Neues Leben

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  Ein halbes Jahr später...


Die Sonne schien durch die Fenster in das Schlafzimmer. Riley hatte einen Arm um um den Jungen neben sich gelegt und sein Gesicht in dessen Haaren vergraben.
Verschlafen blinzelte der junge Mann und setzte sich dann auf. Heute war Samstag und Freys sechzehnter Geburtstag. Der braunhaarige warf die Decke weg und sammelte seine Kleidung die verstreut auf dem Boden lag ein und ging ins Bad. Er kam jedoch noch kurz zurück in das Schafzimmer, um sich frische Sachen zu holen. Dabei blieb sein Blick an Frey hängen. Dieser lag bäuchlings auf dem Bett und war bis zu seiner Taille mit der Bettdecke zugedeckt. Riley konnte sein Glück noch immer nicht fassen. Es hatte ihn damals wirklich überrascht, dass Alex so etwas für ihn getan hatte. Gähnend trottete Riley wieder zurück ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Er liebte den Frühling. Alles blühte und roch wirklich gut. Frisch. Es war nicht zu kalt und nicht zu heiß. Einfach perfekt.

Als Frey aufwachte, bemerkte er, dass der warme Körper neben ihm weg war. Gähnend drehte er sich in dem Bett um und streckte sich. Aus dem Badezimmer drangen Geräusche, weshalb Frey sofort wusste, dass Riley duschte. Das tat er immer. Grinsend rieb er sich den Schlaf aus den Augen und stand auf. Auf dem Bode lagen immer noch seine Klamotten, welche er jetzt aufhob und auch ins Bad ging. Man konnte den muskulösen Körper des Mannes durch den Duschvorhang genau erkennen. Grinsend ließ sich der Junge ein Bad ein und war seine alte Kleidung in den Wäschekorb. Alex hatte er seit gestern nicht mehr gesehen. Das warme Wasser tat ihm wirklich gut. Riley schaltete das Wasser ab und schob den Vorhang zur Seite. Er band sich ein Handtuch um die Taille und ging dann grinsend zu dem Spiegel.
,,Weißt du ob Alex schon zu Hause ist?", fragte Frey immer noch verschlafen und lehnte sich zurück.
,,Nein, aber er müsste eigentlich schon da sein. Gestern Nacht, habe ich noch gehört, wie irgendetwas oder jemand hingefallen ist, also, müsste er schon da sein.", erklärte Riley und trocknete sich ab.
,,Happy Birthday, Kleiner.", flüsterte Riley noch und drückte dem anderen einen Kuss auf die Wange.
,,Willst du heute irgendetwas besonderes machen?", fragte der junge Mann, während er sich anzog. Frey schüttelte nur den Kopf und tauchte einmal ganz in dem Wasser unter. Er hatte seinen Geburtstag nie wirklich gefeiert.
,,Nein, von mir aus, können wir den ganzen Tag lang im Bett bleiben. Schlafen, dösen, reden, miteinander schlafen. Ist mir egal. Ich will mich nur ein bisschen entspannen.", grinste der schwarzhaarige und gähnte noch einmal ausgiebig.
,,Das klingt nach einem sehr guten Plan. Aber davor werden wir etwas frühstücken. Ich gehe schon mal vor. Komm dann einfach in die Küche.", teilte er ältere ihm mit und verließ das Badezimmer. Das Haus in dem sie lebten, war wirklich schön. Hell und modern eingerichtet. Nicht zu groß und nicht zu klein. Genau passend.
Frey verweilte noch ein paar Minuten im Wasser und stieg dann aus der Wanne, ehe er sich abtrocknete und zurück in ihr gemeinsames Schlafzimmer ging. Völlig entblößt, lief er zu dem weißen Kleiderschrank und holte sich eines von Rileys T-Shirts und eine weiche Jogginghose von ihm selbst heraus. Schnell zog er sich um und ging dann wie Riley gesagt hatte, in die Küche.

Dabei sah er noch kurz zu Alex. Leise klopfte der Junge an die Zimmertüre des Mannes und spähte hinein. Dieser lag nicht alleine in seinem Bett.
Offensichtlich, hatte der Mann eine sehr lange Nacht hinter sich. Neben Alex lag ein etwa achtzehn jähriger Junge mit dunkelbraunen, fast schwarzen Haaren. Beide waren höchst wahrscheinlich nackt, oder zumindest obenrum unbekleidet. Grinsend schloss er die Türe wieder und ging nun zu Riley, der schon fleißig kochte.
,,Riley, ich glaube Alex hatte eine sehr befriedigende Nacht gehabt.", schmunzelte der schwarzhaarige Junge und setzte sich auf eine der vielen Arbeitsplatten der Küche. Riley begann zu lachen.
,,Im ernst?"
,,Ja, neben ihm liegt ein Junge im Bett. Ich will also nicht wissen, wie betrunken er gestern gewesen ist.", lachte Frey bekam von Riley eine Tasse in die Hand gedrückt. In einer Pfanne brutzelten Spiegeleier und Speck vor sich hin, weshalb die ganze Küche danach roch.
Dies lockte offenbar auch Alex an. Denn keine zehn Minuten später, als die beiden gemeinsam am Tisch saßen und aßen, kam Alex auch in die Küche. Er trug obenrum nichts. Nur eine Jogginghose.
,,Ey ich sags' euch. So besoffen wie gestern war ich noch nie. Und so gut geschlafen habe ich auch noch nie.", meinte Alex und schenkte sich Kaffee in eine Tasse ein.
,,Und darauf bist du stolz? Wer ist überhaupt der Junge in deinem Bett?", wollte Frey wissen, der auf Rileys Schoß saß und sich an diesen kuschelte.
,,Ich glaube Lucas oder so. ich war gestern auf einer Party mit dem Nachbar. Ihr wisst schon wen ich meine. Und da hab ich den Kleinen kennen gelernt. Er ist verdammt gut im Bett. Da müssten wir ja fast schon alle gemeinsam mal zusammen schlafen."
,,Kann es sein, dass du noch immer betrunken bist, Alex? Oder einfach nur dumm?", meinte der braunhaarige unwirsch. Bei diesem Thema war er sehr heikel. Frey gehörte nur ihm und niemand sonst durfte das mit seinem Kleinem machen, was er tat.
,,Ruhig brauner. Ich tu deinem Gartenzwerg schon nichts. Übrigens Happy Birthday!", gab der schwarzhaarige Mann zurück und sah während er das letzte sagte zu Frey.
,,Danke. Wird Lucas bleiben? Oder wo wohnt er und was macht er, also beruflich oder so.", erkundigte sich der jüngste unter ihnen bei Alex, welcher nur mit den Schultern zuckte.
,,Keine Ahnung. Aber er ist verdammt süß.", prallte der älteste und grinste verschmitzt. Riley verdrehte nur die Augen und trank einen Schluck von seinem Kaffee.
,,Schläft Lucas noch?", fragte nun der braunhaarige, während Frey sich die Gabel nahm und weiter aß. Alex nickte und trank weiter. Frey wusste nicht genau, was er davon halten sollte, dass Alex einfach einen Jungen, den er erst einen Tag lang kannte, mit zu ihnen nahm. Vor allem, weil dieser ja nichts von der Vergangenheit der beiden Männer wusste. Bei Frey war das ganz anders.
,,Sorg einfach dafür, dass dein Gast nichts von uns erfährt und keinen Unsinn macht.", sagte Riley hörbar genervt und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
,,Keine Angst, Mama. Wenn ich ihm gestern etwas erzählt haben sollte, dann weiß er das sowieso nicht mehr. Wenn er überhaupt noch weiß wer ich bin.", versicherte der älteste den beiden wieder ernst sah nachdenklich ins Leere.
,,Wollt ihr heute mal in den Supermarkt gehen? Ich bin echt verkatert von gestern und habe wirklich keine Lust. Ich weiß, heute ist dein Geburtstag, Zwerg, aber könntet ihr mir diesen Gefallen tun. Danach könnt ihr ja wieder ins Bett gehen und schlafen, oder was auch immer ihr da macht. Geht das? Dafür back ich dir einen Kuchen.", bat Alex sie und sagte das letzte an Frey gewandt.
,,Deinen Kuchen kannst du dir sonst wo hin stecken. Ich will nicht an einer Lebensmittelvergiftung sterben. Wir gehen schon. Mach du dir lieber Sorgen um Lucas, denn so wie das aussieht, ist er gerade wach geworden.", grinste Frey und nahm seine Tasse mit beiden Händen, ehe er sie zu seinem Mund führte. Der braushaarige Junge kam nämlich gerade durch die Türe und sah sich verschlafen um. Er wirkte sogar ein wenig verwirt. Für Lucas war diese ganze Situation wahrscheinlich wirklich unangenehm. In einem fremden Haus aufzuwachen, dazu auch noch nackt, war sicher nichts alltägliches für den Jungen.
,,Morgen. Du musst Lucas sein. Alex hat uns gerade von dir erzählt. Willst du einen Tee? Oder einen Kaffee?", fragte der jüngste unter ihnen sofort und stand auf. Erst wollte Riley ihn gar nicht gehen lassen und hielt ihn noch fester umklammert, doch irgendwie schaffte der junge schwarzhaarige es dann doch, sich aus dem Griff des jungen Mannes zu befreien.
,,Eine Kopfschmerztablette wäre nett.", murrte Lucas leise und setzte sich neben Alex. Frey nickte und ging in sein und Rileys Zimmer. In dem Nachtkästchen auf Rileys Bettseite, waren einige Tabletten. Hauptsächlich jene, die Frey damals für seinen verstauchten Knöchel gebraucht hatte. Er holte eine der Tabletten heraus und machte die Schublade des Kästchens wieder zu. Bevor er jedoch wieder zu den anderen ging, zog er sich noch rasch einen seiner Pullover an. Dem schwarzhaarigen Jungen war es nämlich ein kleines bisschen unangenehm, dass ihn jemand in Rileys Klamotten sah. Umgezogen und mit der Tablette in der Hand, kehrte er schließlich in die Küche zurück und legte dem vermeintlich achtzehnjährigen die Tablette hin.
,,Danke.", murmelte dieser und griff nach dem Glas, das vor ihm stand. Offenbar hatte einer von den Männern ihm das gebracht. Wer denn auch sonst?
,,Wie alt bist du?", wollte Riley neugierig wissen. Der nun zwanzigjährige Mann, wollte eben genaustens informiert sein. Es war nicht so, dass er Alex' Kenntnisse in Frage stellte, im Gegenteil, er wollte einfach nur sicher gehen, dass niemand seinem Frey etwas antat. Auch wenn das bei diesem Jungen eher unwahrscheinlich war, konnte man in New York nie vorsichtig genug sein.
,,Ich bin achtzehn. In einem Monat werde ich neunzehn. Seid ihr irgendwie miteinander verwandt?", fragte nun Lucas. Er schien wirklich nett zu sein. Zumindest sagte seine Ausstrahlung das.
,,Oh, nein. Wir sind nur sozusagen Partners in Crime. Nur die beiden nicht. Die sind eher Lover in Crime.", grinste Alex und bekam dafür einen sehr scharfen Blick von Riley zu sehen, bei dem man wohl zehn Tode gestorben wäre, wenn Blickte töten konnten.
Lucas entging das Gott sei Dank. Frey fühlte sich gerade wie zwischen zwei Fronten. Einerseits, hatte Riley mit seiner Vorsicht recht und Andererseits, reagierte der braunhaarige auch ein wenig über. Lucas kante ihre Vergangenheit nicht und würde wohl auch nie daran denken, dass die beiden Männer Kriminelle waren. Ja, waren. Riley hatte ihm versprochen, nie wieder etwas illegales zu tun. Das war nun Vergangenheit und so würde es auch hoffentlich bleiben

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