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• Youth - Troye Sivan •

Ich sollte mir etwas Gemütliches anziehen. Schön und gut. Das einzige Problem war, ich hatte nichts zum Anziehen, was gemütlich war und gleichzeitig schön aussah!

Eigentlich war ich nie jemand, der den ganzen Kleiderschrank ausräumte und trotzdem nichts zum Anziehen fand.

Doch jetzt...

Ich wollte Ashton gefallen, schön aussehen, aber ich fand einfach nichts Passendes. Am Ende meiner Nerven rief ich schließlich May an, erklärte ihr, was los war, wartete ihren Kreischanfall ab und ließ mich dann von ihr beraten.

Im Hintergrund saß Alessio ohne Shirt und gab ab und zu ebenfalls Kommentare ab, wenn auch wenig hilfreiche. May trug ebenfalls nur einen BH und ich wollte gar nicht wissen, wobei ich sie gestört hatte.

"Da! Perfekt! Das Outfit ziehst du an! Keine Wiederrede!", rief May und deutete durch die Kamera auf mich, bevor sie freudig in die Hände klatschte.

Skeptisch betrachtete ich mich im Spiegel. Ich trug eine Afrika-Hose und dazu ein weißes Top.

"Meinst du wirklich?"

"Ja! Und nach dem Date rufst du mich wieder an und erzählst mir, wie es war! Und jetzt bist du wieder dran, Alessio!"

Sie fingen an, sich gegenseitig abzuschlecken und ich beendete schnell den Videoanruf, bevor ich noch nachhaltig traumatisiert wurde.

Jetzt hieß es warten, denn es war erst kurz nach siebzehn Uhr. Ich ließ mich rückwärts auf mein Bett fallen und starrte gegen die Decke.

Ich vertrieb mir die Wartezeit mit dem Zählen der Astgabeln, die als dunkle Punkte auf der Holzdecke zu erkennen waren.

Irgendwann, kurz vor achtzehn Uhr stand ich dann auf, kämmte noch einmal meine Haare und ging aus dem Zimmer.

Meine Mutter war nicht da, sie war wieder mit einer Freundin unterwegs. Früher war sie nie so oft weg, aber ich ließ ihr den Spaß, denn ich unternahm ja auch sehr oft etwas mit meinen Freunden.

Es war zehn Minuten nach achtzehn Uhr. Vielleicht hatte er sich ein wenig verspätet.

Dreißig Minuten nach achtzehn Uhr. Bestimmt wurde Ashton noch aufgehalten, er würde noch kommen.

Kurz vor neunzehn Uhr. Ashton hatte mich nicht versetzt. Er würde noch kommen, vielleicht hatte er nur einen Platten, redete ich mir ein.

Fast eine Viertelstunde nach neunzehn Uhr musste ich mit aller Macht die Tränen zurückhalten. Er hatte mich versetzt. Ashton würde nicht mehr kommen.

Traurig trottete ich in mein Zimmer, als es klingelte. Wahrscheinlich war es nur meine Mutter, die ihren Schlüssel nicht fand, dachte ich mir und öffnete die Tür.

Ungläubig weiteten sich meine Augen, Ashton stand mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck vor der Tür und hielt mir einen Tafel Schokolade entgegen.

"Ich weiß ja, dass du keine Blumen magst.", meinte er schief lächelnd und ich schniefte glücklich.

"Es tut mir leid, ich war wegen einer Firmenangelegenheit in Rom und stand auf dem Rückweg im Stau. Wenn du jetzt nicht mehr mit mir ausgehen willst, dann kann ich das verstehen.", erklärte er.

Ashton| ✓ #TeaAward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt