"Ähm, ein Bisschen spatzieren?" sagte ich, was aber mehr nach einer Frage klang.

"Mit einer Sporttasche?" fragte er ungläubig.

"J-ja..." murmelte ich nur. Liam kam wieder näher und stützte sich mit den Händen direkt neben meinem Kopf gegen die Tür ab, als er direkt vor mir stand. "Wa-" weiter kam ich nicht, denn Liam unterbrach mich.

"Du willst abhauen. Du willst jetzt einfach gehn? Jetzt wo die Band kurz vor dem Zusammenbruch ist, willst du einfach kneifen und verschwinden? Was bist du bloss für eine Memme? Kapierst du denn nicht, dass du damit alles nurnoch schlimmer machen würdest?" fragte er und war mir dabei so nah, dass ich seinen Atem in meinem Gesicht spüren konnte.

"I-Ich.." ich wusste nicht, was ich darauf jetzt antworten sollte. Er hatte ja recht. Ich war eine Memme. Aber würde es wirklich alles schlimmer machen, wenn ich weg wäre?

"Du bist so ein Feigling Niall! Und eines sag ich dir: Wenn du morgen früh nicht mehr da bist, dann kenne ich keinen Niall Horan mehr! Dann warst du für mich Geschichte! Ja, wir mögen gerade eine schwere Zeit haben aber trotzdem bist du noch mein bester Freund! Aber wie schon gesagt, wenn du morgen weg bist, dann komm ja nicht zurück!" sagte Liam und ging mit diesen Worten die Treppe rauf in sein Zimmer. Das tat weh. Mein bester Freund nannte mich einen Feigling. Und noch dazu, würde er mich nicht mehr kennen wollen, wenn ich jetzt gehen würde. Das wollte ich bestimmt nicht. Aber ich wollte auch nicht weiterhin in diesen Streitereien verwickelt sein. Was sollte ich tun? Gehn, und damit meinen besten Freund und meine anderen Freunde verlieren, oder bleiben und jeden Tag mit ihnen streiten? Mein Kopf sagte, ich solle gehn. Aber mein Herz sagte, ich solle hier bleiben, bei meinen Freunden, wo ich hin gehörte. Ich entschied mich, auf mein Herz zu hören und ging mit meiner Tasche wieder rauf in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und sah zum Wecker, welcher 1.21 anzeigte. Also entschied ich mich schlafen zu gehn. Im Moment war ich einfach zu müde, um auch noch meine Zähne zu putzen, also verschob ich das einfach auf morgen, zog mich bis auf die Boxer aus und legte mich ins Bett.

Seit zwei Stunden wälzte ich mich nun schon in meinem Bett. Ich konte nicht einschlafen. Immer wieder hörte ich Liams Stimme.

'Du bist so ein Feigling Niall!'

'Wenn du morgen früh nicht mehr da bist, kenne ich keinen Niall Horan mehr!'

'...Dann komm ja nicht zurück!"

Liam hatte recht. Ich war wirklcih einfach nur zu feige. Wieder verging eine Stunde, in der ich nicht schlafen konnte. Normalerweise würde ich jetzt zu Liam gehn, aber ob er mich jetzt zu sich lassen würde? In der Situation, in der wir uns jetzt gerade befanden? Wohl kaum. Andererseits hatte er gesagt, ich wäre immernoch sein bester Freund, auch wenn wir gerade eine schwere Zeit durchmachten. Sollte ich wirklich rüber gehn? Was hatte ich zu verlieren? Nichts. Also schlich ich leise aus meinem Zimmer und ging den Flur entlang zu seinem. Leise drückte ich die Klinke runter und schob mich ins Zimmer.

"Liam?" flüsterte ich, als ich die Tür wieder hinter mir schloss. Ich hörte das Rascheln der Decke und dann ging das Licht der Nachttischlampe an.

"Niall?" fragte Liam überrascht.

"Hey.. Kann ich ähm.. Kann ich vielleicht bei dir schlafen?" fragte ich leise. Es war mir etwas peinlich, schliesslich hatte er mich noch vor wenigen Stunden dabei erwischt, wie ich einfach abhauen wollte und jetzt stand ich in seinem Zimmer und wollte bei ihm schlafen.

"Ähm... Sicher" sagte er und rutschte in seinem Bett etwas zur Seite. Ich ging auf das Bett zu und legte mich unter die Decke. Liam sah mich besorgt an.

"Willst du reden?" fragte er leise. Das hatte ich schon lange nicht mehr gehört. Über einen Monat war es her, dass ich das letzte mal bei Liam geschlafen hab und dass er sich um mich Sorgen gemacht hat.

"Worüber?" fragte ich bloss und starrte an die Decke.

"Niall, ich seh doch, dass dich das alles belastet. Warum wolltest du abhauen?"

"Ähm.. Ich dachte... Ach ihr streitet doch sowieso nur noch wegen mir! Alle sind gegen mich! Ich passe gar nicht in die Band! Ich bin der Süsse, umgeben von den heissen und sexy Typen. Keiner will mich noch in der Band! Wenn ich nicht wäre, dann würdet ihr euch auch nicht mehr mit mir streiten, ihr könntet weiterhin das geile Leben eines Stars leben und müsstet euch keine Gedanken mehr um mich machen!" sagte ich und merkte gar nicht, wie laut ich das alles gesagt hatte.

"Du- Du denkst wirklich, du wärst überflüssig in der Band? Man Niall, du bist ein Teil von uns. Ohne Niall Horan gibt es kein One Direction. Wir alle gehör einfach zusammen auch wenn wir gerade eine schlechte Phase durchmachen. Wir sind Brüder. Und wir überstehen das. Zusammen." sagte Liam und strich mir währenddessen über meinen Oberarm. Ein Kribbeln durchzuckte meinen rechten Arm und sofort fühlte ich mich besser.

Moment. WAS?!

Fight, Hate, or is it love? - Niam Horayne / Larry StylinsonWhere stories live. Discover now