t r e i n t a

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• Best Dramatic Music Ever - Unbekannt •

„Und du bist sicher, dass du das durchziehen willst?", flüsterte Lila mir unsicher zu, doch ich nickte wie wild. Noch nie war ich mir bei etwas sicherer gewesen.

„Okay, komm mit, ich gebe dir Deckung."

Dankbar lächelte ich meine Freundin an und wir verließen das Anwesen ihrer Eltern. Ein schwarzer SUV stand auf dem großen Vorplatz, der Lack glänzte im schwachen Mondlicht.

Die nächsten Stunden waren entscheidend und wenn ich ganz ehrlich war, musste ich zugeben, dass ich noch nie so viel Angst davor gehabt hatte, was passieren würde. Was gab uns Menschen überhaupt das Recht, über das Leben eines anderen zu richten? War es nicht die Entscheidung eines jeden selbst, wann er sterben wollte oder musste? Was hatten wir Menschen getan, damit wir über Leben oder Tod anderer bestimmen durften?

„Kommst du?"

„Ja, ja klar.", antwortete ich aus meinen Gedanken gerissen und schlich Lila hinterher. Der SUV blinkte auf, als Lila auf die Fernbedienung drückte und ich schluckte.

Jetzt wurde es ernst.

„Los, rein da!", zischte sie, als sie Schritte auf dem Kies knirschen hörte. "Jetzt mach schon, oder willst du doch nicht mit?"

Hastig öffnete sie den Kofferraum und schubste mich hinein. Ich machte mich in einer Ecke ganz klein und Lila schmiss eine Decke über mich.

„Falls du da nicht mehr lebend rauskommst, du warst eine gute Freundin, bisschen verrückt, aber geil. Ich hab dich lieb."

„Ich dich auch, Flamingo-Barbie.", lachte und schluchzte ich gleichzeitig ich leise und wischte mir über die Augen.

„Okay, jetzt deck dich zu!" Schnell zog ich die Decke über meinen Kopf und Lila schloss die Kofferraumklappe.

„Was hattest du am Auto zu suchen?", hörte ich Ashton seine Schwester gedämpft fragen.

„Ich habe-" Mehr verstand ich nicht mehr, da die beiden sich entfernten. Erschrocken hielt ich die Luft an, als vorne eine Autotür geöffnet wurde.

„Kommst du oder willst du doch kneifen?", vernahm ich Ashton.

„Ja, ich bin doch schon da.", antwortete Mac und ich hörte eine Autotür knallen. Ich lächelte, als ich die Stimme des Pizzabäckers hörte. Mit ihr verband ich automatisch immer etwas gutes.

„Der Plan steht? Machen wir es genauso, wie wir es besprochen haben?"

„Genau. Und keine Einzelattacken. Wenn wir da lebend rauskommen wollen, müssen wir uns an den Plan halten, es sei den, du stehst drauf, mit Blei vollgepumpt zu werden." Ashton lachte auf, doch ich konnte seine Anspannung deutlich heraushören.

„So anturnend stelle ich mir Blei im Hirn oder Herz nicht vor. Sorry Kumpel, aber 'n anständiger Blowjob ist definitiv besser." Ich grinste trotz meiner Anspannung.

„Siehst du? Und du kriegst womöglich nie wieder einen, wenn du dich nicht konzentrierst. Also keine Ablenkungen. Wir können sowieso nur hoffen, dass Maurizio nicht hinter unseren Plan gekommen ist."

„Alles gut, keine Sorge. Wir können losfahren.", meinte Mac und ich vernahm ein leises Klicken. Entweder hatte er sich angeschnallt, oder seine Waffe geladen. Ein Schauer lief mir über den Rücken.

Es war heiß und stickig unter der Decke, ich bekam kaum Luft, was meine Nervösität nur noch mehr steigerte. Würden wir alle die nächsten Stunden überleben? Wer von uns würde den morgigen Tag erleben? Ich spürte, wie der Motor angelassen wurde und der SUV sich beinahe lautlos bewegte. Nur ein leises brummendes Geräusch vernahm ich.

Ashton| ✓ #TeaAward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt