°^Kapitel 28^°

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,,Vielleicht liegt es daran, dass wir uns nicht richtig kennen. Deswegen können wir uns nicht verwandeln." sagt Zack nachdenklich. ,,Ok?" kommt es ungläubig von Kim. ,,Nein, ich meine es ernst. Gehen wir es an, echt mal... Ich bin Zack und bin ein Power Ranger." sagt er übertrieben stolz. Mal wieder müssen alle lachen. ,,Zack, das hätte ich wirklich nicht gedacht." sage ich ironisch und schüttelte lächelnd meinen Kopf. ,,Hi Zack." kommt es von Billy. ,,Hi Zack." Kim und Trini ziehen es in die Länge und lachen. Er steht auf und sieht mich kurz entschuldigend an. Was kommt jetzt, fragte ich mich. ,,Die Wahrheit... Ich wohne auf den Melodie-Dauercampingplatz, es gibt nur mich und meine Mum und meine Mum... meine Mum ist die Beste." erzählte er und den Schluss rief er laut. Er hatte mir nie erzählt, dass er dort wohnt und das es nur noch seine Mutter gab. Vielleicht ist es auch meine Schuld, da ich nie gefragt hatte, doch es ließ mich freudig lächeln, da er so von seiner Mutter dachte. Zack wirkte gerade noch glücklich, doch auf den nächsten Moment sah er bedrückt aus. ,,Und meine Mum, sie ist krank. Ich tue was ich kann, aber... aber ich habe Angst, manchmal habe ich tierisch Angst dort zu schlafen, weil... weil ich befürchte, dass sie es nicht schafft. Und falls sie gehen sollte... wenn sie geht, bin ich alleine... Wisst ihr, mit euch abzuhängen tut mir gut." erzählte Zack weiter und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Gerade konnte ich ihm Nichts vorwerfen, dass er mir Nichts gesagt hatte, da er mir so leid tat. Ich selbst hatte ihm ja auch Nichts von früher erzählt. Als er sich gesetzt hatte, umarmte ich ihn sofort. Er schlang seine Arme ebenfalls um mich und eine Träne entfloh meinem Auge. Es ist hart für ihn, solch eine Last mit sich zu tragen, jeden Tag zu befürchten, dass seine Mutter sterben könnte. Ich kannte mich nur zu gut damit aus, weswegen es mich auch so mitnahm, ich fühlte mit ihm. Dass er es so gut verstecken konnte, bewunderte ich, denn ich hatte es nicht geschafft. ,,Ich werde immer für dich da sein, versprochen. Du wirst nicht alleine sein, sie wird es schon schaffen. Und wenn, dann hast du doch uns." flüsterte ich ihm ins Ohr. ,,Danke, echt. Ich könnte jetzt schon fast sagen, dass ich dich liebe, aber das würde sich komisch anhören, da ich es nicht wirklich so meine, aber gut." sagte er und drückte mich noch einmal kurz und setzte sich dann wieder aufrecht hin. Zack lächelte mich an, was ich erwiderte.

,,Machen wir weiter, wir erzählen uns unsere Geheimnisse. Das wird uns helfen... ok, ich habe ein Geheimnis. Ich stehe auf Countrymusik, um ganz ehrlich zu sein, ich liebe Countrymusik sogar." erzählte Billy, was uns wieder lachen ließ. Für kurze Zeit, kann sich die Stimmung so verändern. ,,Und ich ähm... ich vermisse meinen Dad nicht mehr so sehr. In der Miene zu sein, war alles was ich hatte, aber mit euch da zu sein ist genauso gut... ja." erzählte er nun und wirkte auch etwas bedrückt. Billy hatte dann wohl auch jemanden verloren, was bei mir ebenso hängen blieb. Mitleidig sah ich ihn an und lächelte ihm aufmunternd zu. ,,Aber das viel größere Geheimnis ist doch, warum musst du Nachsitzen?" sagte Jason und sah ihn fragend an. Billy hob abwehrend seine Hände. ,,Ich habe meine Brotdose gesprengt." erzählt er. Ein Lachen kann ich mir nicht unterdrücken und halte mir deswegen die Hand vor dem Mund. ,,Was?" platzt es lachend aus Kim. ,,Ja, es war ein Unfall, ok? Was denn?" sagte Billy und grinste. ,,Natürlich." kam es ironisch von Trini. Jeder musste lachen, auch Billy. ,,Sie lag in meinem Schließfach. Bum machte die Brotdose und Nachsitzen für Billy. Aber lasst uns nicht vergessen, dass Kimberly Hart auch nachsitzen musste, also..." sagte er und hörte zum Schluss auf zu reden, da er Kims Gesichtsausdruck sah. Sie schien nicht gerade glücklich zu sein, es war fast der gleiche Gesichtsausdruck, mit dem sie mich ansah, als wir uns zerstritten. ,,Nicht heute, lasst mich aus." kam es von ihr und danach sah sie zu Boden.

,,Was ist mit dir, alter? Warum erzählst du nicht, wer du wirklich bist?" fragte Zack Jason. ,,Weil jeder weiß, wer ich wirklich bin." antwortete er grinsend. Da muss ich ihm Recht geben. ,,Ok? Was ist mit dir Crazygirl?" fragte Zack sie. ,,Ich könnte ich wer weiß was erzählen und ihr müsstet mir glauben." antwortet sie. Zack sah sie schmollend an und die anderen sie auffordernd. Ich hielt mich absichtlich zurück, da ich freiwillig auch Nichts von mir erzählen würde. Mitleid kann ich nicht gebrauchen. Trini seufzte kurz und fing dann doch an zu erzählen. ,,Ok... ich bin die Neue, immer. Drei Schulen in drei Jahren. Was verrückt daran ist, mir gefällt es so. Es ist einfacher, niemand muss mich richtig kennenlernen und meine Eltern müssen sich keinen Kopf machen, um meine Beziehungen." erzählte sie. ,,Probleme mit Typen?" fragte Zack nach. ,,Genau... Probleme mit Typen." antwortete sie spottend. Erst nach ein paar Sekunden klingelt es bei mir, worauf sie hinaus will. Bei Zack scheint es genauso, da sein Blick am Anfang verwirrt war und dann fragend wird. ,,Probleme mit Mädels?" fragt er dann. Trini antwortete für kurze Zeit nicht, womit sich die Frage bestätigte. ,,Meine Familie ist ja so normal... zu normal. Sie glauben fest an Normen. Sie wollen, dass... ich mich anders anziehe und mehr rede... dass ich Freunde habe, die ihnen gefallen, ich... ich weiß nicht, wie ich es ihnen sagen soll, was wirklich mit mir los ist. Ich habe es noch nie jemanden erzählt." beichtet sie uns. Ich muss schlucken, da ich nur zu gut verstehen kann, wie es ihr geht. Sie ist nicht so, wie es ihre Eltern von ihr erwarten. Sie ist anders, doch wir mögen sie, wie sie ist. Nicht jeder ist gleich und das ist auch gut so. ,,Alles cool, du gehörst jetzt zu uns." sagte Billy und streckte ihr die Faust hin. Trini schien traurig zu sein, was auch verständlich war. ,,Tue ich das wirklich?" fragte sie, woraufhin Billy langsam seine Faust sinken ließ. ,,Was bedeutet das, wenn das hier alles vorbei ist. Sind wir Power Rangers, oder... oder sind wir Freunde?" fragt sie. Es ist für eine Weile Still, niemand weiß, was darauf zu antworten. Dies frage ich mich ausgeschlossen von Zack auch. Power Rangers oder Freunde? Wir alle sehen uns an und schienen zu wissen, dass wir nicht alle Freunde sind.

,,Blondi, jetzt erzähl uns etwas von dir." forderte Zack auf, um das Thema zu wechseln. Wie konnte ich auch denken, dass sie mich auslassen würden. Ich schloss meine Augen und stützte meinen Kopf auf meine Hände. ,,Ich... ich kann nicht." antwortete ich und schüttelte meinen Kopf. ,,Wieso?" wollte Billy wissen. ...Es ist schwierig darüber zu reden, bisher habe ich es auch nur einer einzigen Person erzählt." sagte ich und sah zu Kim, die meinen Blick entgegnete. ,,Hey, du kannst es uns erzählen." versuchte Billy mich zu überreden. Zack, Billy und Trini haben es auch, also werde ich es auch schaffen. Ich hoffe nur, dass ich heute nicht zu sehr von Tränen überhäuft werde. Schon der Gedanken an früher zerbricht mich innerlich. Meine Hände steckte ich in meine Jackentaschen und holte noch einmal kurz, tief Luft. ,,Ein paar Informationen standen ja in der Zeitung, aber das war lange nicht alles. Also gut... Meine Mutter war schwer krank und starb deshalb auch. Ich kam damit nicht klar und es machte mich kaputt, weswegen ich... total abrutschte. Ich habe schlimme Dinge getan, die ich bereue und bereuen tue ich auch... dass ich kurz bevor meine Mutter gestorben war... nicht genug für sie da war. Die ganze Zeit habe ich nur an mich selbst gedacht und meine Gefühle, nicht an meine Mutter, die mich gebraucht hätte..." erzählte ich und musste kurz halt machen, da mir vor Schuld nur die Tränen liefen. Niemand von den anderen war so sentimental, wie ich. Ich muss jetzt wohl so zerbrechlich aussehen, was mir die mitleidigen Gesichter bestätigen. ,,Meine Mutter hatte nur ihre Schwester, da mein Vater uns verlassen hatte und dann nach dem Tod von ihr, kam er und wollte das Erbe. Das war auch das erste Mal, dass ich ihn sah. Es war schlimm zu wissen, dass er sich ein Dreck um mich und meine Mutter kümmerte... nur Geld interessierte ihn. Ich wohnte dann schließlich nach dem Tod bei meiner Tante, doch bei ihr hielt es auch nicht lange, da ich wieder abrutschte und all möglichen Mist machte. Sie hatte mich rausgeworfen und so... lebe ich nun in meinen kleinen Haus im Wald. Das war mein Geheimnis." erzählte ich mit Tränenerstickter Stimme. Es war wieder einmal ruhig, es war eine bedrückende Stille. Die Tränen liefen mir noch immer stumm aus den Augen, die ich versuchte zu unterdrücken, was aber nichts brachte, da ich mal wieder daran kaputt ging. Ich kann einfach nicht richtig damit abschließen. Es ist einfach zu viel für mich.

Zack rutschte dichter an mich heran und nahm mich diesmal in den Arm. Er flüsterte mir beruhigende Worte uns Ohr und streichelte meinen Rücken. ,,Es tut mir Leid. Ich hätte nicht nachfragen sollen." entschuldigte er sich. ,,Es ist schon gut, jetzt ist es wenigstens raus." sagte ich. Er wusste, dass ich Mitleid bei mir nicht mochte, weswegen er auch nichts in dieser Art sagte. Die anderen jedoch wussten das nicht. ,,Ashley, es muss echt schlimm für dich gewesen sein, da du ja so gut wie alleine warst und dann auch noch so jung. Es tut mir wirklich leid für dich, dass du damit leben musst." kam es traurig von Billy und Kim und Trini sahen mich nur mitleidig an. Jason war der einzige der nicht so sah. Ich konnte es nicht genau erklären, es war eine Mischung aus Wut, Trauer und Schuld, was ich nicht verstand. Er hatte sogar eine Hand zur Faust geballt und sah mich nicht einmal an. Ihn schien etwas zu belasten.

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