Edon seufzt. »Ich.. ich weiß nicht was du meinst, Lindsey.«

Das Mädchen, dass sich als Lindsey herausgestellt hat, verzieht kurz das Gesicht. »Wie du weißt nicht? Bei unserem letzten Treffen hast du mir versprochen, dich bei mir zu melden, aber du hast es nicht getan.«

Edon scheint verzweifelt, da er sich wiederholt durch die Haare fährt. »Achso... du.. - ich konnte nicht. Tut mir wirklich leid.«

»Wieso?«, schießt sie sofort zurück und scheint mit einem Mal ihre Maske fallen zu lassen. Wow, ganz ruhig Blondie.

Edon überlegt angestrengt, während er seinen Blick durch die Gegend schweifen lässt. Als er bei mir hängenbleibt weiten sich seine Augen kurz und ich spüre ehe ich mich versehe einen warmen Arm um meine Hüfte. »Weil ich eine Freundin habe.«, kommt es urplötzlich von Edon.

Mein Herz bleibt in meiner Brust stehen.

Was?

Lindsey schaut nun zum ersten Mal zu mir und ich habe Angst, zu Stein zu verwandeln. Nein wirklich, ihr Blick ist düster und ich kann etwas so böses darin lodern sehen, dass ich kurz Angst um mein Leben habe.

»Freundin?«, wiederholt sie ungläubig und sieht dann zu Edon's Arm hinunter, den er immer noch locker um meine Hüfte geschlungen hält.

Edon nickt, ohne mich dabei anzusehen. Denn er liefert sich nun ein Blickduell mit Lindsey, die von seinen Worten alles andere als erfreut ist. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich weiß genau, dass er das alles nur spielt, um sie loszuwerden, doch ich habe schon mein ganzes Leben lang davon geträumt, diese Worte aus Edon's Mund zu hören. Das ich seine Freundin bin. Doch ich hätte mir nie ausmalen können, sie in so einem Zusammenhang zuhören zu bekommen.

»Hast du ein Problem damit?«, kommt es von Edon, der mich aus meinen Gedanken reißt.

Lindsey zuckt bei seinem Tonfall kaum merklich zusammen und schüttelt dann nachdem sie sich gesammelt hat schwach den Kopf. »Nein, wieso sollte ich? Es überrascht mich nur. Ich... ich hätte nicht damit gerechnet, dass du der Typ für eine Freundin bist..«

Edon's Augenbrauen schießen zusammen. »Und wieso nicht?«

»I-ich hätte einfach nicht gedacht, dass du der Typ für... sowas wärst.«, stammelt sie unbeholfen und ich kann nicht anders, als zu schlucken. Denn mit einem Mal tut sie mir unglaublich leid.

»Tja, du scheinst mich einfach nicht gut genug zu kennen.«, antwortet er unbeeindruckt und verstärkt den Griff um mich. Mein Herz fängt wiederwillig an schneller zu schlagen und meine Knie werden weich, obwohl ich das nicht will. Denn ich bin sauer auf Edon. Ich bin sauer auf ihn, weil er das arme Mädchen quält und mich gleich mit, auch, wenn ihm das nicht bewusst ist.

Lindsey presst ihre Lippen zusammen. »Äh.. i-ich muss dann mal los. Wir sehn uns. Es war schön, dich kennenzulernen.« Mit diesen Worten und einem letzten hoffnungsvollen Blick zu Edon, schlägt sie die Richtung ein, aus die sie gekommen ist und lässt uns mitten im Getümmel zurück.

Sobald sie komplett außer Reichweite ist, höre ich Edon neben mir seufzen. »Wow, dass war wirklich anstrengend.«

Ungläubig sehe ich zu ihm auf. »Ist das dein Ernst?«

Er öffnet irritiert den Mund. »Was?«

»Das was du gerade abgezogen hast war einfach nur scheiße! Hast du nicht gesehen, wie du sie verletzt hast? Dass.. ich kann das einfach nicht glauben!« Zum Ende hin werde ich immer lauter, doch das interessiert mich recht wenig.

Genauso wenig wie es mich interessiert, dass einige Menschen um uns herum verwirrt zu mir schielen, oder aber kurz in der Bewegung innehalten. Sie haben sicherlich Angst, dass ich Edon gleich an die Gurgel springe, was ich um ehrlich zu sein nicht ganz so abwegig finde. Denn ich bin verdammt sauer. Natürlich nicht nur wegen dem Mädchen, sondern einfach nur, weil er mich wütend macht. Er benutzt mich als seine Tarnung und denkt dabei nicht daran, wie ich mich dabei fühle.

»Was hast du jetzt auf einmal?« Edon sieht ziemlich verwirrt aus. Seine Augen mustern aufmerksam mein Gesicht. Er scheint eine Antwort auf seine Frage zu suchen, doch ich setzte mein bestes Pockerface auf.

»Nichts. Ich schätze es wäre besser, wenn wir wieder zurück fahren.«, sage ich dann nachdem ich mich gesammelt habe.

Edon bleibt einige Sekunden still und sieht mich einfach nur an, ehe er seufzt und nickt. »Was auch immer ich falsch gemacht habe... Es tut mir leid, Ari.«

Mir wird widerwillig warm ums Herz. Edon ist ein Meister, wenn es darum geht, Mädchen um den Finger zu wickeln. Es braucht nur einen Blick aus seinen Gold-braunen Augen oder ein Lächeln, und man ist ihm wieder vollkommen verfallen.

»Könn.. können wir einfach nach Hause fahren? Ich bin einwenig müde.«, hake ich dann leise nach und halte meinen Blick gesenkt, da mir bewusst ist, dass ich keine weitere Sekunde in sein Gesicht sehen könnte, ohne komplett zusammenzubrechen.

Warum?

Warum muss ich ihn so sehr lieben?

Warum muss das alles so grausam sein?

Ich spüre eine schwache Berührung an meiner Schulter, doch ich schüttle Edon's Hand sofort ab. Ich muss auf Abstand gehen. Sonst wird es mich zerstören.

»Gut, ich fahr dich nach Hause.«

Ich atme erleichtert aus und folge ihm dann zurück zu seinem Wagen. Dabei denke ich darüber nach, wie ich weiter vorgehen kann. Denn mir ist bewusst, dass es ein langer und schmerzhafter Weg wird, bis ich über Edon hinweg bin. Oder aber auch nur mein Herz davon überzeuge, dass es keine Hoffnung für uns beide gibt.


A/N:

Guten Mittag ihr da draußen.🙌🏼

Ich melde mich mal wieder, weil ich heute frei hatte und ich es endlich geschafft habe, dieses Kapitel zu Ende zu schreiben.❤️

Ach und wie fandet ihr das Kapitel?

Wir lesen uns, Kinnas.
xoxo

Casanova ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt