Kapitel 1

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Es war nur ein Gesicht in der Masse. Eines von vielen. Eine Person die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte.
Und trotzdem war es ein Gesicht, dass ich unter Millionen anderen wiedererkennen würde, denn in meinen Träumen hatte ich es schon so oft gesehen.

Träume, gefüllt mit Erinnerungen aus einer anderen Zeit, einem anderen Leben.
Träume, die auch trotz ihrer Kälte und Grausamkeit eine Wärme mit sich brachten die ich mir nicht erklären konnte.
Träume die einen Schmerz in mir auslösten den ich schon seit ich denken konnte in meinen Knochen spürte.

Und diese Person erschien plötzlich ohne Vorwarnung genau vor mir.
All die Jahre, die ich mit diesem Loch in meiner Brust Leben musste könnten von einen auf den anderen Moment Vergangenheit sein.

“Wenn du ihn jemals finden solltest, dann verhalte dich normal.“

“Es könnte sein, dass er sich an nichts erinnern kann.“

Das war es was ich mir immer gesagt hatte. Doch in diesem Moment war mir all das egal. Nichts von dem was ich mir vorgenommen hatte kam mir auch nur für eine Sekunde in den Sinn.

Meine Beine bewegten sich von selbst und bevor ich noch in der Lage war mich zu stoppen rannte ich auf ihn zu. Tränen füllten meine Augen und liefen meine Wange herunter.

Ohne auch nur die Absicht stehen zu bleiben lief ich auf die Person im grauen Mantel zu. Er war etwas kleiner als ich, hatte einem undercut und pechschwarze Haare.
Durch die Lichter die die Stadt in der Dunkelheit erhellen sah er noch schöner aus als ich ihn in Erinnerung hatte.
Er schien sehr in das Gespräch vertieft zu sein, das er über sein Handy führte.
Doch all das interessierte mich nicht. Ich wünschte mir nicht's sehnlicher als ihn in meine Arme schließen zu können.

Erinnere dich. Bitte. Erinnere dich.

“Captain!“

Er sah von seinem Handy auf und richtete seinen gelangweilten Blick in meine Richtung.
Was er wohl gerade von mir denkt?
Immerhin steht hier ein komplett verheulter Typ vor ihm, denn er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte.
Doch zu meiner Überraschung änderte sich sein Blick schlagartig.

“Eren?“

Ich zögerte nicht länger und streckte meine Zitternden Hände aus um ihn im nächsten Moment schluchzend in die Arme zu nehmen.
Ich drückte ihn fest an mich.
Ich hatte Angst, dass er plötzlich verschwinden würde, wenn ich ihn nicht fest genug an mich drücken würde.
Dass es nur Einbildung war und er wie in meinen Träumen im nächsten Moment verschwinden würde.

Er währte sich nicht, sondern blieb regungslos stehen. Seine Arme hingen an seinem Körper herab während ich meine immer noch um ihn geschlungen hatte und mein von Tränen überströmtes Gesicht auf seiner Schulter lag.
Auch wenn ich ihm nicht direkt ins Gesicht blickte konnte ich seine Fassungslosigkeit spüren.

Aber schon nach wenigen Sekunden spürte ich auch seine warmen Arme, die sich zögernd um mich schlungen. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Ich hatte ihn wirklich gefunden.

Und bei etwas war ich mir dieses mal ohne einen Zweifel sicher.

Dieser Moment war real.

·

Eigentlich war geplant das das nur ein Oneshot ist, aber ich werde es wahrscheinlich noch fortsetzen, habe nur momentan nicht so viele Ideen...

to see you again | Ereri [Abgeschlossen]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora