Das, in welchem Potter plötzlich Schulsprecher ist

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Tagchen

Ich brauche eine kurze Pause von meiner Remadora FF, ich hoffe, ihr seid mir nicht böse. Keine Angst, ich werde Lupin und Tonks schon zu Ende bringen, aber momentan ist mir ein bisschen nach Abwechslung.

Ich hoffe die Jily-Fans unter euch sind mit am Start, es wird (hoffentlich), eine etwas weniger traurige Fanfiction, wie die Remadora Fanfiction. Und vor allem mit mehr Sirius, den ihr ja alle so mögt. ;D

Wenn es euch gefällt, dann lasst doch bitte ein Kommentar und/oder ein Vote da. Dankeschön und viel Spass mit Jily

Alles Liebe





„Tagchen Evans.", eine tiefe, fröhliche Stimme liess mich herumfahren.

Als ich die schokobraunen Augen und das selbstherrische Lächeln wiedererkannte, fiel mir fast augenblicklich die Kinnlade herunter.

„Potter?", ich, Lily Evans, 17jährige Gryffindorschülerin, Jahrgangsbeste, Vertrauensschülerin und neuerdings auch Schulsprecherin, war sprachlos.

Der hochgewachsene Junge mit den verwuschelten schwarzen Haaren, den hohen Wangenknochen und der runden Brille zwinkerte mir jedoch nur unbeeindruckt zu und verstaute seinen Koffer unter dem Sitz.

Ich versuchte die Fassung wieder zu erlangen und taxierte den Neuankömmling mit einem strengen Blick.

„Was tust du hier, Potter? Das hier ist das Abteil für Schulsprecher, du hast hier nichts verloren. Und wo ist Remus?"

Potter liess sich unbeeindruckt von meinem harschen Tonfall auf dem Sitz nieder und verschränkte lässig die Arme hinter dem Kopf. „Bist du nicht froh, dass ich hier bin? Schliesslich ist dein Leben nun um einen Grossteil besser geworden."

Ich verdrehte die Augen und verschränkte störrisch die Arme: „Keine Zeit für Scherze, Potter. Also...wo ist Remus? Er sollte doch jetzt hier sein!"

Genüsslich leckte sich Potter über seine Lippen (er dachte wohl, das würde irgendwie sexy rüberkommen) und zwinkerte mich noch einmal an. „Du wirst dich wohl dieses Jahr mit mir vorlieb nehmen müssen, Evans."

„Was?", ich war verwirrt.

Potter schien es zu geniessen, dass ich im Unwissen war, denn er liess sich Zeit, bis er sich schliesslich aufrichtete und mit einem Grinsen auf ein silbernes Abzeichen deutete, welches an seinem Umhang befestigt war und ich bis dato noch nicht bemerkt hatte.

Nun fiel mir erneut die Kinnlade herunter.

„Woher hast du das?", meine Stimme klang nun plötzlich piepsig und gar nicht mehr herrisch.

„Wurde mir zugeschickt...in den Sommerferien."

„Aber Remus...ich meine...du warst gar nicht...", stotterte ich verwirrt und liess mich dann auf mein Sitzpolster sinken. Langsam versuchte ich meine Gedanken zu ordnen.

Eigentlich hatte ich erwartet das Remus (Lupin, mein bester Freund und Vollzeit-Lernpartner) das Schulsprecheramt mit mir teilen würde, schliesslich waren wir beide das letzte Jahr die Vertrauensschüler von Gryffindor gewesen und hatten unseren Job (soweit ich wusste) gewissenhaft und gut erledigt.

Es war Tradition, dass eigentlich immer die Vertrauensschüler von den letzten Jahren zu Schulsprecher ernannt wurden, aber soweit ich wusste gab es keine Regelung, dass nicht auch „normale"- Nicht-Vertrauensschüler zu Schulsprecher ernannt werden konnten.

Solange der Schulleiter es für angebracht hielt.

Trotzdem hoffte ich noch immer, dass es ein schlechter Scherz war und Potter einfach Remus Abzeichen gemopst hatte, doch auch diese Hoffnung sollte gleich zerschlagen werden, denn nun streckten drei andere Jugendliche die Köpfe in unser Abteil.

„Krone und Evans! Was für ein schönes Schulsprecherpärchen."

Ich drängte mich an Black vorbei, der ein keckerndes Lachen hören liess und sah den Jungen neben ihm verzweifelt an.

„Remus, sag bitte, dass das nicht wahr ist."

Der Junge mit den hellbraunen Haaren und den freundlichen haselnussbraunen Augen zuckte lächelnd mit den Schultern: „Sorry, Lily, aber da kann ich nichts machen." 

Ich stöhnte auf und drängt mich dann wieder zurück in unser Abteil, wo sich nun Black und Peter neben Potter niedergelassen hatten.

„Evans, warum so angespannt?", Black lächelte mir zu und kaute auf einem Blasenkaugummi herum.

Ich warf ihm nur ein finsteren Blick zu und packte dann mein Buch, welches auf dem Sitz lag. Dann schaute ich zu Potter.

„Ich hoffe mal, die werden nicht die ganze Fahrt hier sein. Ansonsten werde ich keine Minute länger hier bleiben.", sagte ich schnippisch und verliess dann mit wehendem Haar unser Abteil.

Ich lief an den Abteilen der Vertrauensschülern vorbei und schaute kurz nach, ob alles in Ordnung war.
Dann stürmte ich, noch immer mit einer riesigen Wut im Bauch, den Flur entlang, bis ich das Abteil fand, welches ich suchte.

Ich riss die Tür auf und liess mich schnaubend auf einen freien Sitz fallen.

Mary MacDonald, meine beste Freundin, schaute erschrocken auf: „Was ist los Lils?

„Potter ist los!", schnaubte ich wütend und bekam dafür jedoch nur ein Kichern zu hören.

„Wo hast du James denn schon gesehen?", fragte Dorcas, welche sich gegen Marlenes Knie lehnte und in einem Roman blätterte.

„Im Schulsprecherabteil.", sagte ich zuckersüss und imitierte danach einen Würgereiz.

Marlene, welche sich die Fingernägel lackierte, lächelte und verdrehte die Augen: „Ach komm schon Lils, ist doch halb so schlimm."

Ich bekam kaum noch Luft: „HALB SO SCHLIMM? Er ist Schulsprecher!"

Marlene sah mich ungerührt an: „Ist das nicht Remus?"

„Eben nicht! Langsam zweifle ich wirklich an Dumbledores Urteilsvermögen."

Mary zog mich wieder auf den Sitz und steckte mir einen Schokofrosch zu. „Hier, iss. Dann geht es dir besser."
Ich biss wütend in den Schokofrosch und verschluckte mich dafür fast daran.

Während Mary mir auf den Rücken klopfte, streckte sie mir die Zeitung hin. „Schon wieder zwei Angriffe auf Muggelstämmige.", sagte sie und unterband damit meine Wut auf Potter und sein unverdientes Schulsprecheramt.

Ich nahm schweigend die Zeitung und sah den Artikel an. Der Tagesprophet hatte lange versucht die Angriffe schönzureden, aber jetzt gelang selbst ihnen das nicht mehr.

Mit steinernem Gesichtsausdruck legte ich die Zeitung zurück und sah dann aus dem Fenster.

Dorcas hatte ihr Roman zur Seite gelegt und sah mich schweigend an.

„Es ist komisch, nicht?", sagte sie leise, „Wir machen so weiter wie die letzten Jahre, aber irgendwie ist es doch nicht mehr dasselbe. Dafür ist zu viel Schlimmes passiert..."

Ich nickte schweigend und blickte über die weiten Landschaften, an welchen der Hogwartsexpress vorbeirollte.

Es war diesen Sommer schlimmer geworden. Ich hatte, obwohl ich muggelstämmig war, den Tagesprophet und die Hexenwoche abonniert und jeden Tag waren die Meldungen vom Verschwinden von Zauberern und Hexen, Angriffen auf Muggel und Zauberer usw mehr geworden.

Sogar meine Eltern waren beunruhigt, obwohl ich ihnen nichts von den schlimmen Ereignissen im Zaubereruniversum erzählt hatte.

Sie machten sich Sorgen.

Und ehrlich gesagt, machte ich mir auch Sorgen.

»Potter und Evans« - (Jily - eine Liebesgeschichte)Where stories live. Discover now