeige ihm meine Narben. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter. "Wo ist Jack?"
"Mit Tobi weg.", antwortet Ben.
"Und Jeff und Liu?"
"Kommen gleich wieder. Hey, Kleines?" Ich schaue Ben wieder an und bin der Meinung für eine Millisekunde die Menschlichkeit in seinen Augen wieder zu sehen.
"Ich hab' wieder getrunken, oder?"
"Ich glaube du solltest mit Jeff reden..." Ich nicke und stehe auf.
Ich gehe runter in Jacks Keller. Schnell nehme ich mir ein Buch und lese ein paar Zeilen.
Dann laufe ich in mein Zimmer und gehe zu meinem Schrank. Ich schaue mich um, bis ich einen schwarzen Lederrock finde. Keinen engen, eher ein Skaterrock, dazu ein schwarzes Korsett. Grinsend betrachte ich mich. Ich ziehe noch schnell Overknees an, bevor ich mich schminke und mir einen schwarzen Trenchcoat überziehe. Ich nehme mir ein kleines Klappmesser mit und gehe zurück ins Wohnzimmer. Ich stelle mich in die Tür und sehe Jeff und Liu an, die jetzt wieder dort sitzen ind irgendetwas schauen.
"Ich hasse dich nicht, Jeff. Zumindest nicht immer. Und wenn ich dich, Liu, hassen würde, müsste ich mich umbringen.", spreche ich zu meinen beiden Brüdern und lenke die Aufmerksamkeit somit auf mich.
"Ich erinnere mich. Du sagtest damals, bevor ich in Jugendarrest gegangen bin, dass du mich für immer lieb haben wirst, und wenn es anders sein sollte seist du tot.", erklärt Liu. Ich nicke, denn so war es.
"Ich wurde damals dazu gebracht, alle Erinnerungen zu verdrängen. Ich war sieben, es war nicht schwer mich zu manipulieren. Sie kamen wieder als ich ein altes Tagebuch gefunden habe." Jeff sieht mich misstrauisch an und kommt auf mich zu.
"Soll dich jemand begleiten? Soll Smile dich begleiten?", fragt er besorgt, mit seinem Blick auf mein Outfit.
"Ich gehe nicht feiern, keine Sorge!"
"Mach nichts, was du bereust!", mahnt er. Kurz überdenke ich meinen Plan, bleibe aber dabei und nicke nur noch.
"Ich mache nie etwas was ich bereue.", schmunzel ich und ziehe Jeff sein Messer aus der Hosentasche. "Das muss ich mir ausleihen. Und wenn du mir vertraust, dann lass mich machen was ich vor habe, ohne mir jemanden hinterher zu schicken. Sonst glaub' mir, ich schwöre dir, ich bring' dich um!", flüster ich und sehe Jeff direkt in die Augen.
"Wir können dir nicht helfen wenn du in Schwierigkeiten gerätst."
"Damit muss ich leben...oder eben nicht.", sage ich selbstbewusst und drehe mich um.
"Warum erinnert sie mich so sehr an Dad's Bruder?", höre ich Liu.
"Gut, ich bin also nicht alleine.", lacht Jeff noch bevor ich draußen verschwinde.
Meine Arme sind noch verbunden und sie tun immernoch leicht weh, was ich aber ignoriere. Ich laufe im Schutz der Nacht durch die Straßen zum Bahnhof. Ich weiß, dass ich aufpassen muss, da überall Kameras sind, vor allem, wenn ich zurück fahren würde. Ich setze mich in die Bahn, senke meinen Kopf und versuche mich auf nichts anderes als meine Pläne zu konzentrieren. Ein paar Bänke weiter sitzen ein paar 'Jungs' ungefähr 17 oder 18. Außer uns sitzt noch eine ältere Frau im Wagon. Unmittelbar neben ihnen. Zwei der Jungs stehen auf. Sie stellen sich an zwei verschiedene Türen.Aufmerksam sehe ich nun hin. Ich erkenne beide von ihnen. Ich stehe auf und stelle mich mit gesenktem Kopf neben eine der Türen an denen die Jungs stehen. Ich hatte gar nicht vor, dass das so kommt, aber wie der Zufall es wollte kam es so. Ich habe von Jack gelernt wie man seine Opfer so verletzen kann, dass sie es nicht merken, zumindest erst nach einer Weile.
"Eine arme wehrlose Frau zu bestehlen, ist das wirklich das einzig Wahre, Keiht?", flüster ich. Ich sehe weiter auf den Boden, spüre aber seine Blicke auf mir. "Du bist daran Schuld, dass mein Leben kaputt gegangen ist. Lass uns ein Spiel spielen.", sage ich und sehe jetzt zu ihm hoch. Ich schneide schnell und unauffällig in seinen Arm.
"Wer bist du?", fragt dieser verwirrt.
"Sag du's mir.", flüster ich. "Ich kann dir das Leben retten, oder du wirst verbluten. Also, wer bin ich?", wiederhole ich seine Frage. Ich laufe schnell zu der Tür, an der der andere steht und blockiere sie, damit niemand raus oder rein konnte. Dann gehe ich zu der älteren Frau. "Bitte tun sie mir den Gefallen und steigen sie jetzt aus." Dann nehme ich sie mit und als die Bahn hält schicke ich sie nach draußen. "Du kommst also nicht drauf? Hm, zu schade für dich. Troy? Du eine Idee?", wende ich mich an einen anderen. "Wow, ich dachte ihr könntet diesen Tag niemals vergessen.", lache ich, als auch Troy kein Wort raus bringt.
"Der Tag?", fragt Troy und sieht mich an.
"Erinnern wir uns?", schmunzel ich.
"Habt ihr gerade Angst vor einem kleinem Mädchen? Die kann doch nicht mal einer Fliege die Flügel ausreißen.", lacht ein größerer, etwas kräftigerer Typ. Ich lächel ihn unschuldig an. Er dreht mir den Rücken zu, und lacht.
"Schöne letzte Worte.", lache ich ebenfalls. Schnell schneide ich ihm die Kehle mit Jeffs Messer durch.
"FUCK!", ruft jemand. Es ist Keiht, der die Blutlache unter sich gesehen hat. Kurz darauf bricht er zusammen.
"Mach dein Hemd auf!", sage ich zu dem letzten Lebenden, neben mir und Troy. Er tut was ich sage. Ich nehme mein Taschenmesser und schneide ihm ein kleines Herz in die Brust und ritze XO hinein. "Ich hab' leider keine Zeit mehr für dich, sonst würde ich mich besser kümmern, aber jemand ist auf dem Weg hier her.", sage ich und habe auch schon seine Pulsadern aufgeschnitten. Ich ritze noch jedem ein XO ein und lege einen Zettel dazu, den ich geschrieben hatte.
Ich ziehe die Notbremse, schlage die Tür ein und springe aus der Bahn. Ich laufe die Gleise entlang, bis ich an einem Wald ankomme. Es ist der Wald in dem wie wohnen, jedoch ist er groß und ich befinde mich am anderen Ende.
"Du kannst mich nicht sonderlich leiden, aber bitte, bitte bring' mich nach Hause.", flehe ich und setze mich auf einen Baumstumpf. Ein paar Minuten herrschte Stille, sonst passierte nichts. Die Wölfe heulen, Wildschweine und Füchse ziehen durch den Wald. Ab uns zu fliegen ein paar Fledermäuse an mir vorbei und nachtaktive Falter und andere Insekten schwirren um meinen Kopf. Ich höre ein Seufzen und spüre einen eisigen Luftzug.
"Wie kommst du darauf, dass ich dich nicht mag?"
"Du machst das ziemlich deut-.", sage ich und noch bevor ich zuende sprechen kann, war ich wieder zu Hause. "-lich." Ich bin etwas niedergeschlagen, ignoriere es aber.
"Hallo?", vernehme ich das Klopfen an der Tür. Ich gehe zu ihr und öffnet sie. "Was machst du hier?!", fragt ein sichtlich verwirrter Laughing Jack. Ich sehe mich um, da ich selber nicht wusste wo ich bin. Dieser Raum sieht merkwürdig aus, irgendwas hier drin macht mir Angst. Ein kalter Schauer jagt mir über den Rücken.
"Slender hat mich hier abgesetzt. Wo bin ich?", frage ich und sehe mich um. Jack sieht sich ebenfalls um und zieht mich schnell am Handgelenk ein paar Flure entlang. "Willst du mir sagen was los ist?", frage ich. Er öffnet eine Tür, dahinter Jack. Er sieht uns mit großen Augen an. Er wirkt sauer und kommt genauso auf uns zu. Auch Laughing Jack wirkt in diesem Moment ein wenig ängstlich, eingeschüchtert.
"Was habt ihr da gemacht?!", zischt er. Laughing Jack tritt an ihn ran und flüstert ihm was zu. Ich sehe die beiden an und bin immernoch verwundert.

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