Kapitel 19

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Kapitel 19

Wenn ich es richtig verstanden hatte, dann wurde ich gerade von einer unbekannten Person beleidigt. Genau, es ist eine unbekannte Person! Wieso redest du noch mit ihr?, meldete sich mein Verstand wieder. Ich ließ mir Sachen einreden, ohne überhaupt zu wissen von wem. Ohne nachzudenken, hatte ich etwas von meinen Gedanken preisgegeben. Vielleicht war mein wirkliches Ergebnis auch nicht Ken, wenn ich nicht einmal nachgehackt habe wer da mit mir redet. "Wer bist du überhaupt und wieso rede ich mit dir?" Ein leises Lachen ertönte:" Liegt wohl an meiner vertrauenswürdigen Stimme. Es ist besser wenn du nicht weißt wer ich bin." "Ach und das weil du mich etwa beschützen willst." "Wieso dich?", das Lachen, sowie die Stimme wurden lauter," Ich schütze mich damit eher selbst. Wegen der ganzen 'Jeanine Matthews ist deine Mutter' Sache." Durch das lauter werden, hörte ich die tiefe Stimme viel deutlicher durch. Er war maximal 19 Jahre alt und arrogant. Gab es wirklich niemanden der nicht wusste, dass ich die Tochter einer baldigen Mörderin war? "Komm schon Jili Mili, es hat auch was gutes immer und überall erkannt zu werden. Jeder hat Angst vor dir", sein plötzlicher Sarkasmus machte mich rasend. "Nenn mich nicht 'Jili Mili'. Ich bin nicht fünf Jahre alt!" "Hey du wolltest anfangen mit diesem ganzen Kennenlerngedöse. Nur reden reicht dir nicht." "Wenn man die Person nicht mal sieht, dann hast du recht. Ja, sowas reicht mir nicht! Wir müssen nicht die besten Freunde werden, aber dich sehen möchte ich trotzdem." "Mit einer Mörderin als Mutter, würde das beste Freunde werden wohl schlecht gehen. Meist kann man am ehrlichsten sein, wenn man nicht weiß wer die Person ist. Deshalb bevorzuge ich diese Art von Gespräch." Noch mehr von solchen Sätzen und ich würde freiwillig gehen. Er war ein früherer Candor, dass merkte man, aber wieso zum Teufel wusste jeder bei den Ken über den Angriff auf die Altruan bescheid? Ich versuchte mit langsamen Schritten, so leise wie möglich, noch einmal alles nach dem Ken zu untersuchen. Verdammt, wie machte er das nur? Ich wollte schon wieder auf meinen ursprünglichen Platz zurück gehen, als meine Sicht mit warmen Händen versperrt wurde. "Lass mich los!", rief ich ihm zu und er tat es auch. Nachdem er mich zu sich gedreht hatte. Ich sah ihn mit großen Augen an, denn er sah älter aus als Eric. Mit seinem drei Tage Bart, der großen Kenbrille, den grau-blauen Augen, einen blauen Laborkittel und mit seiner Große, war er das komplette Gegenteil von ihm. Vielleicht aber, könnte das auch die Zukunft von Eric gewesen sein, wenn er sich für die Ken entschieden hätte. "Wie alt bist du?" "Nicht so stürmisch. Ich dachte wir brauchen erst Zeit um...du weißt schon." "Was!?Nein, ich..", ich stoppte, denn er fing an zu lachen und ich lachte mit. Es war ein tolles Gefühl wieder zu lachen, wie frei zu sein. "Ich bin neunzehn und eigentlich seit heute dein persönliches Kindermädchen", ich schaute ihn verwirrt an," Jeanine hat mich beauftragt, dich bei deiner Initiation zu begleiten und als ich gesehen habe, wie du dich vor allen versteckst, da bin ich dir gefolgt. Irgendwann musst du mich ja kennenlernen und du hast den Test bestanden. Bist doch nicht so schlimm wie jeder meint." Ich hatte recht mit seinem Alter, trotzdem kam er mir älter vor. Wenn er aber für Jeanine arbeitete, wieso sagte er dann solche Sachen über sie? Er hielt mir seine Hand hin: "Ich bin Jaxon. Freut mich so eine hübsche Initiantin zu haben." Eigentlich sollte ich verlegen werden, doch meine Wut ließ das alles ausblenden. Zuerst tut er auf Hellseher, dann bezeichnet er meine Mutter als Mörderin und auf einmal ist er jetzt mein.....Was war er eigentlich? Aufpasser? Ich kannte mich mit verbundenen Augen wohl immer noch besser hier aus als er. Trotzdem hatte ich keine Lust mich jetzt mit einem Candor zu streiten. Deshalb nahm ich seine ausgestreckte Hand mit genervt aussehenden Blick an. Er zog daraufhin ein, auf die Dauer, auf den Keks gehenden, aber trotzdem gut aussehendem, Lächeln. "Ich mag dich nicht", sagte ich, während ich aus der leeren Bibliothek ging.

Ich war nun schon seit einigen Tagen wieder bei den Ken und nach und nach gewöhnte ich mich daran von Jaxon Tag und Nacht überwacht zu werden. Bis jetzt wusste ich nicht was es wirklich bedeutete eine Initiation bei den Ken zu machen. Ein IQ von mindestens 150 oder du bist sofort raus. Die Zeiten bei den Ferox waren nur noch wie eine Erinnerung an einen Traum. Ich musste viel nachholen, denn Jeanine plante womöglich mein Gehirn zu überlasten. Sie wollte allen ernstes das ich, so schnell es ging, mit den anderen meine Initiation machen konnte. Als ob mir Jaxon nicht schon auf den Geist ging, sollte ich noch mit anderen Schlaumeiern getestet werden. Auf meinen Bett liegend, mit tausenden von Büchern mit unnötigen Informationen, wie z.B. was als erstes kam das Huhn oder das Ei?, starrte ich auf meine weiße Decke. Mein Kopf tat weh und ich musste geschtehen, dass ich es vermisste bei den Ferox zu sein. Ab dem Essen, das exakt auf uns abgestimmt war, damit unsere Gehirnzellen besser liefen, merkte ich wie sehr ich eigentlich früher von den Ken weg wollte. Komisch war es, dass Jaxon noch solch ein Sarkasmus hatte. Das verbraucht doch zu viel Platz im Gehirn. Er müsste sowieso gleich kommen wegen der täglichen Leistungskontrolle, die zeigen sollte, ob ich schon mit den anderen mithalten kann. Durch die ständige Stille hier, würde ich in wohl nicht so langer Zeit verrückt werden. Ich hörte wie meine Zimmertür quietschend aufging und jemand eintrat:" Du kannst gleich wieder gehen. Ich werde nicht schlauer, egal wie viel mal du am Tag deine Leistungskontrollen durchziehst." Am liebsten hätte ich noch ein Buch auf ihn geschmissen, doch er antwortete schneller als ich meinen Arm bewegen konnte. "Ich verstehe schon Jili Mili, deshalb werden wir heute was anderes machen!" Von der Tatsache abgesehen, dass er mich wie immer "Jli Mili" genannt hatte, war diese Antwort etwas unerwartendes. Für gewöhnlich blockte er bei jeder solcher Aussagen ab und machte einfach normal weiter. Ich sah ihn verwundernd an, während er die ganzen Bücher vom Bett wegschob und sich neben mich setzte. Da ich immer noch dalag, setzte ich mich auf und schaute ihn verwirrt in die Augen. "Ich denke es ist Zeit dir etwas zu zeigen, komm mit", er nahm meinen Arm und zog mich mit sich. Es war das erste Mal das ich ihn so ernst erlebte. Seine Stimme hatte nicht einmal mehr diesen gewohnten sarkastischen Unterton, von dem ich dacht er würde einfach zu seiner Stimme dazu gehören. Wir gingen aus dem Haus und anstatt in das Hauptquatier zu gehen, was ich zuerst dachte, liefen wir in ein Haus, das aussah wie ein Labor, rein. Von jeder Seite hörte ich Begrüßungen, die eindeutig nicht an mich gingen, ich bekam eher die fragenden und misstrauischen Blicke ab. Ein warmer Arm drückte mich leicht an meiner Hüfte nach vorne mit zu kommen. Jaxon schaute aufmunternd auf mich, doch was sollte es bringen? Er brachte mich in eine Art Labor mit ungefähr zwanzig unbekannten Leuten, die noch dazu auf mich schauten als ob ich eine neue Spezies von Monster wäre und ich hatte nicht einmal eine Ahnung was ich hier sollte. "Jaxon schön dich nach langer Zeit wieder hier zu sehen! Und wenn hast du hier wieder angeschleppt?", sagte eine kleine Frau, die trotz ihres Alters, das ich ungefähr auf 30 schätze, schön aussah. "Wenn wir in deinem Büro sind erkläre ich dir alles."

Das Büro der Frau war ganz anders als das von Jeanine. Es war klein und auch die Möbel bestanden eher aus recycelten Sachen. Der 'Bürotisch' war eigentlich ein früherer Labortisch und die Stühle waren halb kaputte Bibliotheksstühle. "Setzt euch", sagte sie, während sie sich hinter den Tisch setzte. Nachdem wir uns setzten schaute die kleine Frau erwartungsvoll Jaxon an. "Versprich mir, dass du mich ausreden lässt." "Kommt drauf an was du erzählen willst", ihr Ton wurde misstrauischer. "Raven, bitte." Sie blickte ihn noch eine längere Zeit an, bis sie dann doch nachgab und zu stimmte ihn ausreden zu lassen. Dann fing er an zu erzählen:" Das ist jemand der Jeanine nicht wirklich mag, bei den Ferox für eine Zeit war und nicht weiß auf welcher Seite sie steht. Nach wochenlanger Beobachtung hat sich herausgestellt, dass sie eine Unbestimmte sein könnte und da sie nicht gerade unbedeutend ist, finde ich wir sollten sie in unseren Plan einweihen. Ihr Name ist Jilian Matthews und wenn Jeanine ein Mensch ist, dann würde sie ihre Tochter nicht töten. Sie wäre unsere Lösung, nach der wir schon jahrelang suchen!" Mein Blick lag auf Jaxons Gesichtsausdruck, denn ich konnte nicht glauben das er es wirklich ernst meinte. In seinem Bericht schildete er mich als ein Objekt, das sie ans Ziel brachte. Trotzdem wusste ich jetzt auch nicht mehr, als das diese Gruppe von Menschen wohl gegen Jeanine arbeiteten. "Du hast die Tochter von JEANINE hier her gebracht!?", hörte ich Raven aufschreien. Es hatte sie wohl einen Moment gebraucht, um zu realisieren was er gerade gesagt hatte. "Sie ist auf unserer Seite wirklich!" "Natürlich bis zum Moment, indem sie dir erzählt, dass sie eigentlich eine Spionin Jeanines war!" Raven ging zur Tür hin und rief wütend: "Jensen, Jack, Travis kommt her. Wir haben hier Alarmstufe rot."

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Okay dieses Kapitel war irgendwie verdammt schwer zu schreiben. Keine Ahnung wieso. Liegt bestimmt noch daran das die Schule stresst. Hoffe euch gefällt das Kapitel!:)  Und auch eine Frage: Wie findet ihr Jaxon bis her?

Bis zum nächsten Kapitel♥

Escape [Divergent Ff]Where stories live. Discover now