Kapitel 41

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Die nächsten Tage vergingen ganz normal. Die Jungs hatten leider so viele Termine, dass sie nicht vorbeikommen konnten. Ich hatte Ben kontaktiert, um ein Treffen zu verabreden. Fiona und Sophie wollten schließlich ihren Vater kennen lernen.

Wir wollten uns am nächsten Wochenende treffen. Ich hatte Ben gesagt, dass ich einen Freund hatte, mit dem ich zusammenwohnte. Wir waren inzwischen zu den beiden gezogen. Viel war es nicht gewesen, was wir zu der anderen Wohnung transportieren mussten.

Fiona und Sophie hatten ein größeres Zimmer, in dem auch mehr Spielzeug war, das hatten alle zusammen gekauft. Die beiden waren im Himmel. Ich war einfach nur gerührt von meinen Freunden. Ich war so glücklich wie noch nie zuvor.

Fiona und Sophie wussten nicht, ob sie sich freuen sollten, dass sie ihren Vater sehen würden. Sie mochten ihn nicht, weil er mich traurig gemacht hatte, was ich echt süß von ihnen fand, aber sie wollten ihn kennenlernen. Würde ich auch wollen.

Wie es dann weitergeht, klären wir dann gemeinsam. Harry wollte an dem Samstag, wenn Ben kommt, zu Niall gehen, sodass wir Ben nicht zu sehr verunsichern würden, wenn alle etwas gegen ihn hatten.

Louis wollte unbedingt dabei sein. Er meinte, er müsse mich beschützen. Ich wusste, dass das unnötig war, aber ich ließ ihn seinen Beschützerinstinkt ausleben. Solange es nicht ausartete.

Am Samstag verabschiedete Harry sich schon früh von uns und wir anderen warteten auf Ben. Als es klingelte, blieb Louis mit Fiona und Sophie im Wohnzimmer, damit ich kurz alleine mit ihm reden konnte. Louis gefiel das nicht, aber er musste es akzeptieren.

Ich machte auf und sah einem Jungen in meinem Alter entgegen, blaue Augen und fast schwarze Haare. Er war hübsch, keine Frage, aber sein Charakter zerstörte das alles ein bisschen.

„Hey Ben. Wie geht's dir so?", fing ich mit Smalltalk an.

„Hallo Caty. So weit, so gut. Und bei dir?", fragte er zurück.

„Auch. In dem Kaff hat sich immer noch nichts verändert, oder?", erkundigte ich mich.

Er schüttelte mit einem leichten Lachen den Kopf. „Bis sich da etwas ändert... Es gibt Gerüchte über dich. Du bist schon lange nicht mehr aufgetaucht und alle wissen, dass deine Mutter... na ja... tot ist." Er sah mich unsicher an, fuhr aber schnell fort, als ich keinerlei Gefühlsregung zeigte.

„Mache sagen, dass das alles nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Die Vorurteile gegen dich werden nie ganz verschwinden.", murmelte er zum Schluss.

„Nicht, wenn niemand etwas dagegen macht.", knurrte ich aggressiver als ich eigentlich wollte.

„Na ja, egal. Da gehe ich sowieso nie hin zurück. Und hier bin ich glücklich.", meinte ich.

Er nickte erleichtert über meinen Stimmungswechsel. „Du meintest, du hast einen Freund, mit dem du zusammenlebst?", fragte er nach.

Ich nickte. „Ja, komm mit."

Wir gingen ins Wohnzimmer, wo Fiona und Sophie auf dem Boden saßen und sich gespielt beleidigt anschmollten. Louis saß daneben auf dem Sofa und lachte. Ich grinste und zog Ben, der sich etwas unwohl fühlte, in den Raum herein.

„Ben, das sind Louis, Sophie und Fiona.", stellte ich sie vor und deutet auf die jeweilige Person. Louis stand auf und reichte ihm die Hand.

Ich war froh, dass er sich sogar mit feindseligen Blicken zurückhielt und ihn anlächelte. Ich zog Ben, der immer noch unsicher war, zu Fiona und Sophie und wir knieten uns zu ihnen.

„Ihr seht ja wirklich fast gleich aus.", bemerkte er staunend.

Fiona grinste breit. „Ja, wer ist wer? Weißt du es?", forderte sie ihn heraus.

Ben lachte. „Du bist Fiona.", sagte er dann. Er wusste es wirklich. Oder er hatte gut geraten. Ich grinste ihn kurz an, was er erwiderte. Fiona grinste auch und klatschte in die Hände. „Richtig!"

Und dann fing sie an, ihm zu erzählen, was alles so passierte. Vor allem vom Kindergarten berichtete sie viel. Irgendwann schüttelte auch Sophie ihr Misstrauen ab und erzählte mit.

Wir saßen dort zu fünft und redeten über alles. Es war überraschenderweise echt nett, Ben freute sich wirklich, seine Kinder zu sehen. Louis schien zu bemerken, dass wir miteinander klarkamen und legte einen Arm um mich.

Ich sah ihm an, dass er eifersüchtig war. Auch wenn er keinen Grund dazu hatte. Ben war nett, aber es war zu viel passiert. Ich könnte mich nie in ihn verlieben.

Mittags bestellte Louis für uns alle Pizza und wir aßen zusammen. Wir spielten Spiele und hatten allgemein einen sehr schönen Tag.

Abends brachten wir zusammen Fiona und Sophie ins Bett. Was mir den Tag über aufgefallen war, war aber, dass sie Ben konsequent Ben und Louis Daddy genannt hatten. Sie ließen sich nicht davon abbringen. Sie sahen Ben nicht als Vater, nur als Freund. Für sie war Louis der Vater. Das fiel auch Ben auf, denn er sprach mich darauf an, als die beiden schliefen.

Ich seufzte nur. „Ja, sie sehen dich nicht als Vater. Aber, ich will ehrlich sein, du hast es auch nicht verdient." Ich wusste, dass das hart war, aber es stimmte. Er wollte sie nicht haben, jetzt musste er die Konsequenzen dafür tragen.

„Glaubst du, das ändert sich irgendwann?", fragte er mich, aber ich schüttelte den Kopf.

„Nicht, solange ich mit Louis zusammen bin.", erwiderte ich.

„Also gar nicht.", meinte Louis hinter mir und umarmte mich. Ich lachte leise und nickte zustimmend.

„Aber sie mögen dich. Fiona ist sowieso sehr aufgeschlossen, aber auch Sophie hat sich überwunden und sich einen Ruck gegeben.", sagte ich und er nickte nachdenklich.

„Ich würde die beiden gerne öfter sehen, wenn das möglich ist." Er sah mich fragend an.

„Ich denke, das ist kein Problem. Die beiden würden sich auch freuen, denke ich. Wann geht es denn für dich am besten?", fragte ich.

„Vielleicht können wir es ja so machen, dass ich alle drei Wochen oder so vorbeikomme?" So unsicher kannte ich ihn nicht, die beiden mussten ihm wirklich wichtig sein. Ich nickte einverstanden und sah Louis fragend an, der auch nickte.

„Es muss ja auch nicht immer hier sein. In London gibt es genug Möglichkeiten, irgendwas zu machen.", schlug er vor.

Wir machten also ab, dass alle drei Wochen Ben hierher kommen würde, außer keiner hatte Zeit. Aber das würden wir übers Handy klären.

Er verabschiedete sich mit einer Umarmung von mir und schüttelte Louis die Hand. Dann verschwand er mit seinem Auto. Ich seufzte erleichtert, als ich die Tür schloss.

Louis lachte leicht und zog mich an sich heran. „Na bitte, so schlimm war es doch gar nicht.", stellte er fest und ich nickte.

„Zum Glück ist alles gut gelaufen. Es ist aber wirklich okay für dich, wenn er alle drei Wochen vorbeikommt?", fragte ich sicherheitshalber nach.

Er nickte. „Solange er sich von dir fernhält. Er soll bloß nicht auf falsche Gedanken kommen.", grummelte er uns drückte mich noch fester an sich.

„Danke, dass du so freundlich zu ihm warst. Ich weiß, dass das nicht so leicht für dich war.", meinte ich und sah zu ihm hoch.

Er grinste leicht. „Ich muss ihn nicht mögen, obwohl er gar nicht so schlimm ist. Aber es wäre nur schwerer für dich geworden, wenn ich mich daneben benommen hätte. Und das will ich nicht.", erklärte er mir.

„Danke, Louis. Ich liebe dich.", flüsterte ich leise.

„Ich liebe dich.", erwiderte Louis und küsste mich sanft.

Wir zogen uns um und fielen in unser Bett. Ich war erschöpft, dieser Tag war anstrengend gewesen, obwohl wir gar nicht so viel gemacht hatten. Louis legte seine Arme um mich und wir kuschelten uns in den Schlaf.

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Was haltet ihr eigentlich so von Ben? x

Family [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt