Schuld?

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  ...
,,Also, dann ist dieser Sean ein Gangster oder was auch immer und ihr steht in seiner Schuld? Wie konntet ihr nur so dumm sein?! Du hast mir versprochen, dass du das alles hinter dir hast! Und jetzt taucht rein zufällig dieser Sean auf und alles geht wieder von vorne los! Ich habe mir gedacht, dass wir ein ganz gewöhnliches Leben führen können, ohne Kriminalität, aber das war wohl auch nur Wunschdenken! Versprich mir nichts, was du nicht halten kannst! Ich dachte wirklich, dass ich einmal, nur einmal in meinem Leben etwas Glück haben könnte, aber das war wohl auch zu viel verlangt. Ich will doch einfach nur, dass wir ein ganz gewöhnliches Leben leben können. Alex hat jetzt jemanden, der ihn liebt und du hast mich, alles war so perfekt! Und jetzt taucht plötzlich dieser Sean auf und alles geht den Bach runter! Könnt ihr diesem Sean nicht einfach sagen, dass er euch sagen soll, was er will und euch dann in Ruhe lassen soll? Ich will nicht, dass die örtliche Polizei dann auch irgendwann eingeschaltet wird und dann heraus findet, wer ihr seid! Dann ist alles kaputt. Und wir werden wahrscheinlich getrennt und in ein Gefängnis kommen. Ich will dich einfach nicht verlieren!", erklärte Frey leise seine Sorgen. Riley verstand ihn natürlich, nur viel machen konnte er auch nicht. Vor allem nicht gegen Sean. Natürlich könnten sie erneut umziehen, doch dafür müssten sie das Haus verkaufen und das wollten sie wirklich nicht. Seit einem halben Jahr lebten sie nun schon hier und es war auch schon so einiges geschehen. Hier gab es also schon einige Erinnerungen, die niemand so einfach aufgeben wollte. Ob sie nun wollten oder nicht, mussten sich die beiden Männer mit Sean treffen um alles zu regeln, damit sie alle ihr Ruhe haben konnten.
,,Ich weiß. Ich will dich auch nicht verlieren. Wir werden uns einfach mit Sean treffen und dann über alles reden. Dann werden wir ja sehen was er will und können das ganze regeln. Dann ist alles wieder wie vorher und wir können gemütlich unser Leben leben. Was sagst du dazu?", meinte Riley und legte seine Arme und den Hals des Jungen. Dieser grinste und drehte sich zu dem anderen Mann um.
,,Später. Jetzt bin ich hungrig und würde gerne etwas essen.", sagte Frey nur und verwickelte sie beide noch in einen langen, innigen Kuss, ehe er aufstand und aus dem Zimmer trottete. Der braunhaarige sah dem Jungen noch kurz nach und stand dann ebenfalls auf. Jedoch ging er nicht wie sein jüngerer Freund aus dem Zimmer sondern zog sich noch einmal an, um einen Kuchen zu holen. Er wollte, dass dieser Geburtstag für Frey etwas ganz besonderes sein würde. Also musste auch ein besonderer Kuchen her, und den würde er am besten in einer Konditorei kriegen können. Fertig angezogen ging er schließlich an Frey vorbei zur Tür. Als dieser ihn fragend ansah, lächelte Riley kurz und schlang seine Arme um die schmale Taille des schwarzhaarigen.
,,Ich muss nochmal weg. Ich bin gleich wieder da. Stell nichts blödes an und fang schon mal an zu kochen, wenn du Lust hast. Sonst weck Alex auf. Es ist dein Geburtstag und nicht Alex'. Bis dann.", sagte Riley, gab Frey noch einen flüchtigen Kuss und verließ dann das Haus.

Kopfschüttelnd ging der jüngste im Haus zum Kühlschrank und sah erst einmal, was er überhaupt kochen konnte. Eine selbstgemachte Pizza!
Dafür war bereits alles im Haus. Und Alex würde ihm dabei helfen.
Selbstsicher lief Frey auf das Zimmer von Alex zu und stürmte hinein. Wie erwartet lagen die beiden eng aneinander gekuschelt unter der Bettdecke und schliefen. Die Fenster waren von den Vorhängen verdunkelt worden, welche Frey nun zur Seite zog. Sofort begannen die beiden zu maulen und zogen sich die Bettdeck über den Kopf.
,,Alex, entweder du hilfst mir jetzt beim kochen, oder ich nehme euch die Bettdecke auch weg.", meinte der Junge nur und ging wieder aus dem Zimmer. Was erlaubte sich dieser Zwerg eigentlich!? Alex schlug die Decke zur Seite und schnappte sich seine Kleidung, ehe er sich rasch untenrum bekleidete und aus dem Zimmer lief.
Lucas blieb verschlafen im Bett liegen und zog sich die Decke wieder über den Kopf.
Währenddessen lief Alex oben ohne durch das Haus mit der Hoffnung seinen Kumpel zu finden. Leider war dieser unauffindbar.
,,Wo ist Riley!", rief er und stapfte wütend in die Küche, wo er auch auf den Gartenzwerg traf. Dieser hielt ein Messer in der Hand und schnitt damit ein paar Pilze.
,,Er musste noch einmal weg. Ich weiß nicht wo er hin gegangen ist, aber falls du denkst, dass er zu Sean gegangen ist, dann irrst du dich. Bei dem war er heute schon! Warum hast du nicht einfach deine Klappe gehalten, und ihm nicht erzählt, dass Sean hier ist! Du, du hättest euch allen etwas erspart! Warum musstest du uns da alle wieder rein reiten! Wir hatten jetzt ein halbes Jahr Ruhe und jetzt? Jetzt fängt alles wieder von vorne an! Warum hast du denn auch diesen Sean um Hilfe gebeten!? Du schaffst doch sonst alles immer alleine, warum denn das nicht? Es wäre doch so einfach gewesen und du wendest dich an den meist gesuchten Gangster in L.A. das hast du toll gemacht!! Ich hatte gedacht, dass das kriminelle Leben von euch, jetzt Vergangenheit ist. Aber das war wohl falsch gedacht. Riley hat mir versprochen, dass ihr beide nichts kriminelles mehr machen werdet! Und du? Was tust du? Du, ja Alex, muss dem Gangster über den Weg laufen, der euch in alles rein geritten hat, nur um euch dann zu retten damit ihr, wie zwei Vollidioten da steht, und in seiner Schuld steht! Also, Alex, bist du noch ein Krimineller, oder hast du das alles aufgegeben!?", fauchte der deutlich kleiner und jüngere, ehe er das Messer weg legte und auf den schwarzhaarigen Mann zutrat. Er musste sich eingestehen, dass auch dieser einen wirklich gut gebauten Körper hatte.
,,Weißt du was, ich gebe es ehrlich zu. Ja, ich habe mein altes Leben aufgegeben, aber nur wegen Riley! Und Gott wie ich es vermisse, vor den Cops zu flüchten und diesen Adrenalinschub, wenn sie dich fast erwischen! Und ich vermisse es auch, mit Riley, irgendwelche Läden, Tankstellen oder sonst etwas auszurauben! Aber das alles ist jetzt meine Vergangenheit! Und das ist alles nur deine Schuld! Wir waren wirklich die besten Freunde und dann kamst du! Du hässlicher kleiner Gartenzwerg! Und hast alles ruiniert! Am liebsten würde ich dir ja deinen kleinen mageren Hals umdrehen, aber dann, würde Riley mich wahrscheinlich ermorden!", rief Alex wütend und machte ein paar Schritte auf Frey zu, welcher natürlich sofort zurück wich.
,,Wenn dir das nicht passt, dann geh doch einfach!", zischte der junge schwarzhaarige und starrte wütend zu dem zwei Köpfe größeren Mann hinauf.
Plötzlich packte ihn Alex am Arm und lief mit ihm zur Tür.
,,Ich habe eine bessere Idee, du gehst einfach!", knurrte dieser, öffnete die Tür und warf den Jungen nach draußen. Dieser landete unsanft auf dem Boden und rappelte sich wütend wieder auf. Er war jedoch mehr enttäuscht als wütend. Zwischen ihm und Alex war doch alles in Ordnung gewesen, und das hatte er gerade zerstört.
,,Alex mach die Tür auf! Es tut mir leid! Ich bin zu weit gegangen! Tut mir leid, bitte mach die Tür auf! Alex..", rief er immer wieder während er an der Tür litt und klopfte. Doch damit stieß er bei Alex nur auf taube Ohren.

Alex ignorierte die Rufe des Jungen , wenn ihm das auch ein bisschen schwer fiel, und ging zurück zu Lucas. Dieser saß nun in seinem Bett und telefonierte.
Der schwarzhaarige kroch zurück in das Bett und legte einen Arm um den anderen. Dieser beendete das Telefonat und legte sein Handy auf das Nachtkästchen.
,,Was wollte Frey von dir?", fragte dieser und beugte sich über den Bettrand um sein T-Shirt aufzuheben.
,,Nichts. Ist schon in Ordnung. Was ist bei dir los?", antwortete Alex und half den Jungen dabei, sich sein Shirt über zu ziehen.
,,Mein Dad hat mich angerufen. Einige der Straßengangs machen wieder Ärger, weshalb ich besser im Haus bleibe sollte. Ich hab ihm gesagt, dass ich bei einem Freund übernachte. Deshalb. Er kommt mich später abholen. Ist das in Ordnung für euch?"
Der Mann rang mit sich selbst, nickte dann aber doch und beobachtete Lucas dabei, wie sich dieser nun auch den Rest seiner Kleidung aufhob und anzog.
,,War das die Türklingel?", wollte der jüngere wissen und sah verwirrt in die Richtung aus der das Geräusch kam.
,,Ja, das ist nur Frey. Ich hab ihn ausgesperrt. Bitte denk jetzt nicht, dass ich eines dieser Kinderhassenden Arschlöcher bin, aber manchmal nervt er und triebt es einfach zu weit. Ich werde ihn sowieso gleich wieder rein lassen. Er soll nur kurz mal ein bisschen Luft schnappen.", erklärte Alex dem braunhaarigen in seinem Bett, welcher ihn vorwurfsvoll musterte.
,,Alex! Er ist doch noch ein Kind! Also, hol ihn wieder rein, oder ich mach es.", grinste Lucas und stand auf. Alleine schon wenn Lucas seinen Namen sagte, spürte er dieses angenehme Kribbeln in seinem Bauch. Der schwarzhaarige verdrehte seine Augen und lief dem anderen nach. Jedoch nicht um Frey wieder hinein zu lassen, sondern um den achtzehnjährigen an den Hüften zu packen und zurück in das Bett zu ziehen.
,,Nicht weg laufen! Der Kleine wird da draußen schon nicht sterben. Nur noch ein paar Minuten und dann...lassen wir ihn wieder hinein.", murmelte der Mann und setzte den Jungen auf seine eigenen Hüften, ehe er diesem wieder das T-Shirt auszog.
,,Nur...Ein...Paar...Minuten.", murmelte Lucas, während er seine Lippen immer wieder auf die des anderen legte.

Frey hatte es inzwischen aufgegeben zu schreien und zu klingeln und saß nun vor der Türe. Er hatte seine Beine angezogen und den Kopf darauf gelegt. Zugegeben, war er wirklich müde. Er verstand einfach nicht so recht, warum Alex ihn wirklich ausgesperrt hatte. Ja, er hatte es wirklich provoziert, aber doch sicher nicht so schlimm, oder?
Die Tatsache jedoch war, dass Alex ihm diese Tür bestimmt nicht die Türe öffnen würde. Der schwarzhaarige Junge wusste nicht genau, wie viel Zeit vergangen war, als er endlich das Klicken des Schlosses hörte. Sofort sprang er auf und wartete, bis sich endlich die Türe öffnete. Zu seiner Überraschung stand sogar Alle im Türrahmen und nicht Lucas, wie er es erwartet hatte.
,,Tut mir leid, Zwerg. Ich...ist doch jetzt egal. Komm rein und mach die Tür zu. Es zieht.", murmelte der älteste im Haus leise und sichtlich peinlich berührt, ehe er sich umdrehte und verschwand. Frey trat auch wieder ein und ging sofort in sein und Rileys Zimmer, um sich frisch zu machen. Draußen war es nicht besonders heiß, doch in einem Pullover, einer Jogginghose und in der prallen Sonne, kam man schon mal ins Schwitzen. Leider. Frey warf seine Klamotten in den Wäschekorb der im Bad stand und schnappte sich ein graues T-Shirt und eine schwarze kurze Stoffhose. Frisch eingekleidet kehrte er schließlich in die Küche zurück und begann wieder zu kochen. Alex hatte wirklich Schuldgefühle. Jetzt bereute er es wirklich, den Jungen ausgesperrt zu haben, da alles ja so gut angefangen hatte.
,,Brauchst du Hilfe?", fragte Lucas mit einem bösen Blick, der auf Alex gerichtet war und stand auf, um dem jüngsten zu helfen. Immerhin hatte dieser doch heute Geburtstag.


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