Das von Mäusefürzen und Siruptorten

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Einige Zeit später kam unser Boot endlich an der anderen Seite des Sees an und wir konnten endlich in Richtung Schloss laufen.

Potter sprang als erster aus dem Boot und reichte mir die Hand, die ich jedoch gekonnt ignorierte. Was dachte der Idiot eigentlich? Seh' ich aus, als wäre ich zu dämlich um aus einem Boot zu steigen?

Potter seufzte theatralisch, als ich ohne mit der Wimper zu zucken an ihm vorbeilief und eilte mir hinterher.

„Du bist der einzige Mensch, der mich ignoriert.", sagte er mit der Miene eines geprügelten Hundes und zog eine Schnute.

Wie süss...für einen 4-jährigen! Und so einer war volljährig, ich glaub's nicht!

„Du meinst wohl...die einzige Frau, die dich ignoriert.", erwiderte ich spitz und ging weiter die Treppe zum Schloss hoch.

Dieser Satz enthielt sehr viel Wahrheit, denn schließlich war ich wohl die Einzige, welche bei Mister-Charmant-und-dazu-noch-gutaussehend ein Date ausgeschlagen hatte.

Was nicht viel genützt hatte, denn seit der fünften Klasse schien es Potters einziges Lebensziel zu sein, mit mir ein Date zu haben.

Was andere Mädchen wohl dazu gebracht hätte, bei so einem Liebesbeweis in Ohnmacht zu fallen, mich aber eher dazu brachte, dass ich Potter noch weniger mochte als zuvor.

Warum er mich aber ständig nach einem Date fragte, konnte ich mir aber auch nicht ganz erklären. Hatte er nichts Besseres zu tun in seinem Leben?

Ich hatte die Sache mit der Begründung abgehakt, dass ich wohl das einzige weibliche Wesen im Gryffindorgemeinschaftsraum war, dass Potter noch nicht abgeknutscht hatte.

Und dass er mich auf seine Eroberungsliste setzen wollte, damit sein Album voll war.

Was ich natürlich nicht zulassen würde, schliesslich war Potter wohl mit Abstand der Letzte Junge, mit dem ich je ausgehen würde.

Nein...das war falsch, der Zweitletzte.

Der letzte Junge stand am Absatz der Treppe, wo Potter und ich gerade herauf gekeucht kamen und grinste mich an.

Ich grinste geradewegs so dreckig zurück: „Na Black, hast du dich von der Deckenlampe befreit."

Jedem anderen Jungen hätte es die Sprache verschlagen, bei meiner scharfen Zunge, aber ich hatte es hier mit Black zu tun.

Sirius Black, der wohl noch grössere Mädchenschwarm als Potter, vögelte alles was Brüste hatte und nicht bei drei auf dem Baum war und wohl der charmanteste (dieser Kommentar stammte von der Mehrheit der Mädchen, mich natürlich ausgeschlossen) Junge im ganzen Jahrgang.

Und der grinste mich jetzt auch so charmant an und machte eine kleine Verbeugung: „Ich beuge mich vor der Königin aller Flüche."

Grrr, der konnte aber auch gar nichts ernst nehmen. Konnte er nicht verlegen sein, wie es sich gehörte?

„Halt die Klappe, Black.", sagte ich gereizt und der schwarzhaarige Schönling ging sofort aus dem Weg.

„Huch, James beschütz mich, sonst verhext sie mich.", er sprang auf Potter zu, der gerade auf dem Treppenabsatz erschien und warf sich in seine Arme.

Ich blickte die beiden kopfschüttelnd an und machte mich auf den Weg in die grosse Halle.

Jedoch kam ich nicht weit, denn da tauchte schon wieder Potter neben mir auf.

„Evans, ich wollte dich was fragen. Da wir jetzt ja sozusagen Partner sind..", er deutete auf mein Schulsprecherabzeichen, „...musst du mal mit mir ausgehen."

»Potter und Evans« - (Jily - eine Liebesgeschichte)Where stories live. Discover now